Audio, Mikrofon, Test, Top-Story: 25.01.2024

Praxistest: Wireless Audiosystem DJI Mic 2

Praxistest der kompakten und leichten Audiofunke DJI 2 Mic, die auch 32-Bit-Float-Aufnahme und Noice Cancelling beherrscht.



Sender und Bedienung

Die Sender machen einen sehr robusten Eindruck. Was mich allerdings stört, ist das Material an der Vorderseite.

Schade: Das transparente Gehäuse sollte besser schwarz sein.

Während beim Vorgänger zwar ebenfalls ein DJI-Logo drauf glänzte, war hier das Material schwarz. Beim Mic 2 ist die Oberfläche durchsichtig, und man sieht die Platine. Das mag stylisch gemeint sein, in der Praxis fängt man sich damit allerdings im schlimmsten Fall Lichtreflexionen ein. Hier komme ich zu dem anfangs erwähnten Aufkleberset – bei diesem hätte ich mir einfach einen Cover-up-Sticker für die Front der Sender gewünscht, am besten in Mattschwarz.

Die Sender kann man übrigens auch, entsprechende Apps vorausgesetzt, einfach per Bluetooth mit dem Handy verbinden und erspart sich so den Empfänger. Das funktioniert auch mit der DJI Actioncam, die das Audiosignal per Bluetooth empfangen kann – hier ist DJI GoPro einen Schritt voraus.

Das Menü …

Die weiteren Funktionen lassen sich mit einem kurzen Menü-walk-through am Empfänger erklären.

… bietet verschiedene …

Bei eingeschalteten Sendern lässt sich mit einem Wisch nach oben eine Art Quick-Menü aufrufen,

… Einstelloptionen …

über das man die interne Aufnahme starten, den Sender stumm schalten und das Noise Cancelling aktivieren kann.

… und Auswahlmöglichkeiten.

Wischt man nach unten, öffnen sich Einstellungsmenüs für Sender und Empfänger.

Den Empfänger kann man je nach Anzahl der Sender und gewünschtem Ergebnis auf Mono oder Stereo stellen und zur Not noch eine Sicherungsspur aufnehmen.

Über den nächsten Menüpunkt »Empfohlene Kameraeinstellungen« sind Presets verfügbar, die die Aussteuerung schon an den jeweiligen Input der Kamera einstellen.

Beim Sender lässt sich der Hochpassfilter aktivieren.

Nach den Input-dB und Kopfhörereinstellungen für den Empfänger gelangt man zum Punkt »Kamera gleichzeitig ein-/ausschalten«. Über das Miniklinkenkabel merkt der Sender, ob die Kamera an- oder ausgeschaltet wird, und geht ebenfalls an oder halt aus. Das spart Akku.

Beim Sender lässt sich der Hochpassfilter aktivieren, ebenfalls die Verstärkung. In einem perfekten Szenario steht die Verstärkung bei Sender und Empfänger immer auf 0.

Der nächste Punkt im Menü ist einer der wichtigsten und wäre bei mir eigentlich immer aktiviert: die 32-Bit-Float-Aufnahme. Damit passen immer noch elf Stunden auf den internen Speicher, mehr als ausreichend also.

Durch die interne Aufnahme lassen sich die Sender natürlich auch ohne den Empfänger nutzen. Aktiviert man den Menüpunkt »Automatische Aufnahme«, springt der Sender sofort auf Record, wenn er eingeschaltet wird. Hier muss man allerdings aufpassen, denn die Aufnahme startet mit dieser Einstellung auch immer dann, wenn die Sender aus dem Case genommen werden.

Die »Vibrationsanzeige« gibt haptisches Feedback an den Sendern.

Die »Vibrationsanzeige« gibt haptisches Feedback an den Sendern, so merkt man immer, wenn z.B. über den Empfänger die Aufnahme gestartet wird. Diese Funktion ist natürlich auch deaktivierbar. Die Qualität des Audiosignals ist absolut okay und liegt auf jeden Fall über der des von uns getesteten Comica-Sets. Das Grundrauschen ist sehr gering, und tatsächlich war so gut wie kein Unterschied zwischen internem und dem externen DJI-Lavaliermikrofon zu hören. Wer also mit dem Sender im Bild leben kann, braucht eigentlich gar kein Lavalier mehr zu nutzen.

Empfänger mit Ansteckmöglichkeiten.
Fazit

Alles in allem ein super kompaktes Funksystem, das zudem logisch aufgebaut und einfach zu bedienen ist. Es ist immer schön zu sehen, wenn Hersteller ihr Produkte setkonform bauen, also so, dass die Bedienung und das Arbeiten mit den Geräten vereinfacht wird – dann kann man selbst sich aufs Wesentliche konzentrieren.

Und einfach ist das Arbeiten mit dem neuen DJI Mic 2 auf jeden Fall, wenngleich man bei großen Produktionen wohl nach wie vor keine WLAN-Funken einsetzen wird.

Gut verpackt: Case und Zubehör.

Sender und Empfänger werden an einem Platz aufbewahrt, lassen sich dort auch laden und sind sofort miteinander verbunden. Über den Touchscreen kann man die Sender vom Kamerastandpunkt aus bedienen, und mit der 32-Bit-Aufnahmemöglichkeit ist man sicher, auch mal sehr laute oder leise Töne noch retten zu können. Lediglich die glänzende Oberfläche der Sender stört etwas, hier kann man sich aber mit Klebeband helfen.

Die DJI-Sender gehören mit zu den kleinsten, die ich bis jetzt gesehen habe. Immer noch zu groß, um kein Lavalier zu benutzen, aber ich schätze, in Zukunft werden diese Sender so klein, dass man sie als Youtuber einfach so anstatt des Lavaliers an die Kleidung klippt – ein gutes internes Mikrofon vorausgesetzt. Hollyland hat übrigens erst dieser Tage so einen kleines Drahtlos-Set vorgestellt.  

Seite 1: Eckdaten
Seite 2: Erste Eindrücke
Seite 3: Sender, Bedienung, Fazit


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