Praxistest: Kameradrohne DJI Mini 4 Pro
Die neue kleine Sub-250-g-Kameradrohne DJI Mini 4 Pro bietet 10-Bit-Video bei bis zu 60p. Und was hat sie sonst noch drauf?
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Dieses Mal habe ich beim Grading einen anderen Ansatz verfolgt als in früheren Tests: Statt alles einfach in Rec709 zu normalisieren, wollte ich sehen, wie sich das 10-Bit-Material bei Verwendung einer Film-LUT inklusive Grading verhält. Dies beinhaltete auch das Maskieren des Himmels und verschiedener Bildbereiche. Schnitt und Grading fanden in DaVinci Resolve statt. Grundlage für die sekundäre Farbkorrektur war eine Kodak 2383 LUT.
DJI nutzt bei seinen Drohnen drei verschiedene Log-Formate. Angefangen bei D-Cinelike in 8 oder 10 Bit (das ich als nicht so grading-freundlich empfinde), dann das hier genutzte D-Log M in 10 Bit und am oberen Ende das 10-Bit-D-Log. Natürlich kann man beim »echten« D-Log noch etwas mehr herausholen, aber ich war absolut begeistert von den D-Log-M-Videos.
Das Grading verlief einfach, die Farben stimmten von Haus aus schon, Highlights ließen sich leicht zurückholen. Im Vergleich zu D-Cinelike in meinen Augen ein sichtbarer Sprung.
Etwas erstaunt war ich darüber, dass mein Laptop bei den H.265-Videos mit teilweise 12 Nodes nicht schlappgemacht hat.
Dies bringt mich zu den Datenraten der Files, die ich mit Media-Info ausgelesen habe: Alles in D-Log M 10 Bit: 50p liegt bei 130 Mb/s, Nightshot bei 90 Mb/s und 100P bei 37,5 Mb/s.
Fazit
Her damit! Die DJI Mini 4 Pro ist die größte kleine Drohne, die man im Sub-250-g-Bereich fliegen kann. Während die Vorgänger in einigen Funktionen noch etwas beschränkt waren, erhält man mit dem neuen Modell das, was bei einer größeren Mavic vor ein paar Jahren Standard war.
Die Mini 4 ist auch bei etwas ruppigerem Wind noch einsetzbar, nimmt in 10 Bit 4K bei 50p auf, bietet alternativ noch 100p, hat omnidirektionale Hinderniserkennung, Tracking und kann unter den C0-Regularien geflogen werden.
Durch D-Log M kann man die Videos gut an andere Looks und Kameras anpassen und sogar ein etwas härteres, anspruchsvolleres Grading vornehmen.
Der Sport-Modus gewinnt mit 56 km/h keine Rennen, aber die Drohne ist schon recht flott unterwegs. Auch am anderen Ende der Tempo-Range hat die Mini 4 Pro im Cine-Modus einiges zu bieten: Hier kann man sie langsam und präzise steuern, was sie auch perfekt für den Einsatz in Innenräumen macht. Beim Test der ersten Mini-Generation konnte ich die Prop-Guards bei Innenflügen definitiv noch gut brauchen, bei der Mini 4 Pro lässt sich alles so leicht fliegen, dass diese nicht mehr unbedingt nötig sind. Ein logischer und konsequenter Fortschritt zur Mini 3 Pro also.
Könnte man noch mehr verlangen? Natürlich, man kann sich immer noch mehr wünschen: Wie wäre es mit einer Telekamera in einer Mini-Kameradrohne?
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