Adobe Max: Videoneuheiten
Adobe kooperiert bei FrameIO mit den Kameraherstellern Red und Fujifilm, außerdem gibt es Neuheiten für Premiere Pro und After Effects.
Vor 18 Monaten hatte Adobe gemeinsam mit seinem Hardware-Partner Teradek die Funktion Camera to Cloud (C2C) in Frame.io vorgestellt, später kamen mit Atomos und Filmic Pro weitere Partner hinzu. Die Integration ermöglicht es, Material direkt vom Set in die Cloud zu laden – entweder in voller Auflösung oder — je nach vorhandener Internet-Verbindung — als niedriger aufgelöste Proxy-Dateien.
Das Warten auf die Übertragung der Dateien auf externe Speichermedien und anschließend auf die Rechner fällt somit weg, Postproduktionsteams können direkt mit der Arbeit beginnen. Dies spart wertvolle Zeit und Kosten im Produktionsprozess.
Nun, im Rahmen der Kreativkonferenz Adobe Max, kündigte der Hersteller in Kooperation mit dem Filmkamerahersteller Red einen weiteren, großen Schritt an: Videomaterial direkt aus der Filmkamera ohne Zwischenschritte in die Cloud zu übertragen.
Der Kamerahersteller liefert deshalb ab 2023 ausgewählte Kameramodelle mit einer »Camera to Cloud«-Integration aus.
Camera to Cloud mit Red und Fujifilm
»Die ‚Camera to Cloud‘-Integration direkt in der Kamera hat das Potenzial, die Postproduktion grundlegend zu verändern. Da das Footage während des Drehs zur Verfügung steht, können Editoren zeitgleich Feedback ans Set zurückspielen. Und das für jede Art von Filmproduktion«, so Anton Knoblach, Product Marketing Manager, Video in EMEA.
Für Filmkameras ist bis dato die Verwendung zusätzlicher Hardware nötig. Demnächst werden die Red-Filmkameras V-Raptor und V-Raptor XL 8K ohne Zwischenschritt Redcode-Raw-Dateien direkt in die Cloud laden und für Postproduktionsteams verfügbar machen. Zukünftig soll so ein nativer ProRes-Proxy-Workflow ermöglicht werden, der alle kamerainternen Metadaten enthält.
»Wir freuen uns sehr, auf der Zusammenarbeit mit Frame.io aufzubauen und als einer der ersten Kamerahersteller einem neuen Standard im Zusammenspiel von Produktion und Postproduktion den Weg zu bereiten«, so Jarred Land, Präsident und Miteigentümer von Red. »Indem Raw- und Proxy-Dateien direkt über die Cloud zur Bearbeitung bereitgestellt werden, werden Abläufe massiv beschleunigt – das spart Zeit und Kosten.«
ProRes-Dateien werden für die Wiedergabe auf Frame.io unterstützt, sodass diese hochwertigen Dateien ohne zusätzliche Transkodierung angezeigt, geteilt und bearbeitet werden können. Das bedeutet, dass es möglich sein wird, 8K-Raw mit ProRes-Proxy aufzunehmen und das 8K-RAW oder den Proxy (oder beides) so schnell hochladen zu können, wie es die jeweilige Internet-Anbindung zulässt.
Es sei sehr einfach, die Kamera sicher bei Frame.io zu authentifizieren und zügig eine allererste automatische Übertragung einer 8K-Raw-R3D-Datei, einer Log-Datei, einer CDL, einer ProRes-Proxy-Datei, einer WAV und einer benutzerdefinierten LUT zu übertragen, so die Entwickler.
Bisher mussten bei den meisten Workflows zahlreiche Sidecars verfolgt und nachverfolgt werden. Mit Camera to Cloud beschleunigt diese neue Zentralisierung und Automatisierung den Übergang von der Produktion zur Nachbearbeitung und verbindet die Kreativen besser mit ihren Mitarbeitern.
Analog dazu wird es auch mit Fujifilm-Kameras möglich sein, Stills unmittelbar nach dem Fotografieren automatisiert in die Cloud zu laden. Diese Integration ist vor allem für multidisziplinäre Kreativteams nützlich, da verwandte Assets wie Fotos und Grafiken zusammen mit dem Video einfach im selben Frame.io-Projekt organisiert werden können. Bemerkenswert ist auch, dass die X-H2S ProRes- und Proxy-Videodateien hochladen kann, was eine ganz neue Art des Arbeitens ermöglicht. Mann kann dann also alles aufnehmen – von einer Hochzeit bis hin zu einem Sportereignis oder einem Live-Konzert — und die Fotos (oder Videos) an jemanden im Frame.io-Team senden, damit dieser das Material bearbeiten kann. All das wird möglich, ohne jemals ein Laufwerk, eine Kamerakarte oder andere physische Medien austauschen zu müssen.
Die Firmware für die X-H2S und FT-XH wird voraussichtlich im Frühjahr 2023 veröffentlicht.
Neue Funktionen für Premiere Pro und After Effects
Auf der Adobe Max kündigt Adobe außerdem auch Updates für seine Video-Anwendungen Adobe Premiere Pro und Adobe After Effects an:
- Auto Color in Adobe Premiere Pro nimmt intelligente Farbanpassungen vor und beschleunigt Workflows durch eine grundlegende Farbkorrektur.
- Remix passt Soundtracks passgenau an den ausgewählten Videoclip an und kann Musik sowohl verkürzen als auch verlängern.
- Scene Edit Detection in After Effects nutzt KI, um Szenenänderungen in einem bearbeiteten Videoclip automatisch zu erkennen und Szenen in einzelne Ebenen umzuwandeln oder Markierungen an Bearbeitungspunkten zu erstellen.
Die Version 23.0 von Premiere Pro wurde für Redakteure entwickelt, ist auf Kreativität ausgelegt und bietet ein leistungsfähiges Titel-Toolset. Damit lassen sich Titel-Clips im Schnittfenster in großen Mengen bearbeiten, und es gibt flexible Ausrichtungssteuerelemente und vieles mehr. Die Version bietet schnellere Animationsvorlagen und GPU-beschleunigte Lumetri-Scopes. Durch die Unterstützung der Arri Alexa 35 und AAF auf Apple-Chips wurde die Interoperabilität und Formatunterstützung erweitert.
Neuheiten Version Oktober 2022 (Version 23.0)
- Zur besseren Kontrolle beim Hinzufügen von dekorativen Elementen zu Grafiken und Text in Premiere Pro kann jetzt zwischen inneren, zentrierten oder äußeren Konturen gewählt werden.
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Text- und Formelemente lassen sich mit einem Klick ausrichten.
- Es ist möglich, mehrere Titel-Clips im Schnittfenster auszuwählen, um Attribute wie Schriftart oder -größe, Farben und Hintergründe effizient zu ändern.
- In After Effects erstellte Animationsvorlagen verwenden jetzt Multi-Frame-Rendering für eine doppelt so schnelle Leistung.
- 10-Bit-AVC-Intra-Formate sind jetzt dank GPU-Beschleunigung auf Apple-Chips bis zu 2x schneller.
- Die GPU-Beschleunigung sorgt für eine reibungslose Leistung bei der Arbeit mit Lumetri-Scopes.
- Apple ProRes ist jetzt der Standard-Codec für die Vorschau der meisten Videoformate und bietet eine bessere Qualität der Vorschau für gerenderte Inhalte.
- Die AAF-Unterstützung erweitert die Interoperabilität für Benutzende von Premiere Pro, die Macs mit Apple-Chips verwenden.
- Premiere Pro bietet jetzt Unterstützung für die Kamera Arri Alexa 35, einschließlich Arri-Raw- und ProRes-Aufnahmeformate.