Audio, Test, Top-Story, Zubehör: 02.01.2025

Kopfhörer-Test: Sony MDR-M1

Sony verspricht mit dem MDR-M1 einen geschlossenen Referenz-Kopfhörer, der leicht und stabil ist – also ein Begleiter für Dreh und Schnitt.

©C. Harrer
Der Sony MDR-M1 ist vergleichsweise kompakt.

Der MDR-M1, im Sony-typischen Design, ist wirklich leicht und vergleichsweise kompakt. Die Ohrmuscheln lassen sich eindrehen, aber nicht falten. Er kann also nicht in sich zusammenklappt werden, aber mit den gedrehten Muscheln ist er gut zu transportieren. Für einen Kopfhörer bei den Dreharbeiten ist er mit einem Bruttopreis von 250 Euro vergleichsweise teuer; im Vergleich zu Referenzmodellen liegt er noch im unteren Preisspektrum.

Für Dreharbeiten ist vor allem ein »gemütlicher« Kopfhörer mit gut abschließenden Ohrmuscheln und klarer, lauter Wiedergabe wichtig, während ein Studiokopfhörer vor allem das Frequenzspektrum und die räumliche Platzierung korrekt und deutlich wiedergeben muss. In beiden Kategorien ist der MDR-M1 gut.

©Sony
Zusätzlich gibt es einen Adapter von der 3,5-mm- auf eine 6,35-mm-Klinke.

Angenehm ist, dass das Kabel nur am linken Hörer angebracht ist und gewechselt werden kann. Die beiden mitgelieferten Kabel in 120 cm und 240 cm Länge werden mit einer kleinen Klinke eingesteckt; diese lässt sich aber fest verschrauben und hat sich kein einziges Mal versehentlich gelöst. Zusätzlich gibt es einen Adapter von der 3,5-mm- auf eine 6,35-mm-Klinke. Je nach Anforderungen ist es angenehm, das Kabel schnell wechseln zu können.


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Insgesamt macht der Kopfhörer einen stabilen Eindruck und hat zwei Wochen Einsatz beim Dreh und beim Schnitt ohne sichtbare Verschleißerscheinungen überstanden. Die Rasterung, um die Länge einzustellen, sitzt fest genug, ohne schwergängig zu sein. Die Ohrmuscheln sind sehr weich, hier kann erst die Zeit zeigen, wann sie »auseinanderbröseln«. Das war bisher immer das Erste, was bei meinen Dreh-Kopfhörern kaputtgegangen ist.

©Sony

Da die Ohrmuscheln gerade groß genug sind, um die Ohren komplett abzudecken, ist der Kopfhörer angenehm leicht und »klemmt« sich nicht an den Kopf, sodass man ihn auch gut einen ganzen Drehtag tragen kann. Dazu sitzt er trotzdem gut und rutscht nicht bei jeder Bewegung, was man gerade bei günstigen Modellen oft hat. Drückt man eine Ohrmuschel fester ans Ohr, um weniger Außengeräusche durchzulassen, quietschen diese etwas. Selbst wenn man den Kopfhörer nur um den Hals trägt, ist er angenehm und stört wenig.

©Sony
Mit gedrehten Ohrmuscheln lässt sich der Kopfhörer gut transportieren.

Mit einer Impedanz von 50 Ohm gehört der Kopfhörer nicht in die Kategorie der hochohmigen, also mit einem hohen Schalldruckpegel; 50 Ohm ist aber auch nicht wenig und für diese Art von Kopfhörern durchaus üblich, da es genug Schalldruck für jedes aktuelle Gerät bereitstellt, sei es Laptop oder Kamera. So konnten alle getesteten Kameras – die Panasonic GH5 oder GH7, Sony Alpha 7IV und Sony FX6 – genügend Lautstärke bereitstellen. Allerdings mussten alle drei DSLMs fast maximal in der Lautstärke eingestellt werden, um in einer lauten Messe-Umgebung alles verstehen zu können. Einige ältere DSLMs könnten unter Extrembedingungen zu leise sein, aktuellere Modelle sollten immer genug Verstärkung bieten.

©C. Harrer
Das Kabel lässt sich wechseln und fest verschrauben.

Mit einem Frequenzgang von 5 bis 80.000 Hz liegt der Kopfhörer weit über dem, was Menschen für gewöhnlich wahrnehmen können, und es ist mehr ein theoretisches Nummernspiel als ein praktischer Nutzen. Vor allem der große Spielraum am oberen Ende soll zu einer besseren Übertragung der hohen Frequenzen im hörbaren Bereich bis 20.000 Hz führen. Ich konnte diese Unterschiede bei einigen Modellen in Studios nie ganz so heraushören. Vielleicht muss man auch ein Tontechniker mit Jahren Erfahrung sein, um das »erahnen« zu können, aber die Höhen gibt Sonys Kopfhörer wirklich gut wieder.

©Sony
Der Kopfhörer klingt angenehm ausgewogen.

Bei der subjektiven Wahrnehmung der Menschen scheiden sich wie immer die Geister, aber aus meiner Perspektive klingt der Kopfhörer angenehm ausgewogen, mit einer leichten Überbetonung der Mitten, aber angenehmen Höhen, die nicht schrill wirken, und einem vollen Bass. Auch die räumliche Darstellung des Sounds ist für einen Kopfhörer gut. Die räumlichen Einstellungen über einen 3D-Pan in DaVinci Resolve werden schön in der Position wiedergegeben, in der der sie platziert werden. Selbst in oft gehörten Songs waren die einzelnen Instrumente differenzierter wahrzunehmen als mit meinen anderen Kopfhörern, bei denen aber keiner mehr als 150 Euro kostet. Eine kleine Überraschung war, dass es mit etwas Übung sogar gut funktionierte, den Kopfhörer einhändig aufzusetzen.

Fazit
Test-Autor Christoph Harrer.

Der Sony MDR-M1 ist ein bequemer und vielseitiger Kopfhörer, der auf Features wie Geräuschunterdrückung und Bluetooth verzichtet. Auch bei langen Drehtagen hat er niemals gestört oder Druckgefühl verursacht. In einem lauten Umfeld schließen die Ohrmuscheln nicht ganz so fest ab und lassen mehr Hintergrundgeräusche durch als Modelle mit festeren Ohrmuscheln, dafür ist er angenehm zu tragen.

Die Übertragung der Frequenzen ist authentisch, vielleicht mit einer leichten Überbetonung der Mitten. Auch die räumliche Übertragung ist gut. Der Sony MDR-M1 ist ein guter Allroundkopfhörer für Dreharbeiten und das Mischen im Schnitt – und das bei einem Kostenpunkt von 209 Euro netto.

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