Praxistest: Blackmagic Cinema Camera 6K
Mit der Cinema Camera 6K tritt Blackmagic in den Vollformat-Markt ein. film-tv-video.de hat die Kamera getestet.
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Neben Arri, Red und Magic Lantern ist Blackmagic Raw eines meiner liebsten Aufnahmeformate.
Gegradet und geschnitten habe ich in DaVinci 18.4. Die Schnittsoftware liegt der Kamera übrigens bei. Hier profitiert man natürlich von einer guten und durchdachten Pipeline, da ja alles aus einem Haus kommt. Und so lief das Raw-Material auf meinem Schnittlaptop ohne Probleme. Die Performance macht wirklich Spaß und ermöglicht ein schnelles Grading.
Das 6K-Material habe ich in eine 4K-Timeline geladen und zum Test mit vier Nodes inklusive Schärfe versehen. Ohne Proxys und mit voller Auflösung liefen die Videos mit vollen 25 Frames pro Sekunde ohne jegliches Ruckeln. Nur ein zusätzlicher Node mit Rauschreduzierung brachte die Wiedergabe zum Stottern, die dann bei ca. 10 fps lag.
Im Raw Tab hat man Zugang zu allen Einstellungen, die richtiges Raw mit sich bringt. Auswählen lassen sich u.a. der Weißabgleich, Tint, die ISO sowie die Belichtung.
Wenn man nicht Color Managed arbeitet, hat man außerdem noch Zugriff auf Color Space/Gamma sowie die dazugehörigen Gamma Controls.
Hat man alle Farbeinstellungen wie Color Space und CST oder Color Managed getroffen, erhält man ein schon sehr gut aussehendes Rec709-Bild.
Zur Erklärung: Bei der Systemeinstellung Color Managed übernimmt DaVinci das Einstellen des Farbraumes und das Transferieren von einem zum anderen – quasi ein Color Space Transform Workflow, nur automatisiert. Bei Raw und vielen Log-Formaten erkennt DaVinci hierbei automatisch, in welchem Farbraum das Material vorliegt, und gibt am Ende Rec709 aus, wenn man dies eingestellt hat. In den Nodes selbst braucht man keine Transfer-LUTs oder Color Space Transform anwenden.
Richtig Spaß macht bei Blackmagics Raw dann das Graden, denn hier hat man sehr viel Spielraum. Gerade die Highlights lassen sich wunderbar zurückholen, sollten sie mal überstrahlt sein. Reicht der Highlights Slider nicht aus, kann man parallel zum Node mit den Belichtungseinstellungen einen weiteren erstellen, bei dem die dunklen Bereiche auskeyen und die übriggebliebenen hellen herunterziehen. So erhält man einen sehr großen Dynamikumfang.
Fazit
Die Blackmagic Cinema Camera 6K ist ein richtiges Arbeitstier, sie bietet einen hochwertigen Raw-Codec (und auch nur den), ein helles, scharfes und vor allem großes Display, logisch platzierte Bedienelemente und ein sehr einfaches Menü.
Natürlich ist das Design einzigartig, und man muss gucken, ob bereits vorhandenes Zubehör damit kompatibel ist. Für szenisches Drehen und besonders auch für Independent-Filmer dürfte diese Kamera sehr interessant sein, da es hier extrem viel »bang for the buck« gibt, wie man auf Englisch sagen würde.
Der optionale Batteriegriff ist eine sehr praktische Sache und offeriert einen guten Haltepunkt für die linke Hand. Der Sucher ist bei viel Sonne hilfreich; ich persönlich habe ihn aber so gut wie nie genutzt, dafür war das Display einfach zu gut.
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