Kamera-Praxistest Sony FX30
Was kann die FX30? Das und die Unterschiede zur FX3 zeigt dieser Praxistest.
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Ich habe mich beim Test gegen den Cine-EI-Workflow und für »flexible ISO« entschieden, da leider kein passender ND-Filter zur Verfügung stand. Zur Farbraumkonvertierung habe ich mit einem Leeming-LUT gearbeitet. Dies liefert bei den A7S-DSLRs sehr gute Ergebnisse, einer Cine-Kamera wie der FX30 wird es eigentlich nicht gerecht.
Aber man kommt schnell zu guten Ergebnissen und eliminiert damit auch ein wenig den Grünstich. Arbeitet man mit der Sony S-Log3-to-Rec.709-LUT, muss man dem Grünstich mit dem Tint-Regler abmildern.
Das Material ließ sich — erwartungsgemäß — insgesamt ziemlich genauso gut graden wie das der FX3. Das Bild der FX30 fand ich im Vergleich etwas schärfer, teilweise aber auch etwas verrauschter. Bei 100 und 120p lässt die Bildqualität nach, da die Kamera hierbei — wie oben erwähnt — in das Bild croppt.
Die »Venice Color Science« trägt dann in Verbindung mit dem 10-Bit-Codec ihr Übriges zu dem ansonsten wirklich schönen 4K-Bild bei.
Da ich sowohl FX3 als auch FX30 schon auf dem Gimbal hatte, konnte ich bei der FX30 ein etwas schlechteres Rolling-Shutter-Verhalten feststellen. Das All-I-Material ließ sich übrigens flüssig und ohne die Zuhilfenahme von Proxies auf einem Laptop schneiden.
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Fazit
Wie die Vollformat-Variante dieser Kamera-Bauform — also die FX3 — macht auch die neue FX30 durch ihre geringe Baugröße und den guten Autofokus eine super Figur auf dem Gimbal. Gerade für Action Aufnahmen und Vlogger ist ein so leichtes und agiles Setup von Vorteil.
Dazu kommt die gute Bildqualität des down-gesampelten 6K-Streams in 4K bis 60p. Auch höhere Bildraten von bis zu 100p sind natürlich noch sehr gut nutzbar, allerdings sollte man in dieser Zone unbedingt auf die Base-ISO und gute Belichtung achten.
Die FX3 weist ein etwas besseres Rolling-Shutter-Verhalten auf als die FX3o und sie bietet auch ein bisschen mehr Dynamikumfang. Ob das, gepaart mit einem Vollformatsensor und einer höheren ISO-Spanne, den höheren Preis der FX3 rechtfertigt, muss jeder selbst entscheiden. Das APS-C-Modell FX30 hingegen bietet ein etwas schärferes Bild und einen für diese Ausstattung wirklich überraschend günstigen Preis.
Die FX30 ist also eine perfekte Kamera, um günstig in Sonys Cinema-Linie einzusteigen. Will man in Raw aufzeichnen, braucht man zusätzliches, externes Equipment. Kann man aber darauf verzichten, hat man in der FX30 mit ihrer kompakten Baugröße, der angenehmen, guten Bildqualität und der überzeugenden Autofokus-Funktionalität ein solides Arbeitsgerät — das letztlich in einem ähnlichen Preissegment operiert wie die naheliegende Alternative von Blackmagic aus der Pocket-Cinema-Camera-Familie, die ein Modell zum Listenpreis von 2.475 Euro enthält, die Pocket Cinema Camera 6K (Praxistest).
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