Praxistest Sony Venice 2
8,6-K-Bildsensor, 16 Blenden Dynamikumfang und interne X-OCN-Aufzeichnung in 16 Bit – das sind die wichtigsten Eckdaten der Venice 2. Wie schlägt sich die Kamera in der Praxis?
Für den Praxistest (ab Seite 2) konnte film-tv-video.de das Rental-Unternehmen FGV Schmidle in München als Partner gewinnen. Der Equipment-Verleiher stellte Räume, aber auch die umfangreiche Zusatztechnik zur Verfügung, die im Praxistest benötigt wurde.
ECKDATEN DER KAMERA
8,6-K-Sensor
Ein Hingucker der neuen Venice 2 ist ihr 8,6-K-Vollformatsensor, der einen Dynamikumfang von 16 Blendenstufen erlaubt.
Damit schlägt nicht nur die native Auflösung, sondern auch der Dynamikumfang die Venice 1, die 15 Blenden schafft.
Um die Venice 2 besonders flexibel zu konzipieren, haben sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen lassen.
So ist es möglich, auch den kompletten Sensorblock zu tauschen und die Venice 2 auch mit dem 6K-Sensorblock der Venice zu betreiben. In dieser Variante schafft die Venice 2 eine höhere Bildwechselfrequenz als mit dem 8,6-K-Sensor. Zum Vergleich: 8,6 K bringt es in 17:9 Vollformat auf 60 Bilder pro Sekunde, 5,8 K hingegen auf 90 Bilder pro Sekunde in Super 35.
Sony hebt hervor, dass der neue, größere Sensor besonders rauscharm arbeite. Ein Aspekt, den der Praxistest besonders evaluieren wollte.
Interne X-OCN-Aufzeichnung
Schon die Venice konnte in hoher Qualität aufzeichnen, allerdings war hierfür immer der externe Recorder AXS-R7 notwendig, der an die Kamera angeflanscht werden musste. Lösungen mit einem externen Recorder funktionieren zwar meist sehr gut, allerdings sind sie fürs Handling und die generelle Haptik beim Dreh etwas schlechter.
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Ein Gehäuse aus einem Guss bietet definitiv Vorteile – und das hat Sony bei der Venice 2 umgesetzt. Mit der neuen Kamera ist die interne Aufzeichnung in 16 Bit X-OCN und Apple ProRes 4444 möglich. Dennoch gelang es, das Gehäuse der Venice 2 kompakter, kleiner und leichter zu bauen. Das macht die Venice 2 sehr attraktiv und vielseitig.
In Kombination mit den 6,6 GB/s AXS-Karten kann Venice 2 nun 8K/60P-Aufnahmen aufzeichnen.
Weitere Funktionen
Etliche grundlegende Funktionen hat die Venice 2 von der Venice 1 übernommen.
Dazu zählen etwa der integrierte achtstufige ND-Filter und die Farbverarbeitung. Letztere ist mit ein Grund dafür, dass Venice so erfolgreich wurde, denn gerade wenn es um Hauttöne geht, schätzen viele Kameraleute die Venice 1 – und nun wohl auch die Venice 2.
Änderungen gab es bei der Funktion »Dual-Base-ISO«, die beide Kameras bieten. Hier arbeitet die Venice 1 mit 500/2.500 ISO, die Venice 2 hingegen mit 800/3.200 ISO.
Formatvielfalt
So vielfältig, wie heute produziert wird, so vielfältig sind auch die Formate, die Venice 2 bietet: Neben S35 und Vollformat kann die Kamera auch anamorphotisches Vollformat aufzeichnen. Für die beiden letzteren Formate sind allerdings optionale Lizenzen erforderlich.
Erweiterungssystem
Das Erweiterungssystem CBK-3610XS wird unter den Anwendern gern als »Rialto« bezeichnet: Ein Extension-System, bei dem der Kamerablock vom Rest der Kamera abgesetzt werden kann.
Rialto lässt sich auch mit der Venice 2 nutzen, wenn man sie mit 6-K-Bildsensorblock bestückt. Ein Erweiterungssystem für die Venice 2 mit 8K-Sensor ist laut Sony geplant, soll allerdings erst Anfang 2023 auf den Markt kommen.
Seite 1: Eckdaten der Kamera
Seite 2: Allgemeines zum Praxistest
Seite 3: Kamera-Handling, Test-Setups innen und außen
Seite 4: Bildtests mit Videos
Seite 5: Vergleichsbilder Venice 2 / Alexa Mini
Seite 6: Workflow