Drohnentest: DJI Mini 3 Pro
Die neueste DJI-Drohne bringt mehr Bildqualität in die am wenigsten stark reglementierte Drohnenklasse. Ist sie gut genug für Profis?
Eckdaten
Die Mini 3 Pro hat einen 1/1,3-Zoll-CMOS-Kamerasensor mit 48 MP Auflösung und eine Blende von f1.7. Bei einem auf KB umgerechneten Sichtfeld bietet die in die Mini 3 Pro eingebaute Kamera einen Bildwinkel von 82 Grad.
Zum Vergleich: Der Sensor der Mini 3 Pro ist deutlich größer als der des Vorgängermodells Mini 2, die ja mit einem 1/2,3 Zoll und 12 MP bestückt war. Bei der Mini 3 Pro beträgt die Bilddiagonale 1,95 cm, bei der Mini 2 rund 1,1 cm.
Weil die Kamera der Mini 3 Pro mit Dual-Native-ISO ausgestattet ist, kann man zudem auch mal in der Dämmerung oder nachts filmen und eher auch HDR-Aufnahmen realisieren.
Die hohe Megapixel-Anzahl der neuen Kamera erlaubt übrigens auch einen »Crop-Zoom« direkt in der Drohne selbst, bei 4K ist 2x möglich, bei HD 4x.
Erstmals in einer Drohne unterhalb der magischen 250-g-Grenze (die neue Drohne wiegt 249 g) hält 4K/60p Einzug. Dies wurde mit dem jüngsten Firmware-Update auch noch mit dem flacheren Farbprofil D-Cinelike ergänzt. Das noch flachere D-Log bleibt nur den größeren Drohnen vorbehalten – das ergibt Sinn, denn die Mini 3 Pro schafft leider nur 8 Bit.
Mehr Slomo-Funktionalität gibt es, wenn man in HD aufnimmt: Dann kann man bis zu 120p aufnehmen.
Die Flugzeit beträgt pro Akkuladung rund 35 min. Mit einem größeren Akku sollen es sogar bis zu 47 min sein. Aber Achtung: Der leistungsfähigere Akku wiegt auch mehr (121 g gegenüber 80,5 g) und somit liegt das Gesamtgewicht beim Fliegen mit dem größeren Akku auch über 250 g — und jenseits dieser Grenze gelten schon andere Regeln.
Ein normaler Akku benötigt rund 64 min, wenn er komplett geladen werden muss.
Neu in einer so kleinen Drohne ist auch erstmals die umfangreiche Hinderniserkennung per APAS 4.0 – schon beim ersten Betrachten der Mini 3 Pro fallen einem schließlich sofort die neuen Sensoren vorne, hinten und unten auf. Zum Vergleich: Bei der neuen Mavic 3 kommt das modernere APAS 5.0 zum Einsatz.
Hinzu kommt bei der neuen Drohne nun auch noch Active Track mit den bekannten Tracking-Modi, sowie Focus-Tracking.
Ein erstes »Aber« muss hier leider gleich notiert werden: Tracking und APAS funktionieren nicht bei 4K/50p.
Für die neue Drohne bietet DJI zwei verschiedene Controller an. Das ist der preisgünstigere, einfachere Controller RC-N1 und der komfortablere, neue Smartcontroller RM330 mit eingebautem Display. Der RM330 hat ein eigenes Betriebssystem und das integrierte Display ist wirklich hell und sehr detailreich.
Außerdem weist der neue Controller auch einen Speicherkarten-Steckplatz auf (MicroSDXC), auf dem die Aufnahmen zusätzlich gesichert werden können. So hat man bei etwaigen Abstürzen auch in Fällen, wo man die Drohne nicht mehr bergen kann, zumindest noch das Material.
Ein sehr großer Vorteil bei der Verwendung des RM330 ist, dass man nicht immer das Telefon an den Controller anschließen und dieses in den Flugmodus schalten muss — und der Handy-Akku geschont wird. (Das Wort Flugmodus erhält hier übrigens eine ganz neue Bedeutung.)
DJI listet die Preise aktuell so auf:
Mini 3 Pro und einfacher Handy-Controller RC-N1: 829 Euro.
Mini 3 Pro und komfortabler Display-Controller RM330: 999 Euro.
Zusätzlich gibt es — wie immer bei DJI — eine Fly More Combo, die neben weiteren Propellern und einer Tragetasche noch zwei zusätzliche Akkus und ein intelligentes Dreifach-Ladegerät beinhaltet. Über das Ladegerät kann man per USB-C auch den Controller laden – allerdings nicht gleichzeitig. Die Combo kostet zusätzlich nochmal 189 Euro.
Und was heißt bei dieser Drohne eigentlich »Mini« — mal abgesehen vom Gewicht? Zusammengeklappt misst die Mini 3 Pro 145 × 90 × 62 mm, mit Propellern flugbereit nimmt sie einen Platz von 251 × 362 × 70 mm ein.
Tatsächlich muss man sich beim Transport eher Gedanken über das Verstauen des Controllers machen als um die Drohne selbst. Die findet nämlich in praktisch jedem Abteil eines Kamerarucksacks Platz, man kann sie letztlich sogar einfach in die Jackentasche stecken. Unauffälliger geht es kaum.
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