Trends der IBC2023
KI, Cloud, 5G, Virtual Production – und weitere IBC2023-Messetrends.
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Künstliche Intelligenz
Die Integration von KI, also von Technologien, die auf künstlicher Intelligenz basieren, ist mittlerweile kein Zukunftstrend mehr, sondern wird an vielen Stellen in der Branche implementiert.
Noch relativ neu ist aber, dass KI nicht nur als reines Hilfs-Tool innerhalb von Softwares oder Hardware-Produkten wie Kameras genutzt wird, sondern dass zunehmend auch generative KI verwendet wird: Texte und Bilder können und werden nun in wachsendem Maß komplett von maschineller Intelligenz erzeugt. Konkrete Anwendungen dafür konnte man bei der IBC2023 kaum finden, hier dominierte KI noch eher in der Rolle als Hilfswerkzeug — aber schon bei der IBC2024 wird das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon anders sein.
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Was man jetzt schon sehen konnte: Es gibt bei vielen Redaktionssystemen nun Anbindungen an KI, vielfach über Large Language Modelle, wie es ChatGPT eines ist.
Hersteller wie Qibb, CGI, Medialoopster, Vidispine, Fonn und viele mehr sind im Boot, sie alle haben KI integriert: Übersetzungen, Transkriptionen, Zusammenfassungen, das Erstellen von Social Media Posts, aber auch das Umformulieren von Texten sind dabei nur einige Anwendungsfälle.
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Mit DeepVA aus Freiburg gibt es übrigens auch einen lokalen KI-Entwickler, der ebenfalls sehr aktiv ist.
KI war bei der IBC2023 darüber hinaus auch in vielen weiteren Bereichen zu sehen: Bei der Automatisierung, bei der Lokalisierung von Inhalten, aber auch bei Metadaten. Ein weiteres Beispiel ist Xtramotion von EVS: das ist eine KI-gestützte Zeitlupenfunktion, die aus Szenen mit normalen Frameraten sehr hochwertig interpolierte Zeitlupen generieren kann. Mit Xtramotion ist sozusagen jede Kamera potenziell auch eine Zeitlupenkamera — zumindest eine virtuelle Zeitlupenkamera.
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Eine generative KI, die Bilder herstellt, ist Firefly von Adobe. Firefly kann separat genutzt werden, kann aber auch als Hilfsfunktion für Photoshop verwendet werden. Noch funktioniert Firefly nur mit Standbildern, aber schon bei der Adobe MAX hat Adobe angekündigt, schon bald auch »Text to video«-Funktionen mit Firefly zu bieten. An manchen Stellen hakt es derzeit auch bei Standbildern noch, oft sehen etwa menschliche Hände verformt und verkrüppelt aus, sechs oder sieben Finger sieht man ebenfalls noch ziemlich häufig.
Dennoch: Man kann man sich ziemlich sicher sein, dass dies nur noch die Kinderkrankheiten dieser Technologie sind und dass künstlich generierte, absolut realistisch aussehende Videoinhalte möglicherweise nicht mehr sehr weit entfernt sind. Schon gibt es etwa hochwertige Avatare, die im chinesischen Fernsehen News und die Wettervorhersage vortragen — und irgendwann wird das auch sowohl in Gebärdensprache funktionieren, wie auch in Echtzeit.
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