Neue Firmware für R3, R5 und R6
Wichtige Neuerungen: R3 wird schneller, R5 kann länger aufnehmen, R6 rationalisiert Arbeitsabläufe.
Canon kündigt Firmware-Updates für die Kameras R3, R5 und R6 an. Die Verbesserungen basieren laut Hersteller auf Rückmeldungen und Wünschen von Anwenderinnen und Anwendern.
Die Geschwindigkeit der R3 (Praxistest) wird mit dem Firmware-Update v1.20 laut Canon konsequent optimiert. Dank einer neuen, benutzerdefinierten Einstellung für Highspeed-Reihenaufnahmen sind demnach nun Bildraten von 30 Bildern pro Sekunde bis zu 195 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung in JPEG, HEIF oder Raw möglich.
Darüber hinaus lassen sich mit der R3 nun auch Full-HD-Videos mit 240p aufnehmen, die Kamera bietet somit mehr Slomo-Funktionalität.
Optimierte Workflows
Das Update v1.20 vereinfacht die Bedienungsabläufe und kann die Zeit zwischen Aufnahme und Veröffentlichung der Aufnahmen verkürzen. Letzteres wird durch die Cloud-Raw-Bildverarbeitung erreicht: diese Funktion ist bei der neuen R7 im Einsatz, nun ist sie auch in der R3 verfügbar. Sie wendet laut Hersteller eine hochentwickelte Deep-Learning-Verarbeitung innerhalb der Cloud-Plattform Image.Canon an, um Auflösung und Schärfe zu verbessern und gleichzeitig das Moiré-Risiko der Bilder zu senken. Dies unterstützt auch die Bildverarbeitung mit neuronalen Netzwerken, was eine KI-basierte Rauschunterdrückung ohne Detailverluste ermöglichen soll. Die R3 unterstützt die kamerainterne Schärfentiefe-Komposition, um Bilder mit großer Schärfentiefe und Schärfe zu erzeugen — aus Sicht von Canon perfekt für Makroaufnahmen. Diese Funktion ist auch in Verbindung mit dem Blitzgerät Speedlite EL-1 verfügbar.
Bei der R3 lässt sich jetzt per benutzerdefinierter Taste ein 1,6-facher Crop oder ein anderes Zuschnitt-Verhältnis zuweisen, das als eingebauter Extender fungiert. Canon folgt somit dem Feedback der Profis, die schnell und einfach an berichtenswerte Momente heranzoomen möchten, führt der Hersteller aus.
Verbesserte Videofunktionen
Bei der R3, R5 (Praxistest) und R6 kompensiert nun der Digital Movie IS auch das sogenannte Wobbeln. Das geht auf das Feedback von Vloggern zurück, die bei Selbstaufnahmen mit einem Ultraweitwinkelobjektiv verwackelte Bildränder festgestellt haben. Diese Korrektur erfolgt laut Canon zusätzlich zur herkömmlichen Shift-Korrektur des Digital Movie IS und sorgt für deutlich stabilere Aufnahmen. Die R3 wurde außerdem um eine Zeitrafferfunktion erweitert, bei der die Zeitraffer-Einstellungen erhalten bleiben, wenn bei der Kamera die Stromzufuhr ausfällt.
Für große Enttäuschung innerhalb der Canon-Fangemeinde hatte es geführt, dass die R5 thermische Probleme hat, wenn sie mit höheren Videoqualitätsstufen aufnimmt (Praxistest). Später stellte Canon dann die (teurere) R5 C vor (Praxistest), diese Cine-Version der Kamera weist keine thermischen Probleme auf, weil sie einen eingebauten Ventilator aufweist. Um auch die Videofunktionalität der R5 zumindest etwas zu verbessern, griff Canon in der neuen Firmware ein: Mit der Firmware v1.60 für die R5 wird auch eine beliebte Einstellmöglichkeit der R3 auf die R5 übertragen: man kann die Temperatur zur automatischen Abschaltung verändern, was (je nach Bedingungen) längere Aufnahmezeiten ermöglichen kann.
8K 30p: Temperatur zur automatischen Abschaltung ‒ Standard (wie in der vorherigen Firmware 1.5.2)
• Volle Sensorbreite: 20 min
• Volle Sensorbreite Raw: 20 min
• Temperatur zur automatischen Abschaltung ‒ Hoch (Neu in Firmware v1.6.0)
• Volle Sensorbreite: 45 min
• Volle Sensorbreite Raw: 45 min
4K 60p: Temperatur zur automatischen Abschaltung ‒ Standard (wie in der vorherigen Firmware 1.5.2)
• Volle Sensorbreite: 35 min
• APS-C-Crop (5,1K Oversampling): 25 min
• Temperatur zur automatischen Abschaltung ‒ Hoch (Neu in Firmware v1.6.0)
• Volle Sensorbreite: 60 min oder länger
• APS-C-Crop (5,1K Oversampling): 50 min
SDK Updates
Die neue Firmware bietet laut Hersteller eine Reihe von Updates für den Betrieb mit dem SDK von Canon. Zu den neuen Funktionen gehören die Unterstützung der Sensorreinigung aus der Ferne, die Möglichkeit, Fokus-Bracketing zu aktivieren, die Option, Videos mit hoher Bildrate und die Synchronisation von erstem Vorhang/zweitem Vorhang/hoher Geschwindigkeit einzustellen, sowie für die R6 die Möglichkeit, die Funktionen des Moduswahlrads aus der Ferne über das SDK einzustellen. Diese Ergänzungen erweitern die Möglichkeiten der R3, R5 und R6 für kommerzielle Anwendungen.