Drohnentest: DJI Mini 3 Pro
Die neueste DJI-Drohne bringt mehr Bildqualität in die am wenigsten stark reglementierte Drohnenklasse. Ist sie gut genug für Profis?
Praxis
Abgesehen davon, dass man die Drohne mit zunehmender Höhe recht bald in der Luft gar nicht mehr sieht: Man hört sie auch nicht mehr.
In einem selbst nur etwas belebten Park mit normalen Umgebungsgeräuschen war die Mini 3 Pro schon ab ein paar Metern Flughöhe praktisch nicht mehr zu hören. So kann man wirklich sehr unauffällig unterwegs sein und stört weder Mensch noch Tier — was einen natürlich dennoch nicht zu verantwortungslosem Fliegen und Brechen der Regeln verleiten sollte.
Im Vergleich zum Vorgängermodell mit einer 2.8er-Blende ist man jetzt mit f1.7 offener unterwegs, auch die Reichweite hat sich von 10 auf 12 km erweitert — was wir aber natürlich nicht ausprobiert haben, denn in dieser Entfernung kann man eine so kleine Drohne definitiv nicht mehr sehen — und die Regel, nur auf Sicht zu fliegen, gilt ja auch für die kleinen Drohnen.
DJI strebt bei der Mini 3 Pro eine C0-Zertifizierung an. Die bringt den Anwendern dann wieder viele Freiheiten zurück — und aktuell gilt ja auch noch die Übergangsfrist.
Die Klasse C0 bietet eine Menge Möglichkeiten – vorausgesetzt, man hat eine Drohnenhaftpflicht, fliegt nicht höher als 120 m und hält sich an andere, logische Regeln. Dazu zählt beispielsweise, nicht in der Nähe eines Flughafens oder über Helipads zu fliegen. Auch über Menschenansammlungen darf man nicht fliegen, und man muss die Persönlichkeitsrechte von Dritten wahren. Somit konnte ich beim Test an vielen Orten fliegen und filmen, an denen es vorher verboten war.
Die Drohne ist schnell flugbereit, besonders gefallen hat mir vor und nach dem Flug übrigens der MicroSD-Kartenslot direkt an der Drohne: Ohne nervige Abdeckung und auch bei eingeklappten Flügeln sehr leicht zu erreichen — da hat sich ein Entwickler mal wirklich Gedanken über die Praxis gemacht: danke DJI.
Die Verbindung zwischen Drohne und Controller ist schnell aufgebaut. Der neue Controller RM330 liegt sehr gut in den Händen und macht insgesamt einen wertigen Eindruck. Man kommt — vor allem wenn man diesen Controller noch nicht gewöhnt ist — aber gern mal mit den Zeigefingern an die Fn-Tasten, die auf der Rückseite liegen. Hier sollte man in der Eingewöhnungsphase etwas aufpassen.
Ein Auge sollte man sicher auch auf die abschraubbaren Steuersticks haben – die sind nach meiner Einschätzung ein bisschen zu filigran und etwas zu klein geraten, können entsprechend leicht auch mal verloren gehen.
Die Transporttasche aus der Fly More Combo erwies sich als ziemlich praktisch und passte bequem in einen Rucksack.
Neben dem normalen Flugmodus gibt es ja noch die langsame Cine- und schnelle Sport-Variante. Natürlich habe ich zuerst gleich mal auf Sport gestellt …
Im Testvideo sind zwei Passagen im Sportmodus zu sehen, indem man keinerlei Unterstützung bei der Hinderniserkennung bekommt.
Der erste richtige Flug hat mich dann tatsächlich etwas erstaunt: Die Mini 3 Pro liegt extrem gut in der Luft und ist nicht mehr so windanfällig wie die Vorgänger. Dadurch lässt sie sich präzise steuern. Gepaart mit dem leisen Geräusch erlebt man hier ein neues interessantes Flugerlebnis. Zum Glück halten die Akkus ziemlich lange …
Ebenfalls im Testvideo sind Active-Track-Tests zu sehen. Hier erhält man die von DJI gewohnt hohe Qualität, der Tracker lässt sich auch durch Laternenpfähle oder Äste im Bild nicht irritieren.
Bei sehr nahen Objekten verhält sich der Tracker manchmal etwas ruppig, aber das ist letztlich eine Justage-Sache.
Ebenfalls einstellbar ist das Verhalten von APAS 4.0. Hier kann man der Drohne vorschreiben, ob sie etwa vor einem Hindernis stehen oder drumherum hoovern soll.
Eine Hinderniserkennung bei einer so kleinen und leichten Drohne ist natürlich zunächst etwas komisch, denn man will damit ja oft auch mit hoher Geschwindigkeit durch enge Korridore fliegen. Und natürlich lässt sich auch alles deaktivieren — und es gibt ja auch noch den Sportmodus.
Der Gimbal hat im Test insgesamt gute Arbeit geleistet und besitzt zwei Besonderheiten: Man kann ihn auf Vertikalmodus stellen, was für Panoramafotos und Handy-Content interessant ist. Und man kann ihn zudem noch um bis zu 60 Grad nach oben schwenken, was erstaunliche Perspektiven zulässt, gerade im Architekturbereich.
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