Drohnen-Praxistest: DJI Air 3S
Mit der Air 3S stellt DJI eine leistungsfähige neue Drohne vor. film-tv-video.de hat sie getestet.
Praxis
Wie auch bereits im Artikel über die Mavic erwähnt, eröffnet eine Telekamera buchstäblich ganz neue Perspektiven. Neben dem »Shotover-Effekt« (einem sich schnell bewegenden Hintergrund bei Kreisflügen z.B.) muss man auch nicht immer direkt an das Motiv heranfliegen, um es ins Bild zu bekommen.
Die Zoomfunktion der Objektive ist zum Gucken ganz nützlich, allerdings geschieht dies ja digital, die Bildqualität nimmt somit sofort ab. Auch sollte man bedenken, dass die zwei Kameras aufgrund der verschiedenen Brennweiten und Sensorgrößen unterschiedliche Bilder liefern – hier muss man also in der Post etwas nachhelfen, wenn man beide Kameras kombinieren will.
Das Einrichten und Kalibrieren der Drohne ging relativ schnell und einfach. Hat man sich dann noch dran gewöhnt, wie der Kameraschutz am besten zu entfernen ist, kommt die Drohne schnell in die Luft.
Ich hatte etwas auf schlechtes Wetter gehofft, um die Bildqualität besser beurteilen zu können. Bei Sonnenschein sehen ja auch selbst GoPro-Videos gut aus. Trotz aller Vorhersagen hat dann doch die Sonne geschienen – wegen vieler Wolken und Schattenbereiche wurde es trotzdem etwas anspruchsvoller.
Die aktuellen Drohnenmodelle von DJI liegen alle sehr gut in der Luft, auch die Air 3S konnte im Test überzeugen. Es war sehr windig, was ich anfangs gar nicht bemerkt habe – das Bild der Drohne war absolut stabil. Erst ein Blick in den Himmel und auf die wackelnde Air 3S hat mich auf den starken Wind aufmerksam gemacht. Kein Problem aber für die 724 g schwere Air, sie ließ sich problemlos steuern.
Im Testvideo zu sehen ist auch der Versuch, durch ein Schild durchzufliegen. Wegen der Sensoren war dies nicht möglich, bei solchen Szenarien sollte man diese deaktivieren.
Wo die Hinderniserkennung aber sinnvoll ist und auch super funktioniert hat, ist das Tracking.
Man muss sich kaum noch Gedanken machen, dass die Drohne irgendwo gegen fliegt. Im Menü lässt sich einstellen, ob sie vor einem Hindernis stehen bleiben soll oder dieses sanft umfliegt.
Eine weitere Neuerung der Air 3S: Man kann sie jetzt wie eine Festplatte nutzen. Die Drohne muss also nicht angeschaltet sein, um Videos auf den Rechner zu kopieren. Auch die Übertragung auf das Handy funktioniert, ohne dass die Air laufen muss.
Das Tracking erkennt wie bereits erwähnt Fahrzeuge und Menschen automatisch, man muss nur noch auf den entsprechenden Bereich im Bild (grünes Kreuz) tippen, um diese auszuwählen.
Entweder lässt man die Drohne nun hoovern, während sie einen verfolgt (ganz praktisch in Verbindung mit der Telekamera), oder sie fliegt hinterher.
Im Testvideo bin ich vor der Air 3S weggelaufen und habe auch versucht, mit dem Auto zu entkommen: keine Chance, das Tracking von DJI ist einfach unschlagbar. Lediglich bei sich nicht bewegenden Motiven sollte man aufpassen, wie man diese trackt bzw. wo man den Trackingpunkt setzt.
Bei der 70-mm-Kamera in Verbindung mit einem motivfüllenden Auto hat es bei schnellem Flug etwas gewackelt, weil sich eben auch die Perspektive geändert hat. Dies alles ist auch im Testvideo zu sehen.
Mit den drei Akkus kam ich übrigens auf ca. zwei Stunden Flugzeit, so viel wie mit noch keinem DJI-Drohnenset. Gegen Ende ist mir fast schon langweilig geworden … Kauft man sich die Fly More Combo, lässt es sich also gut über den Tag kommen.
Fliegt man nur im Sportmodus, verringert sich die Flugzeit natürlich etwas. Dieser bietet eine maximale Geschwindigkeit von 21 m/s, was ca. 75 km/h entspricht. In diesem Modus funktionieren die Hindernissensoren nicht, allerdings sehen die Aufnahmen der Telekamera damit umso spektakulärer aus.
Die mitgelieferten ND-Filter sind dank des Klicksystems schnell installiert und gewechselt, eine Beeinträchtigung des Bildes durch sie konnte ich nicht feststellen.
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