Euro Cine Expo: Kamerasupport, Kamerazubehör, Akkus
Infos zu einer Auswahl von Produkten, die während der Euro Cine Expo gezeigt wurden.
Kamerasupport
Arri zeigte bei der Messe die Stabilizer-Systeme Trinity und Artemis. Diese hat Arri komplett überarbeitet (Meldung) und stellte am Stand jeweils die Version 2 der Systeme aus und demonstrierte sie auch in Aktion.
Ein schnelles und einfaches Upgrade erlaubt es, das rein mechanische Artemis 2 in das hybride Trinity 2 zu verwandeln, das zusätzlich eine elektronische Stabilisierung für noch mehr Bewegungen und Perspektiven eröffnet.
Rund 80 Prozent der Komponenten der zweiten Generation der Systeme werden von Trinity 2 und Artemis 2 gemeinsam genutzt, was den modularen Ansatz von Arri verdeutlicht.
Das neue, modulare System wurde aber bis in kleinste Details überarbeitet und bietet nun Verbesserungen bei Kamerabewegung, Konnektivität, Energiemanagement, Benutzeroberfläche, Balance-Optionen und Langlebigkeit der Produkte, führte Arri aus.
Cartoni zeigte bei der Euro Cine Expo seinen ersten eigenentwickelten Dolly. Der Action Dolly ist weit überwiegend aus Aluminium hergestellt.
Die Idee dahinter: Der neue Dolly wiegt nur rund 25 kg, außerdem kann man ihn für den Transport leicht zerlegen, indem man drei eingesteckte Seitenbretter herauszieht. Somit kann eine Person den Dolly alleine tragen. Das war eine Anforderung, die aus dem Markt an Cartoni herangetragen wurde, erklärt Elisabetta Cartoni die Hintergründe, weshalb Cartoni nun auch einen Dolly im Angebot hat.
Die Basis kann man einfach mit verschiedenen Rädern bestücken: für Schienen oder für ebenen Boden, mit aufgepumpten oder Hartgummirädern.
Der Action Dolly trägt bis zu 200 kg Nutzlast. Auf die Basis kann man ein Stativ stellen, oder man kann eine Hubsäule (Bazooka) montieren.
Die Basis kostet, inklusive einem beliebigen der verfügbaren Rädersets und dem Schiebebügel, rund 4.000 Euro. Eine passende Bazooka und einen höhenverstellbaren Hocker gibt es als separates Zubehör.
GFM zeigte bei der Euro Cine Expo etliche Neuerungen und Überarbeitungen an bestehenden Produkten, die laut Hersteller laufend in die Produktpalette einfließen.
Größere Neuerungen gab es dabei im Innenleben der sehr erfolgreichen und vielfach eingesetzten Hubsäule des Primo Dolly.
Er wurde laut GFM deutlich verbessert und kann auch mit dem neuen Swivel ergänzt werden. Dadurch kann der Primo Dolly nun noch vielseitiger genutzt werden.
Ein weiteres Highlight am GFM-Stand war das Slider-System, das sich durch enorme Stabilität auszeichnet. Das modulare System, das ebenfalls weitgehend werkzeugfrei benutzt werden kann, kann selbst schwerste Kamerasetups problemlos tragen und gleichmäßig über die Slider-Bahn bewegen. Der Slider steht in acht Längen zur Verfügung und ist durch die Modularität in zahllosen Setups nutzbar.
Das Slider-System von GFM ist zudem leise, leichtgängig und stabil. Die austauschbaren Schienen sind mit 3/8-Zoll-Löchern im Abstand von 1 Zoll gebohrt, was eine einfache Befestigung von Zubehör ermöglicht. Der Slider ist relativ flach und kann auch extrem niedrig eingesetzt werden, sogar direkt auf dem Boden.
Für seine Kräne bietet GFM nun Galgen mit Swivel an. Der Swivel bietet einen fließenden, schnellen Wechsel der Kameraposition von hoch zu niedrig oder von unten nach oben innerhalb von Sekunden — und das werkzeuglos — für den schnellen, flexiblen Umbau für unterschiedliche Kamerapositionen.
Panther zeigte am Stand etliche Produkte aus dem Angebot des Münchner Grip-Entwicklers, darunter auch den S-Type Dolly, der durch einen elektrischen Motor angetrieben wird.
Er zeichnet sich neben etlichen anderen Features dadurch aus, dass er einfach auch direkt auf Schienen auffahren kann, es ist nicht erforderlich, ihn extra auf die Schiene zu heben. Diverse Räder ermöglichen saubere Dollyfahrten mit geringen Rollwiderständen.
Mit Easy Rider hat Panther ein Gefährt entwickelt, das sich in der Standardversion Rickshaw nutzen lässt, die manuell bedient wird. Über ein weiteres Modul ist es möglich, aus dem Ganzen ein Gefährt zu bauen, das an ein Trike erinnert und von geräuscharmen Elektromotoren angetrieben wird.
Der Operator kann in diesem Modus die Fahrt per Daumenhebel beschleunigen oder auch die Fahrtrichtung ändern. Es gibt verschiedene Anbauteile und Umbauoptionen.
Dabei kann der Easy Rider auch mit 30 km/h bei Bedarf auch recht flott bewegt werden.
Den Panther Tower hat der Hersteller komplett überholt, er bietet nun eine ganz neue Dynamik. Mit elektrisch angetriebenen Fahrten und Remote Control eignet sich der Tower besonders gut für dynamische Fahraufnahmen mit einem Remote Head.
Kamerazubehör
Dwarf Connection aus Österreich bietet Kamerazubehör in verschiedenen Bereichen an. DC Link ist ein Wireless-Video-System, DC Click ist eine Quick-Release-Platte und DC Go ist ein Cage-System.
Beim Drahtlos-System von Dwarf Connection betont der Hersteller, dass das System besonders leicht zu bedienen sei und eine sehr stabile Verbindung herstelle. Damit können laut Dwarf die Anwender bequem eine Verbindung in hoher Qualität herstellen: es wird unkomprimiertes FullHD-Video übertragen. Gleichzeitig bietet das System eine minimale Latenz von nur 0,001 s. Außerdem unterstützt das System QTake-Metadaten. DC-Link-Module bieten Video-IO via HD-SDI und HDMI.
DC Link gibt es in zwei Versionen: Die Lite-Version schafft 300 m zwischen Sender und Empfänger, die Module der Pro-Version schaffen bis zu 1.200 m Abstand. Zur Preisorientierung: ein Receiver-Modul aus der Lite-Baureihe kostet rund 1.200 Euro.
DC Go ist ein Cage-System für Monitoring-Systeme. Die Bodenplatte mit zahlreichen Montagegewinden ist links und rechts mit zwei lederbezogenen Griffen bestückt.
Auf der Bodenplatte kann man den Monitor/Fieldrecorder und den Wireless-Receiver stabil montieren und gemeinsam komfortabel mobil nutzen.
Für die Nutzung mit einem Shogun 7 von Atomos und einem DC Link gibt es ein optimiertes Montagekit, das unter anderem auch Kabel in perfekter Länge enthält.
DC Click ergänzt das Cage-System DC Go: ein kleiner Tiltkopf mit Quick-Release, der den raschen, einfachen Wechsel und die bequeme Nutzung des DC Go sowohl auf einem Stativ wie auch im Handheld-Betrieb ermöglicht.
Akkusysteme
Die größte Neuerung im Akkubereich ist derzeit der B-Mount. Diesen Akku-Mount haben Arri und Bebob entwickelt. Die Idee war, einen neuen zukunftssicheren Industriestandard zu schaffen
Im Vergleich zu V- und Gold-Mount-Akkus bietet er eine Reihe von Vorteilen: Über zusätzliche Datenpins können die versorgten Geräte, etwa Kameras oder Leuchten, mit dem B-Mount-Akku kommunizieren, und darüber kann man auch den Status der Zyklen oder die Batteriekapazität auslesen. Verschiedene Batterieplatten, die für 14,8 oder 28 V ausgelegt sind, können mit der Batterie kommunizieren. Auf diese Weise kann die Batterie ihre Spannung an die entsprechende Platte und damit an das verwendete Gerät anpassen. Das ermöglicht die Verwendung von Bi-Voltage-Batterien.
Durch den internen Entriegelungsmechanismus können B-Mount-Platten kleiner als bei V- oder Gold-Mount-Platten gestaltet werden. Der Befestigungsmechanismus ist zudem sehr robust, man kann nahezu ausschließen, dass der Akku versehentlich vom Gerät fallen kann.
B-Mount-Akkus gibt es in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen Leistungsdaten. Die Mindestleistung liegt jedoch bei 15 Ampere bei 24 V.
Der Standard-Mount der neuen Arri-Kamera Alexa 35 ist der B-Mount.
Aber auch viele andere Kameras kann man mit dem B-Mount bestücken oder adaptieren.
So hat Bebob eine B-Mount-Platte für die Venice 2 von Sony entwickelt und bei der Euro Cine Expo vorgestellt.
Aber auch andere Akkuhersteller bieten B-Mount-Akkus und passende Ladegeräte an. Darunter befindet sich der Akkuhersteller FXLion.
FXLion Electronic stellt professionelle Lithium-Ionen-Batterien und Ladegeräte für die Film- und Fernsehindustrie her. Die Produktpalette reicht von V-Mount- und B-Mount-Akkus über Ladegeräte bis hin zu Hochleistungs-Akkupacks.
Der Nano One ist ein kompakterer Akku, während der BP-M300 mit 18 Ampere ein Hochleistungs-V-Mount-Akku mit einer Kapazität von 300 Wattstunden ist. Auch Akkus mit neuem B-Mount hat FXLion im Programm.
FXLion bietet auch Einfach- und Mehrfachladegeräte an. D-Distributor von FXLion ist Band Pro Munich.
Auch CoreSWX bietet eine breite Palette von Akkulösungen an, darunter auch B-Mount-Akkus.
So zeigte der Hersteller bei der Euro Cine Expo den Helix Max 98 als B-Mount-Akku und auch passende Ladegeräte, darunter einen 4-A-Charger.
Helix gibt es jetzt auch in der Variante Helix Max 150Wh. Der Hersteller betont, dass die Helix-Max-Serie sehr robust sei und eine nahezu verlustfreie Leistungsübertragung aufweise.
Aber auch in der Gegenrichtung bietet CoreSWX Lösungen an: Mit einer neu entwickelten Direct-Connect-Platte kann man die Alexa 35 von B-Mount auf V-Mount umbauen.
Dabei muss man nur die B-Mount-Platte der Alexa 35 abschrauben, die Direct-Connect-Platte von Core-SWX montieren und kann dann diese Kamera sofort direkt mit V-Mount-Akkus nutzen.
D-Distributor von CoreSWX ist New Media AV.