Postproduction, Test, Top-Story: 31.08.2023

Praxistest: DaVinci Resolve 18.5

Resolve ist jetzt in der Version 18.5 mit etlichen KI-Funktionen verfügbar. film-tv-video.de hat die Software ausprobiert.



Mit der Version Resolve 18.5 verlässt Black Magic Design die bisherige Update-Politik, bei der bei wichtigen Neuerungen jeweils eine »volle« neue Version herausgegeben wurde. Ob Blackmagic Design damit andeuten will, dass noch größere Neuerungen erst noch kommen?

Wir haben uns die 18.5 näher angeschaut. Das Wichtigste vorweg: Die wichtigsten neuen Features gibt es nur in der Studio Version.

 

Untertitel

Ganz oben auf der langen Liste stehen die automatisch generierten Untertitel. Resolve ist zwar nicht das erste Programm, das dieses Feature bietet, aber Resolve hört auch bei leisem oder gar vernuscheltem Audio genau zu. Die Ergebnisse der Transkription für die Untertitel sind sehr beachtlich – hier kann Resolve definitiv punkten. 

Die Erstellung der Untertitel geht sehr schnell.

Dass dabei unbekannte Wörter oder Ausdrücke nicht erkannt werden, ist verständlich. Die Ein- und Ausstiege der Untertitel sind in unserem Test nicht immer korrekt – bei Sprechpausen zum Teil deutlich daneben, aber wenn, dann zu lang – nie zu kurz.

Bei den erstellten Untertiteln können sogar einzelne Worte in der Darstellung verändert werden.

Die Darstellung der Untertitel kann für das Projekt oder eine komplette Spur (Track) – mit allen üblichen Parametern – angepasst werden. Für einzelne Untertitel, können außerdem einige Parameter verändert werden.

Dazu muss die Option »Customize Caption« gewählt werden. Innerhalb des Untertitels können sogar einzelne Wörter separat verändert werden. Zu den veränderbaren Parametern für einzelne Untertitel gehören jedoch nicht Stroke und Drop-Shadow – warum eigentlich nicht?

Teile von automatisch transkribierten Clips lassen sich direkt auf die Timeline legen oder …
… als Zeitmarker oder Subclip ablegen.

Mit diesem Tool – das in verschiedenen Sprachen arbeiten kann – lässt sich auch ein Schnitt nach Text bewerkstelligen. Sehr einfach können Teile der Clips auf die Timeline gelegt werden. Es können aber auch Subclips oder Zeitmarker erzeugt werden, die erst später verwendet werden.

Was uns gefehlt hat, ist die Möglichkeit, den transkribierten Text mit Timecodes in ein Textverarbeitungsprogramm exportieren zu können, um sich dort einen Überblick über alle Interviews etc. verschaffen und einen »Papierschnitt« machen zu können. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Texte übersetzt werden müssen.

Der Export der in der Timeline erzeugten Untertitel – nicht der Transkription der Clips – ist aber als »SRT without Formatting« möglich. Die Datei kann dann in Textedit / Wordpad geöffnet werden, zeigt bei der Zeitangabe aber keine Frames, sondern tausendstel Sekunden.

Dank Bezierkurven können die Speed-Ramps sehr genau den Anforderungen angepasst werden.

Wer Frames braucht, kann als Zwischenschritt beispielsweise das kostenlose Aegisub verwenden, um es dort beim Export in »transtation.txt« mit gewünschter Framerate zu verwandeln und dann in einem Textverarbeitungsprogramm zu öffnen.

Um korrekte, clipbezogene Timecodes zu erhalten, muss der Clip jedoch vorher in eine eigene Timeline mit entsprechendem gleichen Timecode gelegt oder dorthin verschoben werden.

Die Stabilisierungseinstellungen können jetzt …
… auf mehrere Clips gleichzeitig angewendet werden.

Das ist ein möglicher, etwas umständlicher Workaround. Besser wäre, wenn man sich diese Arbeitsschritte sparen und im Transkriptionsfenster die Timecodes des Clips (optional) angezeigt und der Text von dort exportiert werden könnte.

Ebenso fehlte uns die Möglichkeit, ggf. verschiedene Sprecher – zumindest im Nachhinein – angeben zu können. Bislang muss das im Textverarbeitungsprogramm nachträglich eingefügt werden. Diese Funktionen sind bei Mitbewerbern implementiert. 

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