Audio, Editing, Postproduction, Remote, Top-Story: 11.07.2024

Praxistest: Blackmagic DaVinci Resolve 19

Die neue Version von DaVinci Resolve bietet viele Arbeitserleichterungen, nicht nur fürs iPad.




DaVinci Resolve 19 ist kein ganz großes Update, aber es bietet viele Arbeitserleichterungen und holt bei einer wichtigen Lücke zu Adobes Premiere Pro auf – beim Arbeiten mit transkribiertem Audio und dem Schnitt via Text.

Die 7 Workspaces bieten viel, fordern aber durch jeweils unterschiedliche Konzepte viel Zeit, um sie zu erlernen.

Auch die kostenlose Version bekommt einige gute Detailverbesserungen, vor allem auf der Cut-Seite, und Fairlight bietet einige interessante neue Funktionen für einen besseren Ton.

Die Oberfläche für Neueinsteiger

Die Oberfläche ist in sieben Workspaces aufgeteilt, die jeweils eine eigene Oberfläche haben und auf einzelne Aufgabenfelder der Postproduktion spezialisiert sind.

Mit dem Cut-Workspace ist der Einstieg in den Schnitt einfach.

DaVinci Resolve macht es dem Neueinsteiger aufgrund von endlosen Menübefehlen und Funktionen nicht leicht, sich an das Softwarepaket heranzutrauen. Bleibt man aber zunächst auf der Cut-Oberfläche, lassen sich die anderen Workspaces erst einmal ignorieren und ausblenden und man findet ähnlich schnell den Einstig wie in ein Programm wie iMovie. In Cut lassen sich Daten auch per Drag & Drop importieren und mit einem Fenster exportieren. Der Export auf der Deliver-Oberfläche bietet sehr viel weitreichendere Optionen und ist schnell erlernt. Wenn sich dann durch die einfachere Oberfläche von Cut Grenzen aufzeigen, können auch leicht einzelne Funktionen anderer Seiten erlernt werden.

©C. Harrer
Edit ist ein klassisches Schnittprogramm, in dem auch Audio bearbeitet und Compositings erstellt werden können.

Für eine Drei-Wege-Farbkorrektur wird dann beispielsweise einfach schnell auf die Color-Oberfläche gewechselt und mit einem Node korrigiert. Die Color-Oberfläche bekommt mit dem »Color Splice« ein neues Werkzeug, die meisten neuen Funktionen gibt es aber bei den Effekten und der Audio-Oberfläche in »Fairlight«. Hier wird der Ton spurenweise bearbeitet und gemischt. Viele Funktionen stehen in unterschiedlicher Weise in mehreren Workspaces zur Verfügung. So kann die Audiobearbeitung größtenteils auch auf der »Edit«-Oberfläche erfolgen. Das ist die professionelle Schnittoberfläche, die mit der Option, Videos anhand eines transkribierten Textes zu schneiden, das wahrscheinlich wichtigste neue Feature der Studio-Version bietet.

©C. Harrer
Die Werkzeuge zur Bildbearbeitung können auf Nodes in Reihe, aber auch parallel verwendet werden.

Die »Fusion«-Oberfläche ist der umfangreichste Workspace, hier werden komplexere Effekte und Compositings erstellt. Mit 1800 Seiten ist es die größte Einzelanwendung im Handbuch. Einfaches Compositing, wie das Keying, kann aber auch in der Edit-, Color- oder Cut-Page ausgeführt werden. In Fusion gibt es einige kleinere neue Nodes oder Effektoptionen, die das Arbeiten erleichtern sollen. Mein Level an Spezialisierung auf dieser Oberfläche reicht aber nicht aus, um die Effektivität dieser neuen Funktionen abschließend beurteilen zu können.

Auf der »Media«-Oberfläche können Dateien in einem Player angesehen, mit Metadaten versehen und in das Projekt importiert werden. »Importiert« heißt hier, dass lediglich auf die Dateien auf der Platte verwiesen wird. Proxys und optimierte Medien werden entweder schon vor dem Import mit dem Proxy-Generator oder erst danach erstellt. Bleibt noch zu erwähnen, dass es jetzt eine Oberfläche vollständig in Deutsch gibt. Die Übersetzungen sind allerdings nicht immer ganz passend. 

Seite 1: Oberfläche für Neueinsteiger
Seite 2: Beste Funktionen der Kostenlos-Version
Seite 3: Beste Funktionen der Studio-Version
Seite 4: »Kleinigkeiten« in den Workspaces, Fazit

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