Zeiss stellt Tracking-Lösung CinCraft Scenario vor
CinCraft Scenario von Zeiss ist ein neues Kamera-Tracking-System.
CinCraft Scenario basiert auf der von Ncam entwickelten Tracking-Technologie, ergänzt um die Expertise von Zeiss in puncto Objektivdaten. Diese Kombination kann Virtual Production und VFX drastisch vereinfachen und beschleunigen.
Erst vor kurzem hatte Zeiss veröffentlicht, dass das Unternehmen den britischen Hersteller Ncam übernommen hatte (Meldung), nun wird mit CinCraft Scenario also das erste kombinierte Produkt vorgestellt. CinCraft Scenario ist laut Hersteller einfach zu nutzen und kann an den jeweiligen Workflow von Filmcrews angepasst werden.
Für diverse Anwendungen nutzbar
CinCraft Scenario liefert synchron zu den Bildinhalten einer Kamera auch die passenden Kamera-Tracking-Daten. Diese Daten können entweder von Echtzeit-Rendering-Engines für Virtual Production oder Live Compositing genutzt werden, aber man kann die Daten natürlich für die Postproduktion nutzen.
»Kamera-Tracking ist äußerst nützlich für Previsualisierung und Virtual Production. CinCraft Scenario kann aber darüber hinaus großen Mehrwert für jede Produktion bringen, die VFX beinhaltet. Das System zeichnet nämlich die Tracking-Daten vom Set auf, und diese kann man dann in der Postproduktion weiter verwenden. So lässt sich der Workflow der VFX-Artists signifikant optimieren und beschleunigen«, erklärt Tom Evans, Produktmanager und Kamera-Tracking-Spezialist bei Zeiss.
Das neue Kamera-Tracking-System kann unter nahezu allen Bedingungen und Set-Ups eingesetzt werden, erklärt Zeiss: drinnen und draußen, an Filmsets, mit Bluescreens oder Greenscreens und in LED-Volumes.
Dies wird durch seine hybride Tracking-Technologie ermöglicht, die nicht nur die branchenüblichen, speziell platzierten reflektierenden Marker tracken kann, sondern dafür auch Bildmerkmale aus der Umgebung nutzt, wie zum Beispiel Objektkanten. CinCraft Scenario funktioniert darüber hinaus auch mit digitalen Markern auf LED-Wänden, die für die Hauptkamera unsichtbar sind (Ghost Frame und ähnliche Technologien).
Plug-and-Play durch Zeiss CinCraft Objektivdaten
Als Teil des CinCraft-Ökosystems greift CinCraft Scenario auf die Zeiss-Datenbank an Objektiv-Charakteristika zu: »Wenn es mit Zeiss- und Arri/Zeiss-Cine-Objektiven verwendet wird, profitiert Scenario von den CinCraft-Objektivdaten. Deren Einbindung versetzt das System in einen Plug-and-Play-Modus, der den mühseligen Objektiv-Mapping- und -Kalibrierungsprozess umgeht«, ergänzt Sundeep Reddy, Produktmanager Digital Cinematography bei Zeiss.
Modulare Komponenten für individuelle Anforderungen
CinCraft Scenario kann mit handelsüblichem Equipment kombiniert werden und ist nativ mit den wichtigsten Kamera- und Lens-Encoder-Systemen kompatibel. Dadurch können alle Daten, die zur Verfügung stehen, erfasst und bereitgestellt werden, die für korrektes Tracken nötig sind.
Das System besteht aus diversen Hardware- und Software-Komponenten, die individuell zusammengestellt werden können, um genau die Anforderungen des jeweiligen Nutzers zu erfüllen: CinCraft CamBar nimmt Rohdaten aus der Umgebung auf und gibt sie weiter an CinCraft Origin, auf dem die Haupt-Software läuft. Dort werden die Daten zur Berechnung von Position und Bewegung aggregiert. CinCraft Link verbindet CamBar und Origin, bietet damit den Zugang zur Benutzeroberfläche mittels mobiler Endgeräte.
Die modularen Software-Komponenten ermöglichen es, Kameraposition und -bewegungen zu berechnen, Daten aufzuzeichnen, die aufgenommenen Daten in branchenübliche Dateiformate zu exportieren sowie in Unreal Engine in Echtzeit einzubinden.
Verfügbarkeit
Anwenderinnen und Anwender können ihr Kamera-Tracking-System genau mit CinCraft Scenario für ihre jeweiligen Anforderungen konfigurieren — oder eines von vier vorkonfigurierten Bundles wählen. Das System soll Ende des dritten Quartals 2023 bei ausgewählten Händlern und über die Zeiss CinCraft-Website verfügbar werden.