Audio, Mikrofon, Top-Story: 28.11.2024

Praxistest: DJI Mic Mini Audiofunkstrecke

DJI bietet mit Mic Mini nun ebenfalls kompakte kleine Mikrofone an, die ohne Lavalier auskommen. film-tv-video.de hat sie getestet.


Praxis

Über die Mimo-App kann man die LEDs an den Sendern nämlich abstellen (Firmware-Updates werden ebenfalls über diese App gemacht.) Auch das automatische Abschalten nach 15 Minuten lässt sich hier aktivieren, ebenso das Noise-Cancelling. Dieses kann man dann per Druck auf die On/Off-Taste am Sender selbst aktivieren. Eine aktivierte Unterdrückung wird über eine gelbe LED rechts oben am Sender angezeigt.

©Sas Kaykha, DJI Mic Mini
Es gibt auch einen Windschutz.

Über einen Doppelklick auf die Pairing-Taste kann man den Sender muten, das Pairing an sich ist auch relativ einfach (Sender und Empfänger sind ab Werk schon miteinander verbunden): Die Pairing-Taste zwei Sekunden lang gedrückt halten, und schon verbinden sich die einzelnen Geräte. Das funktioniert genauso auch mit dem Handy und den anfangs genannten Osmo-Modellen.

©Sas Kaykha, DJI Mic Mini
Sind beide Sender im Betrieb, sollte man den Empfänger unbedingt auf Mono stellen, um je ein Signal auf dem rechten und eines auf dem linken Kanal zu haben.

Mit dem Handy? Ja, richtig gelesen. Man kann zwar auch die USB-C- oder Lightning-Adapter nutzen, aber die Sender lassen sich per Bluetooth mit dem Handy verbinden. Dies hat in unserem Test mit der Sprachmemos-App wunderbar funktioniert, lediglich bei den Kamera-Apps habe ich es nicht geschafft. Dies sollte meines Erachtens aber auch möglich sein.

Sind beide Sender im Betrieb, sollte man den Empfänger unbedingt auf Mono stellen, um je ein Signal auf dem rechten und eines auf dem linken Kanal zu haben. Dafür genügt ein Doppelklick auf die Pairing-Taste des Empfängers: Leuchtet die LED grün, wird in Stereo aufgenommen (beide Mikros auf beide Kanäle), leuchtet sie türkis, wird je einem Mikro ein Kanal zugewiesen.

©Sas Kaykha, DJI Mic Mini
Der Empfänger hat neben einem USB-C-Anschluss auch einen Slot, um den USB-C- oder Lightning-Adapter anzustecken.

Der Empfänger hat neben einem USB-C-Anschluss auch einen Slot, um den USB-C- oder Lightning-Adapter anzustecken. Somit kann der ganze Sender unter ein Handy oder an einen PC angeschlossen werden. Über einen Clip/Blitzschuhadapter lässt er sich weiterhin auch an der Kamera befestigen.

An der Seite befindet sich ein großer Regler für die dB-Werte von -12 bis +12. Er rastet dabei leicht ein, was ein versehentliches Verstellen ausschließt – bei der Lark M2 von Hollyland z.B. ist der Regler so leichtgängig, dass man immer gut aufpassen muss, ihn nicht zu drehen.

©Sas Kaykha, DJI Mic Mini
Der Pegelregler lässt sich beim DJI Mic Mini nicht so leicht unabsichtlich verstellen wir beim Lark 2.

Ist der DJI-Empfänger am Blitzschuh befestigt, hat man den Regler und somit die dB-Werte immer direkt im Blickfeld. Die 0 dB sind orange markiert – aus gutem Grund, denn diese Einstellung sollte man möglichst beibehalten und den Rest in der Kamera regeln. Für eine schnelle Korrektur im Bedarfsfall aber eine super Sache.

Bei einem kurzen Reichweitentest hatte das Mic Mini ein paar Zimmer weiter noch guten Empfang, abgebrochen wurde das Signal nur ein Stockwerk tiefer.

©Sas Kaykha, DJI Mic Mini
Das DJI Mic Mini bietet eine gute Soundqualität.

Bei der internen Rauschunterdrückung habe ich sowohl positive als auch negative Erfahrungen gemacht: Per Bluetooth mit dem Handy verbunden, wurden Hintergrundgeräusche komplett eliminiert, die Stimme aber auch leicht verzerrt. Das lag an dem automatischen Auspegeln. Anders sah es bei der Verbindung mit einer Kamera und manuellem Pegeln aus: Das Hintergrundgeräusch (in diesem Fall ein Föhn) wurde stark abgedämpft, meine Stimme blieb aber unverändert.

©Sas Kaykha, DJI Mic Mini
Bei der internen Rauschunterdrückung gab es sowohl positive als auch negative Erfahrungen.

Hier liegt DJI im Vergleich mit anderen Herstellern also vorne. Der Föhn hat natürlich ein gleichmäßiges Rauschen erzeugt, etwas anders kann es bei etwa Menschen im Hintergrund aussehen. Hier gilt wieder: einfach kurz vor Ort testen. Der Hall wird bei aktivierter Rauschunterdrückung übrigens ebenfalls leicht eliminiert.

Im Allgemeinen war ich sehr angetan von der Soundqualität des DJI Mic Mini, die mindestens auf dem Niveau der Lark M2 liegt, die mich schon sehr überzeugt hatte.

Fazit
©Sas Kaykha, DJI Mic Mini
Das Mic Mini lässt sich leicht befestigen.

Mit dem Mic Mini hat DJI auf das Bedürfnis reagiert, schnell und einfach Interviews zu realisieren. Gerade bei Veranstaltungen oder vielen Gesprächspartnern ist diese Art der Tonabnahme, bei der man ein kleines Mikrofon einfach per Magnet an der Person befestigen kann, ein riesiger Vorteil. Man erspart sich das ganze Verkabeln und greift dem zu Interviewenden nicht zu sehr in seine Privatsphäre ein.

©Sas Kaykha, DJI Mic Mini
DJI und Lark-Mikro im Größenvergleich.

Durch DJI OsmoAudio hat man zusätzlich den Vorteil, dass sich die Mikrofone einfach und ohne zusätzlichen Empfänger mit vielen DJI-Produkten verbinden lassen. So kann man z.B. mit einem Mountainbike den Berg herunterfahren, sich dabei filmen und zusätzlich einen Kommentar in guter Qualität einsprechen, ohne dass man noch irgendwas an die Actioncam anschließen muss.

Natürlich wird man bei aufwändigen Interviews immer auf ein Richtmikro zurückgreifen, für die meisten anderen Situationen werden sich diese neuen kleinen Mikrofone aber durchsetzen.

Seite 1: Daten
Seite 2: Praxis, Fazit

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