Praxistest: Wireless Audiosystem DJI Mic 2
Praxistest der kompakten und leichten Audiofunke DJI 2 Mic, die auch 32-Bit-Float-Aufnahme und Noice Cancelling beherrscht.
Erste Eindrücke
Ich habe noch nie ein DJI Mic genutzt, und so kam der volle Aha-Effekt beim ersten Öffnen zum Tragen. In einer kleinen Tasche befindet sich neben dem Zubehör ein Case für Sender und Empfänger, das zugleich auch als Ladestation dient.
In der Tasche findet man weiterhin zwei Deadcats für die Sender, ein Miniklinkenkabel sowie ein Aufkleberset. Warum ich dieses explizit erwähne, klärt sich weiter hinten im Artikel. Das Case selbst ist aus Plastik, macht aber fast einen kugelsicheren Eindruck.
Sobald man es öffnet, erscheint die Akkuanzeige am Case, und der Empfänger aktiviert sich. Jedes der drei Teile wird übrigens sofort aktiviert und gekoppelt, sobald man es aus dem Case nimmt – man kann damit also sofort losdrehen.
Der Empfänger ist in der Mitte mit dem Display nach oben untergebracht, somit hat man sofort einen Überblick über die Akkustände und Speicherkapazitäten der Sender.
Per Magnet rasten Sender und Empfänger sofort fest im Ladecase ein – meiner Meinung nach bis jetzt die schlaueste Lösung in diesem Segment.
Weiterhin befinden sich zwei kleine Adapter in dem Case, mit denen man den Empfänger an ein Handy stecken kann. Die Audiodaten werden (beim iPhone getestet) dann direkt über diesen Anschluss auf das Telefon übertragen. Dies funktioniert übrigens auch mit PCs und Laptops.
Der Empfänger hat einen Blitzschuhadapter, Klinke und Micro Out sowie einen USB-C-Anschluss. Bedienen lässt er sich per Touchscreen und einem Drehknopf.
Die Sender besitzen, bedingt durch die interne Aufnahmemöglichkeit, neben den On/Off- und Pairing-Knöpfen noch einen Rec-Button sowie einen USB-C-Anschluss, über den die Audiofiles kopiert werden können. Neben einem normalen Clip sitzt auf der Rückseite noch ein Magnet, mit dem man den Sender auch ohne Falten an der Kleidung befestigen oder ihn senkrecht auf eine magnetische Oberfläche stellen kann.
DJI arbeitet viel mit Magneten, auch die Actioncams kann man ähnlich befestigen. Auch dass viele Verbindungen zwischen Bauteilen oder zum Laden mit Magneten unterstützt werden, macht die Arbeit oft angenehmer.
Ob ich mir jetzt eine Kamera mit einem Magneten vor die Brust baue, sei dahingestellt, ein Test des DJI Mic mit einem dicken Pullover und mit starkem Hüpfen hat mich zumindest für diesen Bereich überzeugt.
Oben am Empfänger sitzt die Klinkenbuchse für ein Lavaliermikrofon, in diese steckt man dann auch das Deadcat für das Onboard-Mikro.
Apropos Mikro – eine Neuigkeit gegenüber dem Vorgänger ist das Noise Cancelling. Dieses lässt sich über einmaliges kurzes Drücken auf den On/Off-Knopf aktivieren. Hierbei werden dann Hintergrundgeräusche gerade wie Rauschen, Wind, Summen usw. eliminiert bzw. heruntergefahren. Das funktioniert ganz gut, allerdings würde ich das gegebenenfalls für jedes Szenario nochmals kurz testen, damit auch nichts von der eigentlichen Sprache abgeschnitten wird.
Die aber weitaus wichtigere Neuigkeit bei den Sendern ist die Möglichkeit, in 32 Bit Float aufnehmen zu können. Während man z.B. 24 Bit immer noch pegeln muss, entfällt dieser Schritt bei 32 Bit komplett. 32 Bit ist ein bisschen wie Raw-Aufzeichnung bei Video. Zeichnet man mit 32-Bit Float auf, hat man in der Post alle Möglichkeiten des Pegelns. So kann man eine sehr leise flüsternde Person genauso problemlos hochpegeln wie einen lauten Autounfall im Hintergrund herunter.
Was in erster Linie als nettes Gimmick für Amateure klingt, erleichtert die Arbeit einer Ein-Mann-Crew doch enorm. Gerade in Verbindung mit dem ganzen DJI-Mic-2-System muss man nur noch das Case aufklappen, Sender und Empfänger anbringen und ist buchstäblich in Sekunden drehfertig.
Was man allerdings beachten sollte: Sind die Pegelunterschiede zu groß, muss man etwa zu leise Stimmen in der Post hochziehen, so verstärken sich natürlich auch dementsprechend die Hintergrundgeräusche.
Hier gilt es also, mit dem Mikrofon so nah wie möglich an der benötigten Soundquelle zu sein. Übrigens hatte der Vorgänger, das DJI Mic, auch schon wie das neue Modell eine Backup-Funktion, bei der eine zweite Aufnahme mit -6 dB gespeichert wurde, um Übersteuerung zu vermeiden. Auch dies entfällt natürlich bei 32 Bit.
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