Praxistest iPhone 16 Pro als Filmkamera, Teil 2: Kamera-Apps
Welche Kamera-Apps funktionieren am besten beim Dreh mit dem iPhone 16 Pro? Eine Übersicht.
Alle angesehenen Apps haben – bis auf die iPhone-Kamera-App – viele oder sehr viele Einstellmöglichkeiten.
Bei der Auswahl der infrage kommenden Apps wurde die Möglichkeit mit Timecode (TOD, bzw. Rec-Run) aufzuzeichnen– außer bei der zum Vergleich mit aufgeführten iPhone Kamera-App – zur Bedingung gemacht.
Hier geht’s zu Teil 1 des Praxistests, der sich mit dem iPhone 16 Pro und passendem Zubehör beschäftigt. |
Die wichtigsten Apps haben wir in einer Tabelle (siehe Seite 5) zusammengetragen. Es kommt aber nicht nur auf die Einstellmöglichkeiten an, sondern auch auf die Übersichtlichkeit, also das GUI bzw. die schnelle Erreichbarkeit der Funktionen, deren Werte oft verändert werden müssen.
Kamera Apps
Vor einigen Jahren gab es nur eine App, die man professionell nutzen konnte: Filmic Pro. Leider kostet die aktuelle Version inzwischen 3,50 Euro pro Woche oder knapp 60 Euro im Jahr und liegt damit preislich weit vor allen anderen. Das hat Konkurrenz auf den Plan gerufen.
Blackmagic Camera App
Inzwischen sehr bekannt ist die Blackmagic Camera App. Sie hat so viele professionelle Features, dass sie dem ehemaligen Platzhirsch ziemlich den Rang abgelaufen hat – zumal sie kostenlos ist. Ganz vorne bei den wichtigen Features ist die Möglichkeit, Apple-Log sowohl mit ProRes als auch mit HEVC ggf. zusammen mit einer Display-LUT zu verwenden.
Zur Belichtungskontrolle gibt es nur ein kleines Histogramm, Waveform und andere Scopes fehlen leider. Es gibt zwar eine False-Color-Funktion, die zur Vorabeinstellung sehr gut ist, während der eigentlichen Aufnahme aber unserer Meinung nach zu sehr vom Bild ablenkt.
Wer außen dreht, muss mit sich änderndem Licht rechnen und ist gut beraten – insbesondere bei manuellen Einstellungen und der Aufnahme mit HEVC oder H.264 – die Belichtung im Blick zu behalten. Wichtige Einstellungen wie Belichtungszeit, Sensorempfindlichkeit und weitere sind aber im Blick und für Änderungen leicht erreichbar.
Belichtungszeit, Empfindlichkeit und Weißabgleich lassen sich manuell wählen und auch fixieren.
LUTs können importiert werden und sowohl bei der Aufnahme im Display als auch beim Playback verwendet werden. Man sollte aber wissen, dass das Histogramm die Werte für das »graue« Bild zeigt. Ein HDMI-Output ist möglich.
Die Einstellmöglichkeiten in den Settings sind immens und sinnvoll gegliedert. Trotzdem kann man den Überblick verlieren, auch da keine Favoritenliste angelegt werden kann. Es lohnt sich also, sich einmal richtig reinzuknien, um später die wichtigsten Einstellungen schnell finden zu können.
Die Datenrate für HEVC ist in vier Stufen zwischen 18 und 54 Mbps wählbar. ProRes ist als Proxy, LT, 422 oder 422 HQ verfügbar. Die Dateien können bei der Aufnahme auch extern auf eine SSD abgespeichert werden. Gemachte Aufnahmen beziehungsweise Proxys können optional in der Black Magic Cloud zur Bearbeitung bereitgestellt werden.
In den Settings individuell gemachte Einstellungen lassen sich abspeichern, ex- und importieren sowie wieder aufrufen.
Die App steht für 4-kanalige Tonaufnahme schon bereit. Die zwischen VU und PPM umschaltbare Pegelanzeige zeigt schon vier Kanäle. Allerdings »zappeln« bislang nur zwei von ihnen.
Die Blackmagic Camera App lässt sich von einem weiteren iPhone oder iPad remote mit der gleichen App fernsteuern. Die kontrollierende App kann sogar mehrere »Kameras« steuern und auf Wunsch alle Aufnahmen gleichzeitig auslösen. Für die Verbindung wird jedoch ein WLAN-Netz benötigt, über das die verbundenen Kamera-Apps kommunizieren können. Ein Gastnetz funktioniert also in der Regel nicht.
Seite 1: Blackmagic Camera App
Seite 2: Filmic Pro App
Seite 3: Cinema P3 App
Seite 4: iPhone Camera App
Seite 5: App-Übersichtstabelle, Fazit
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