Blackmagic Design veröffentlicht DaVinci Resolve 18.5
Neues Update bringt KI-basierte Tools für Resolve FX, textbased Editing, Sprache-in-Text-Transkriptionen und mehr.
Blackmagic Design hat DaVinci Resolve 18.5 vorgestellt: Ein großes neues Update mit neuen KI-Tools, das insgesamt über 150 Feature-Upgrades umfasst.
Darunter gibt es Aspekte von Resolve FX Relight, Schnittoptionen per Sprache-in-Text-Transkription — also textbased Editing —, automatische Untertitelung, KI-Audioklassifizierung, Unterstützung für Universal-Scene-Description-Dateien sowie neue Menüs im Cut-Bereich. Damit sollen die Nutzerinnen und Nutzer schneller ans Ziel kommen, damit mehr Zeit fürs Kreative bleibt. Die Public-Beta-Version von DaVinci Resolve 18.5 steht ab sofort auf der Blackmagic Design Website zum Download bereit.
Neuerungen
- Mehrere Verbesserungen im Cut‑Raum
- Unterstützung für Blackmagic Cloud Presentations
- DaVinci Neural Engine-basierte Untertitel von Audio in der Studio‑Version
- Von der DaVinci Neural Engine unterstützter textbasierter Schnitt in der Studio‑Version
- Neues Resolve FX Relight Tool zum Hinzufügen von virtuellen Lichtquellen
- Unterstützung für Universal-Scene-Description-basierte Workflows in Fusion
- Neues Fusion Multi-Merge-Tool zum Zusammensetzen und Verwalten mehrerer Ebenen
- Diverse Verbesserungen beim Remote Monitoring
- Unterstützung für schnelle Timeline-Back‑up
- Resolve Farbverwaltung pro Timeline
- Unterstützung für Schnitt- und Mix-Gruppen in Fairlight
- Unterstützung für KI-basierte Audioklassifikation in der Studio‑Version
Neuerungen in sehr vielen Bereichen
Weitere Beispiele der Neuerungen: Im Fairlight-Arbeitsraum kann man Audiospuren für beschleunigte Mix-Automation und Schnitt jetzt gruppieren. Coloristen verfügen über das neue Relight FX, um Szenen mit virtueller Beleuchtung zu versehen. VFX-Artists wird die Zusammenarbeit durch die Unterstützung von USD-Dateien erleichtert, und das Multi-Merge-Tool ermöglicht schnelleres Arbeiten.
Für die Initialisierung von Remote Monitoring reichen jetzt eine Blackmagic ID und ein Sitzungscode. Per Remote-Monitoring in DaVinci Resolve kann der Code geteilt werden, und das, ohne sich um IP-Adressen oder Port-Weiterleitung kümmern zu müssen. Es kann an mehrere Computer, iPads oder sogar iPhones gleichzeitig gestreamt werden. Mithilfe der neuen Präsentations-Funktionen können Nutzer ihre Timelines nun auch in die Blackmagic Cloud exportieren. Diese Funktion richtet sich an Nutzer mit Projektbibliotheken und ist in der Public-Beta-Version enthalten. Die Präsentations-Feature ermöglicht es mehreren Leuten, eine Timeline zu sichten, Kommentare zu hinterlassen und sogar einen Live-Chat zu führen. Kommentare erscheinen in Form von Markern in der DaVinci Resolve Timeline. So kann auf Feedback sofort reagiert werden.
Die Farbverwaltung im Color-Raum in DaVinci Resolve lässt sich jetzt auf Timeline-Ebene konfigurieren. Sämtliche vorhandenen, benutzerdefinierten Timelines werden automatisch mit den Einstellungen für Farbverwaltung des Projekts initialisiert. Dies ermöglicht es, bei Projekten mit gemischten Medien unterschiedliche Timeline- und Ausgabe-Farbräume vorzugeben. Mit dem neuen Relight FX können Szenen mit virtuellen Lichtquellen beleuchtet werden. So lässt sich das Umgebungslicht kreativ anpassen, dunkle Schatten lassen sich mit Licht füllen. Lichtquellen können gerichtet sein, um ein breites Licht zu werfen, punktuell oder als Spotlight verwendet werden. Sie sind auf Oberflächenweichheit anpassbar. Der Viewer im Color-Raum unterstützt jetzt Marker-Overlays sowie Anmerkungen für Timeline- und Clip‑Marker.
Drei neue Menüs für Timelines im Cut-Raum sorgen für einen noch schnelleren und flexibleren Schnitt. Anhand der Timeline-Optionen, -Aktionen und Schnittarten wird etwa die Ripple-Schnittfunktion aktiviert oder deaktiviert, ein Schnittpunkt am Abspielkopf gesetzt, Audio neu synchronisiert oder das Erscheinungsbild der Timeline verändert — und vieler mehr.
Auch die Scene-Cut-Erkennung kann ab sofort direkt in der Timeline im Cut-Raum vorgenommen werden. Dafür muss lediglich zum Timeline-Menü navigiert und die Option »Detect Scene Cuts« angeklickt werden. Der Inhalt ausgewählter Clips wird daraufhin analysiert und es werden automatisch Schnittpunkte an jeden neuen Schnitt im gerenderten Clip gesetzt. Nutzer haben dann die Möglichkeit, Trimmpunkte zu bearbeiten oder entfernen.
Im Cut-Raum gibt es einen neuen Ripple-Button zum Ein- und Ausschalten von »zurechtgerückten« Schnitten. Vorher wurden Schnitte immer mit Ripple zurechtgerückt. Jetzt kann man Ripple mit dem Button deaktivieren und die Dauer von Schnitten beibehalten, um so Lücken in der Timeline zu kreieren. Durch Festhalten der Optionstaste kann man Ripple auch bloß für den aktuellen Schnitt ausschalten. Mit der Funktion Split A/V lassen sich die Schnittpunkte für Video und Audio unabhängig voneinander anpassen. Dazu muss im Cut-Raum nur der untere Teil eines Clips bewegt werden, um seine Audiospur separat anzupassen, damit der Dialog zu hören ist, bevor der Videoclip sichtbar wird oder danach weiterläuft. Editoren können nun auf kreative Weise visuelle Aufmerksamkeit auf Dialogszenen lenken, indem sie im Cut-Raum mit Ton Dramatik und Spannung erzeugen.
Die automatische Untertitelungsfunktion im Cut- sowie im Edit-Raum transkribiert Sprache in Text, der daraufhin als Untertitelspur zur Timeline hinzugefügt wird. Aktiviert wird die Funktion ganz einfach im Timeline-Menü per Klick auf »Create Subtitles from Audio«. Nach der Analyse lässt sich der Text im Inspector per Klick auf den jeweiligen Untertitel bearbeiten.
Eine weitere Option der »Transcribe«-Feature ist der Sprache-in-Text-Schnitt. Dieser transkribiert Video- und Audioclips automatisch. Nutzer können damit nach bestimmten Begriffen suchen oder zu dem Abschnitt springen, in dem das Wort vorkommt. Statt ganze Szenen oder Interviews abzuhören, ist die Stelle mit dem benötigten Thema schnell gefunden und zur Timeline hinzugefügt. Das spart viel Zeit.
Wer Content erstellt, kann Videos nun auch direkt auf Tiktok hochladen. Dafür muss man sich in den Voreinstellungen einfach nur bei seinem Tiktok-Konto anmelden und dann entweder das Render-Preset im Deliver-Arbeitsraum oder den Dialog »Quick Export« nutzen. Mit einer neuen Option zur Ausgabe von vertikalen Seitenverhältnissen sind Inhalte für die sozialen Medien noch leichter erstellt.
Unterstützung für das OpenTimelineIO-Format – kurz OTIO – beschleunigt und vereinfacht das Importieren und Exportieren von Timelines anderer NLE-Anwendungen. OTIO unterstützt Metadaten für Clips, Timing, Spuren, Übergänge und Marker sowie Informationen zur Reihenfolge und Länge von Schnitten und Referenzen zu externen Medien. Möchten Nutzer von ihrer Arbeit ein Back-up erstellen oder ihre Arbeit aus einem Back-up wiederherstellen, können sie ab sofort Timeline-Back-ups in den Einstellungen aktivieren. Bearbeitete Timelines werden sowohl bei kollaborativen als auch nicht kollaborativen Projekten lokal, im Netzwerk sowie in der Blackmagic Cloud Projektbibliothek gesichert. Das sorgt für eine höhere Sicherheit bei Mehrbenutzerprojekten.
Fusion unterstützt ab sofort Universal-Scene-Description-Dateien. Das sorgt für eine einfachere Zusammenarbeit zwischen VFX-Artists. USD-Daten wie Geometrie, Beleuchtung, Kameras, Materialien und Animationen können importiert werden. Fusions neue USD-Tools ermöglichen indes das Manipulieren, Beleuchten und Rendern von Dateien mithilfe von Hydra-basierten Renderern wie bspw. Storm. Das neue Multi-Merge-Tool erlaubt das Kombinieren mehrerer Medienquellen zu einem einzelnen Mehrebenen-Stapel. Clips, Standbilder und Grafiken werden so mühelos mithilfe von Ebenen zu Compositings zusammengefügt. Jede Ebene hat ihre eigenen Steuerelemente, mit denen sich individuelle Eigenschaften wie Position und Größe anpassen und Modi anwenden lassen. Das native KI-basierte Depth-Map-Tool wird nun auch von Fusion Studio unterstützt.
Tontechniker können zusammengehörige Audiospuren und Mixerkanäle gruppieren und somit gruppenübergreifende Mix-Automationen oder Schnittvorgänge aktivieren. Welche Parameter sich die Gruppen teilen, wird beim Erstellen der Gruppe festgelegt. Und wenn man sich auf eine kleinere Gruppe oder einzelne Spuren konzentrieren muss, lassen sich andere Gruppen verschachtelt darstellen oder vorübergehend außer Kraft setzen. Die DaVinci Neural Engine ist jetzt in der Lage, Audioclips anhand ihrer Inhalte zu klassifizieren. Beim Sichten nicht bekannten Materials hilft dies bei Schnittentscheidungen. Nach der Analyse erscheinen Audioclips in kategorisierten Bins für Dialoge, Musik und Effekte, mit detaillierten Unterkategorien wie Explosionen, Wasser oder Insekten.
Bei der Elastic-Wave-Verarbeitung zum Retimen von Audioclips, sorgt die »Voice«-Funktion bei geänderten Sprech- oder Gesangsgeschwindigkeiten für natürlich klingende, hochwertige Ergebnisse, selbst bei extremerem Keyframing.
Zusammenfassung
»Wir haben es hier mit einem großen neuen Update zu tun. Die neuen Tools wurden speziell dazu konzipiert, um Workflows zu beschleunigen«, so Grant Petty, CEO von Blackmagic Design. »KI-Tools, wie etwa Resolve FX Relight, das Coloristen mit Tools für Lichtquellen versorgt, Universal-Scene-Descriptor-Dateien für eine optimierte Zusammenarbeit mit VFX-Artists, KI-Audioklassifizierung für Tontechniker sowie der Sprache-in-Text-Schnitt sorgen alle für schnelleres Arbeiten, damit mehr Zeit für die kreativen Aspekte bleibt. Die neuen Menüs im Cut-Raum machen auch dort die Arbeit schneller und einfacher. Ich freue mich schon darauf zu hören, wie Nutzer die neuen Tools für sich nutzen und wie sie ihren Workflow nicht nur schneller, sondern auch kreativer gestalten.«