Sony: Toolset für virtuelle Produktion
Das neue Toolset besteht aus Kamera- und Display-Plug-Ins sowie Farbkalibrator.
Sony optimiert die Arbeitsabläufe bei virtuellen Produktionen. Das Technologieunternehmen präsentiert mit seinem neuem Tool-Set für die virtuelle Produktion etliche Verbesserungen für Arbeitsabläufe in der Vorproduktion und am Set.
Das neue Tool-Set ist kompatibel mit der digitalen Vollformat-Kinokamera Venice mit Crystal LEDs von Sony und anderen HDR-fähigen LED-Wänden. Es soll die Leistung verbessern und dazu beitragen, häufige Herausforderungen der virtuellen Produktion, wie etwa den Farbabgleich und Moiré-Effekt, zu meistern, um die visuellen Effekte der Kamera zu verbessern.
»Das neue Tool-Set für die virtuelle Produktion ist auf Nachfrage der Mitglieder unserer kreativen Community entstanden, die sich Werkzeuge wünschen, mit denen sie die VFX der Kamera nutzen und den allgemeinen Prozess verbessern konnten«, sagt Sebastian Leske, Head of Cinema Business Development bei Sony Europe. »Dank des kontinuierlichen Feedbacks unserer Kunden und unserer Partnerschaft mit Epic Games können wir dieses Tool-Set nach ausgiebigen Tests zeitnah einführen.«
Kamera- und Display-Plugin
Das Kamera- und Display-Plug-In ist ein Software-Tool für Unreal Engine, mit dem für eine Produktion gängige Probleme im Arbeitsablauf von virtuellen Produktionen erkannt und gelöst werden können. Da verschiedene Kameras und LED-Wände beispielsweise verschiedene Farbcharakteristiken aufweisen, besteht eines der häufigsten Probleme bei Arbeitsabläufen der virtuellen Produktion darin, dass das Virtual Art Department (VAD) die tatsächliche Farbleistung der verschiedenen Kameras nicht vorhersagen kann.
Das neue Kamera- und Display-Plug-In von Sony löst dieses Problem, so der Hersteller. Bei der Installation in Unreal Engine ermöglicht die virtuelle Venice bei Produktionen im Kamera- und Display-Plugin das Nachbilden der Einstellungen der Venice, Venice 2 und des Crystal LED-Displays.
So kann das Virtual Art Department in der Vorproduktion Assets erstellen – und zwar lange bevor die teure Crew mit der Arbeit am Set beginnt.
Zum Einsatz kommt dabei die Farbskala der Venice-Kamera. Die Funktion der virtuellen Venice im Kamera- und Display-Plug-In kann auch auf einzigartige Weise den Belichtungsindex und die Neutraldichtefilter (ND) der Kamera simulieren, um eine geringe Schärfentiefe nachzustellen und bei der Produktion die Wahl der Objektive während der Vorproduktion zu bestimmen.
Das Plug-In zeigt auch eine benutzerdefinierte Moiré-Meldung an, die auf dem Pixelpitch und anderen Spezifikationen der Wand basiert. So lassen sich schon während der Vorproduktion zeitsparend Änderungen an der Kameraposition und den Kamerabewegungen vornehmen.
Darüber hinaus lassen sich die Einstellungen der virtuellen Venice im Kamera- und Display-Plugin einfach exportieren und auf die Venice- und Venice 2-Kameras am Set übertragen. Schließlich bietet das Plug-In auch eine Moiré-Meldung während des Drehs – ein hilfreiches Tool zum Identifizieren von Problemen, die bei der Überwachung am Set möglicherweise nicht erkennbar sind, spätestens jedoch in der Postproduktion bemerkt werden.
Farbkalibrator
Der neue Farbkalibrator von Sony ist eine einfache und benutzerfreundliche Anwendung unter Windows 10. Er gewährleistet eine genaue Farbwiedergabe beim Einsatz von LED-Wänden und der Venice Kamera. Mit dem Farbkalibrator gehören Spekulationen, Nachdrehen oder die Anwendung komplexer LUTs am Set oder in der Postproduktion der Vergangenheit an. Stattdessen verbessert eine intuitive Schnittstelle die Arbeitsabläufe am Set, indem das Aussehen der LED-Wände – einschließlich HDR-fähige LED-Wände – an den gewünschten Look der Venice angepasst wird.
Was zuvor eine mühselige Aufgabe war, ist nun in Minuten erledigt, betont Sony: Ein Testmuster auf der LED-Wand dient der Venice als Referenz – der Farbkalibrator analysiert automatisch das Ergebnis. Dann wird eine 3D-LUT erstellt, die auf den LED-Controller, das Tool für das Farbmanagement oder Unreal Engine angewendet werden kann. Dieser Kalibrierungsvorgang ist einfach und lässt sich problemlos reproduzieren.
Preise und Verfügbarkeit
Das erste Tool-Set für die virtuelle Produktion wird im Sommer 2023 oder später kostenfrei verfügbar sein.