IBC, IBC2023, Messe, Top-Story: 12.10.2023

Trends der IBC2023

KI, Cloud, 5G, Virtual Production – und weitere IBC2023-Messetrends.





Ki bei Qibb …
Künstliche Intelligenz

Die Integration von KI, also von Technologien, die auf künstlicher Intelligenz basieren, ist mittlerweile kein Zukunftstrend mehr, sondern wird an vielen Stellen in der Branche implementiert.

Noch relativ neu ist aber, dass KI nicht nur als reines Hilfs-Tool innerhalb von Softwares oder Hardware-Produkten wie Kameras genutzt wird, sondern dass zunehmend auch generative KI verwendet wird: Texte und Bilder können und werden nun in wachsendem Maß komplett von maschineller Intelligenz erzeugt. Konkrete Anwendungen dafür konnte man bei der IBC2023 kaum finden, hier dominierte KI noch eher in der Rolle als Hilfswerkzeug — aber schon bei der IBC2024 wird das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon anders sein. 

… bei CGI …

Was man jetzt schon sehen konnte: Es gibt bei vielen Redaktionssystemen nun Anbindungen an KI, vielfach über Large Language Modelle, wie es ChatGPT eines ist.

Hersteller wie Qibb, CGI, Medialoopster, Vidispine, Fonn und viele mehr sind im Boot, sie alle haben KI integriert: Übersetzungen, Transkriptionen, Zusammenfassungen, das Erstellen von Social Media Posts, aber auch das Umformulieren von Texten sind dabei nur einige Anwendungsfälle.

… und bei MoovIT.

Mit DeepVA aus Freiburg gibt es übrigens auch einen lokalen KI-Entwickler, der ebenfalls sehr aktiv ist.

KI war bei der IBC2023 darüber hinaus auch in vielen weiteren Bereichen zu sehen: Bei der Automatisierung, bei der Lokalisierung von Inhalten, aber auch bei Metadaten. Ein weiteres Beispiel ist Xtramotion von EVS: das ist eine KI-gestützte Zeitlupenfunktion, die aus Szenen mit normalen Frameraten sehr hochwertig interpolierte Zeitlupen generieren kann. Mit Xtramotion ist sozusagen jede Kamera potenziell auch eine Zeitlupenkamera — zumindest eine virtuelle Zeitlupenkamera.

Eine generative KI, die Bilder herstellt, ist Firefly von Adobe. Wir haben sie auch hier im Bild eingesetzt, denn rechts unten stand ein Messebesucher vor dem Monitor, der sich per Firefly entfernen ließ.

Eine generative KI, die Bilder herstellt, ist Firefly von Adobe. Firefly kann separat genutzt werden, kann aber auch als Hilfsfunktion für Photoshop verwendet werden. Noch funktioniert Firefly nur mit Standbildern, aber schon bei der Adobe MAX hat Adobe angekündigt, schon bald auch »Text to video«-Funktionen mit Firefly zu bieten. An manchen Stellen hakt es derzeit auch bei Standbildern noch, oft sehen etwa menschliche Hände verformt und verkrüppelt aus, sechs oder sieben Finger sieht man ebenfalls noch ziemlich häufig.

Dennoch: Man kann man sich ziemlich sicher sein, dass dies nur noch die Kinderkrankheiten dieser Technologie sind und dass künstlich generierte, absolut realistisch aussehende Videoinhalte möglicherweise nicht mehr sehr weit entfernt sind. Schon gibt es etwa hochwertige Avatare, die im chinesischen Fernsehen News und die Wettervorhersage vortragen — und irgendwann wird das auch sowohl in Gebärdensprache funktionieren, wie auch in Echtzeit.


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Wieder mehr Besucher: IBC2023.

Nach offizieller Zählung waren 43.065 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 170 Ländern ins Messezentrum in Amsterdam angereist. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Wachstum um rund 16 Prozent. Damit ist die Messe noch nicht auf Vor-Corona-Niveau angekommen (2019 kamen 56.390 Besucher zur IBC), aber sie ist auf dem Weg dahin.

Auch das gehört dazu bei der IBC: The Beach.

»Business as usual« konnte man auch bei den Preisen für Übernachtungen oder in den Restaurants feststellen: Fast durchgängig war fast alles deutlich teurer als im Vorjahr, in einigen Bereich sogar drastisch und keineswegs durch die Inflation zu erklären. Hier konnte man sich des Eindrucks kaum erwehren, kräftig abgezockt zu werden. Das ist natürlich in allen Bereichen und an allen Orten so, wo die Nachfrage hoch ist, etwa auch beim Oktoberfest in München — aber im Umfeld der IBC ist das mitunter wirklich sehr dreist.

Da blieben die vereinzelten Stimmen natürlich nicht aus, die anregten, sich die ISE zum Vorbild zu nehmen: Diese Messe ist vor einigen Jahren von Amsterdam nach Barcelona umgezogen und habe nicht die exorbitanten Kostensteigerungen zu verzeichnen, war zu hören. Viel realistischer dürfte es aber sein, dass sich doch alle wieder mit den Downsides der Messe in Amsterdam arrangieren und die Rufe in der Wüste verhallen werden…

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