Branche, Report, Top-Story, Ü-Wagen: 03.08.2023

TV Skyline: Neuer UHD/HDR-Ü-Wagen

Der Ü12UHD vereint Ü- und Rüstwagen in einem Fahrzeug. Er kombiniert IP-Audio mit 12G-SDI-Video und bietet 15 vollwertige Arbeitsplätze. Ein Raumwunder — auch dank Technik von Ross.



Wolfgang Reeh, Geschäftsführer von TV Skyline (eigene Schreibweise: TV SKYLINE), leitet ein erfolgreiches Unternehmen für TV-Dienstleistungen mit dem Schwerpunkt Live-Außenübertragung. Aber er ist gleichzeitig ein Tüftler und Perfektionist — und vielleicht basiert das Eine auch auf dem Anderen.

Ü12UHD, TV Skyline, Ü-Wagen, © TV Skyline
Der neue Ü12UHD auf dem Areal von TV Skyline.

Jedenfalls sucht Reeh mit seinem Team stets nach einer neuen, noch besseren Lösung. »Wir wollen das beste Werkzeug für unsere Aufgaben zu einem konkurrenzfähigen Preis haben — deshalb bauen wir unsere Ü-Wagen seit etlichen Jahren selbst — bis auf die Karosserie«, erklärt Wolfgang Reeh. Und so verwundert es kaum, dass auch der Ü12UHD, das neueste Fahrzeug von TV Skyline, neue Wege geht — maßgeschneidert für die aktuellen Anforderungen.

Wolfgang Reeh.

Die offensichtlichste Neuheit des Fahrzeugs: Um den Ü12UHD in Betrieb nehmen zu können, braucht das Fahrzeug keinen separaten Rüstwagen. Der Ü12UHD vereint Ü-Wagen und Rüstwagen in einem Fahrzeug — und das ohne Einschränkungen für den Betrieb mit bis zu 18 Kameras und 15 vollwertigen Arbeitsplätzen.

© Teltec
CTO Laurent Schiltz bei der Übergabe des Acuity durch Mostafa Roya von Teltec (sitzend).

»Damit reduzieren wir die Umweltbelastung schlagartig um 50%«, sagt Wolfgang Reeh. »Gleichzeitig ist es natürlich auch sehr viel günstiger, wenn wir nur mit einem Fahrzeug statt mit zweien unterwegs sind. Diesen Kostenvorteil können wir an die Kunden weitergeben.«

Wie geht das? Wie kann man diese Kamera- und Arbeitsplatzanzahl innerhalb der Gewichtsgrenzen und des Raumangebots eines 30-Tonners unterbringen?

»Durch optimale Anordnung von Geräten, Arbeitsmitteln und Arbeitsplätzen, ergänzt durch Verdichtung in der Hardware und durch die Verwendung von Multifunktionsgeräten, die deutlich weniger Verkabelung erfordern wie beispielsweise den Acuity-Bildmischer von Ross Video«, sagt Wolfgang Reeh. Er betont: »Großes Lob gebührt Laurent Schiltz, der die Detailplanung des Fahrzeugs machte und das Projekt umgesetzt hat.«

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Ü- und Rüstwagen in einer Karosserie: das ist der U12UHD.
Eckdaten, erster Eindruck

Fahrbereit hat der als Trailer konzipierte Ü12UHD eine Breite von 2,55 m und eine Länge von 16,5 m bei einer Höhe von 4 m. Aufgebaut (mit ausgefahrener Schublade auf der Beifahrerseite ) misst das Fahrzeug eine Breite von 3,75 m und eine Länge von 18 m. Der Platzbedarf im Betrieb ist noch etwas größer, denn das Fahrzeug braucht rund 1 m Umlauf, um bei Bedarf Klappen am Fahrzeug öffnen zu können.

Ü12UHD, TV Skyline, Ü-Wagen, © TV Skyline
Der Ü-Wagen kann mit bis zu 18 Kameras und zwei SSL-Kamerasystemen betrieben werden.

Obwohl ja gewissermaßen die Technik von zwei Fahrzeugen in einem untergebracht ist, wirkt der Ü12UHD trotzdem vergleichsweise geräumig und er bietet recht komfortable 15 Arbeitsplätze.

»Wir haben uns beim Ü12UHD im Videobereich ganz bewusst gegen IP entschieden«, sagt Wolfgang Reeh.

Der Ü-Wagen kann mit bis zu 18 Kameras und zwei SSL-Kamerasystemen betrieben werden. Damit ist der Ü12UHD von TV Skyline in der Firmenterminologie ein Fahrzeug für »mittelgroße Produktionen«.

Dazu zählt der TV-Dienstleister die Produktionen, die der Ü12UHD seit seiner Premiere schon realisiert hat: Etwa ein Fußballländerspiel in Luxemburg, eine Golfübertragung der Lady European Tour in Südspanien sowie die Live-Produktion einer Bühne bei »Rock am Ring«.


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Hochwertiges Echtleder und Carbon-Elemente kennzeichnen das Innenleben.
Designelemente im Innenraum

Die großen Fahrzeuge von TV Skyline haben jeweils ein eigenes, unterschiedliches Design im Innenleben. Auch für den Ü12UHD haben sich die Planer wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

»Wir haben uns für eine Kombination aus Carbon-Elementen sowie hochwertigem Echtleder an den Wänden entschieden«, erläutert Wolfgang Reeh. Das sei bei den ersten Produktionen des Fahrzeugs sehr gut angekommen.

Mitarbeitende wie auch Kunden und Kundinnen hätten dem Fahrzeug eine angenehme Akustik attestiert und betont, wie wohl sie sich im Ü12UHD fühlten, so Reeh. Zum Wohlfühlfaktor trägt natürlich auch die indirekte Beleuchtung und das neue Decken-/Klimakonzept bei.

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Fahrbereit hat der als Trailer konzipierte Ü12UHD eine Länge von 16,5 m.
 
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Herzstück des Ü-Wagens ist der Acuity-Mischer von Ross Video.
Videotechnik

»Wir haben uns beim Ü12UHD im Videobereich ganz bewusst gegen IP entschieden, sondern für eine moderne 12G-Verkabelung«, erläutert Wolfgang Reeh. »IP hätte uns im Videobereich bei den Aufträgen, die wir mit diesem Fahrzeug erledigen wollen, keinerlei Vorteile geboten, die 12G nicht hätte.«

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Blick in den Ü-Wagen.

Er sei sich zudem absolut sicher, dass er mit dieser Entscheidung für die mindestens kommenden zehn Jahre komfortabel produzieren und auch künftige technische Anforderungen erfüllen könne. Reeh ergänzt: »8K sehe ich in Deutschland und Europa in der nächsten Dekade nicht als Produktionsstandard, und mit 12G decken wir ja UHD/HDR komplett ab. Im Videobereich auf IP-Technik zu gehen, hätte aus unserer Sicht keinen Mehrwert gebracht — weder technisch noch finanziell.«

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Der Ü12UHD erlaubt flexible Arbeitsweisen.

Wolfgang Reeh findet, dass es echte Argumente in der jeweiligen Situation geben müsse, wenn man auf eine andere Technologie umsteigt. »Man muss entweder Kosten sparen, effizienter oder flexibler arbeiten können oder ganz neue Möglichkeiten erhalten, die man zuvor nicht hatte. IP erfüllt im Videobereich meiner Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt keinen dieser Aspekte, und deshalb haben wir uns ganz bewusst für 12G entschieden«, konstatiert Reeh.

Letztlich spiele es für den Kunden und die Regisseurin oder den Regisseur ohnehin keine Rolle, ob man mit IP oder 12G arbeite – wichtig sei ohnehin nur, dass man deren Anforderungen erfüllen könne – auf welcher technischen Basis auch immer.

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