Film, Kamera, Licht, Objektiv, Top-Story: 05.07.2024

Euro Cine Expo 2024, Teil 1: Die Produkte der Shortlist

Mehr Infos zu den Produkten, die am Best of Show Award teilgenommen haben: 9×7 Digital Cinema Camera, Infinimat, LunaBulb, MLmicro, Lighting Reflex R10, Powerbase Edge Snap, Evoke 2400B, Pipe Go, Coral Anamorphic, Burano.











9×7 Digital Cinema Camera von Achtel

Die Achtel 9×7 ist eine Spezialkamera mit verblüffenden Eigenschaften und überzeugenden Bildresultaten. Sie legt die Latte hinsichtlich der Auflösung sehr hoch. Das Ziel ist ehrgeizig gewählt, denn diese Kamera soll nicht die bekannten Arri-, Red-, oder Sony-Kameras ersetzen, sondern eine Anordnung von sechs solcher High-End-Kameras.


Impressionen der 9×7-Kamera.

Erklärtes Nutzungsfeld sind VFX, VR und Giant Screen Anwendungen, Flying Theater und IMAX-Produktionen. Ein bisher von traditionellen digitalen Kameras nicht erreichtes Maß an Schärfe und Auflösung soll dieses kompakte Gerät im Seitenverhältnis von 4:3 im Vollformat mit einem Sensor von Gpixel liefern. Der Sensor wird nach den Spezifikationen von Achtel gefertigt. Er hat einen Global Shutter, wird von der Rückseite belichtet und hat 65 Mega-Pixel mit 9x7K.

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Durch einen besonderen Prozess beim Debayering wird die doppelte Auflösung von 18.688 x 14.000 Pixeln erzielt.

Durch einen besonderen Prozess beim Debayering wird die doppelte Auflösung von 18.688 x 14.000 Pixeln erzielt, was sich durch Messungen und MTF-Analysen bestätigt. Die Sensor Raw-Signale des Sensors werden unkomprimiert linear in 16 Bit mit einem Datenstrom von bis zu 11 GB pro Sekunde aufgezeichnet, auf einem speziellen Harddisk Recorder, der diesen Datendurchsatz kontinuierlich und laufend bewältigt. Er ist sogar in der Lage, die Signale von zwei Kameraköpfen parallel aufzuzeichnen, was für 3D Anwendungen von Vorteil ist.

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Die 9x7Kamera kann auf verschiedene Basis-Empfindlichkeiten zwischen 500 bis 5000 ISO eingestellt werden.

Ganz neu ist das Gerät nicht, denn es wurde schon im September 2020 während der Pandemie angekündigt, aber jetzt zeigte der Erfinder die Kamera erstmals in Europa auf der Euro Cine Expo und hatte einige substanzielle neue Funktionen im Gepäck.

Einen Qualitätsnachweis für sein Gerät hat Achtel in Kooperation mit dem Berufsverband der Australischen Kameraleute in aufwändigen Testanordnungen über MTF-Messungen erbracht und ist dabei in den Bereich vorgestoßen, wo die Performance der verwendeten Objektive einen entscheidenden Anteil am Ergebnis hat. Für die Arbeit mit seiner Kamera empfiehlt Achtel Objektive von Sigma, die Signature Primes von Arri und die Entaniya HAL 220 Fisheye Objektive.

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Der Dynamikumfang liegt nativ bei 13 Blendenstufen, ist aber über Highlight-Kompression auf bis zu 16 Blendenstufen zu steigern.

Die 9×7-Kamera kann auf verschiedene Basis-Empfindlichkeiten zwischen 500 bis 5000 ISO eingestellt werden und hat optional eine Verstärkung bis maximal 16 dB. Der Dynamikumfang liegt nativ bei 13 Blendenstufen, ist aber über Highlight-Kompression auf bis zu 16 Blendenstufen zu steigern. Das Kameramenü bietet vielfache Einstellmöglichkeiten und kann die Kamera auch genau auf das am Set vorherrschende Licht kalibrieren. Mit einer Farbtesttafel wie dem X-Rite Color Checker kann man in der Szene schon die Abweichungen von der Norm sehen und entsprechende Korrekturen in den Metadaten abspeichern. Bei der hohen Auflösung ist das Scharfstellen nicht ganz so einfach, und ein Crop-Mode macht einen Zoom ins Bild mit 0,7% der Höhe möglich. Diese Einstellmöglichkeit ist auch während der laufenden Aufnahme gegeben.

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Der Datenspeicher von 4 oder 8 TB kann über Kabel auch vom Kamerakopf abgesetzt werden.

In der höchsten Auflösung kann die Kamera mit 70 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Der Datenspeicher von 4 oder 8 TB kann über Kabel auch vom Kamerakopf abgesetzt werden und bietet bei 30 fps eine Aufnahmekapazität bis 50 Minuten. Der Kamerakopf wiegt 0,7 kg bei einer Größe von 80 x 80 x 70 mm und kann mit Objektivfassungen für LPL, PL, PV, Nikon oder Leica-M Objektive ausgestattet werden.

Die 9×7 Digital Cinema Camera.

Entstanden ist die Kamera durch Anfragen von Kunden, die eine einfache Lösung für hochauflösende Leinwand-Anwendungen suchten. Das Stitching von Bildern mehrerer Profikameras hat sich in der Praxis als problematisch erwiesen, weil die Flares in den Randbereichen der Bilder das Zusammenmontieren schwierig machten.

Die Kamera wird von Achtel auch verliehen oder für einen Preis von 200.000 Euro angeboten. Bisher sind neun Exemplare verkauft und im Verleih.

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