Praxistest: Kameradrohne DJI Mini 4 Pro
Die neue kleine Sub-250-g-Kameradrohne DJI Mini 4 Pro bietet 10-Bit-Video bei bis zu 60p. Und was hat sie sonst noch drauf?
Neuerungen, Eckdaten
Neben den Neuerungen im Inneren unterscheidet sich aber auch die äußerliche Form der neuen Mini 4 Pro etwas vom Vorgänger. Zwei Änderungen, die gleich ins Auge stechen: Sensoren nach hinten und zur Seite.
Mit diesen zusätzlichen Sensoren verfügt die Mini 4 Pro über eine omnidirektionale Hinderniserkennung. Und trotzdem wiegt die neue Drohne weiterhin unter 250 g und bewegt sich damit unter denselben Regularien wie die vorherigen Modelle.
Leicht, aber auch kompakt wie eh und je bleibt die neue Mini: zusammengeklappt misst sie 148 × 94× 64 mm.
Wie bei DJI üblich, ist die Mini 4 Pro in Form verschiedener Zubehörsets erhältlich. Zum Test trat die umfangreichste Version an, die »Fly More Combo«. Diese beinhaltet neben der Drohne auch die Fernsteuerung DJI RC 2 mit einem sehr hellen und integrierten 5,5-Zoll-HD-Touch-Display.
Dieser Controller ergibt in den Augen des Testers absolut Sinn: Man kann ihn mit vielen Drohnenmodellen nutzen — und wenn man statt Handy die RC 2 nutzt, hat man in den meisten Fällen mehr Bildhelligkeit beim Fliegen, das nervige Verbinden mit dem Handy bleibt einem erspart — und der Handy-Akku wird geschont.
Zusätzlich bekommt man mit der Combo zwei weitere Akkus, eine Dreifach-Ladestation, sowie eine ganz praktische Umhängetasche.
Ergänzend gibt es noch ND-Filter und einen Weitwinkelvorsatz.
In die Tasche passt alles, was man zum Fliegen braucht: Drohne, Controller, Dreifach-Ladegerät mit den Akkus, Ersatzpropeller. Die Tasche an sich wiederum ist so klein, dass man sie locker in einen normalen Rucksack stecken kann.
Die Fly More Combo kostet 1.129 Euro. Zwei weitere, preisgünstigere Kaufoptionen bietet DJI noch an: Zum einen die Drohne nur mit der DJI RC 2 für 999 Euro und zum anderen die Drohne mit DJI RC-N2 Controller für 799 Euro — mit der man dann aber nur in Verbindung mit einem Handy fliegen kann.
Die Kamera der Mini 4 Pro entspricht der, die auch in der Mini 3 Pro verbaut wird. Der 1 1/3-Zoll-Sensor bietet 48 MP bei einer durchgehenden Blende von f1.7. Die Brennweite entspricht einem KB-Äquivalent von 24 mm.
Neu ist in der Mini 4 Pro jedoch die weitere Verarbeitung der Kamerasignale: Wie bereits erwähnt, ist 10 Bit D-Log M mit bis zu 60p möglich. Die ISO lässt sich in D-Log M von 100 bis 1.600 einstellen. Entsprechende Tests, wie das aussieht, können Sie im eingebetteten Video im Abschnitt »Praxis« dieses Beitrags sehen.
Zusätzlich gib es einen Nachtmodus, dessen ISO-Empfindlichkeit von 100 bis 12.000 reicht. Auch diesen Modus haben wir im Video getestet. Nimmt man in D-Log M auf, wird das Video in H.265 gespeichert. Die gute Nachricht: D-Log M und somit auch 10 Bit bei 4K stehen in allen Framerates zur Verfügung, bis hin zu 100p. Um bei der Aufzeichnung auf der Speicherkarte Datenrate zu sparen, liegt die Abtastrate in 10 Bit bei 4:2:0. In H.264 kodiert, werden alle Aufnahmen ohne Log bis 60p.
Bei so kleinen Drohnen wie der Mini 4 Pro ist ja auch die Fotooption immer ganz interessant, hier lassen sich 48 MP in DNG (Raw) sowohl einzeln als auch in Serie oder verschiedenen Belichtungsreihen schießen. Der Gimbal ist bis zu 60 Grad nach oben neigbar, was interessante Perspektiven gerade bei Architekturaufnahmen erlaubt.
Neben der erweiterten Hinderniserkennung hat das Tracking ebenfalls ein Update bekommen. Dieses funktioniert jetzt auch bei 50/60p. Neu ist auch das System für die Videoübertragung von Drohne zu Controller: dieses wurde von O3 auf O4 upgedatet.
Und eine letzte Neuerung ist uns aufgefallen: Das Verschlusssystem der Drohne. Man legt eine Art Gurt um die Drohne und Propeller und klickt diesen an der Seite ein. Tipp: Die Drohne dafür zuerst auf den Kopf legen.
Im eingebetteten Testvideo sind Aufnahmen in 25/50p, 100p sowie bei Nacht zu sehen. Durch das 10-Bit-Log-Material lag es nahe, auch im Grading ein bisschen zu experimentieren. Somit liegt auf dem Video eine Kodak-Film-LUT.
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