Praxistest: DJI Mavic 3 Kameradrohne
DJI Mavic 3 ist eine Dual-Kamera-Drohne mit 5,1-K-Auflösung und besonderen Flugeigenschaften. Ein Praxistest.
Drohnenklasse
Ein wichtiger Aspekt bei neuen Drohnen ist die Klasseneinordnung. Hier haben es die Hersteller wegen der einigermaßen komplizierten Gesetzeslage wirklich nicht gerade leicht (mehr Infos). Das gilt auch für die Einordnung der Mavic 3.
Bis jetzt besitzt diese Kameradrohne keine C-Klassen-Zertifizierung. Fliegen darf man sie in der Kategorie Open und der Unterkategorie A3. Das heißt: mehr als 150 m Abstand zu Menschen und Wohngebieten / Wohngrundstücken, Gewerbe-, Industrie- oder Erholungsgebieten. Dazu braucht man natürlich eine entsprechende Versicherung und den kleinen EU-Drohnenführerschein, den man schnell und einfach online ablegen kann. Außerdem muss die Drohne mit Plakette versehen und der Halter beim LBA registriert sein.
Bei einem Heranflug von bis zu 50 m an Menschen landet man in der Kategorie A2 und benötigt dann zusätzlich noch den großen EU-Drohnenführerschein. Und jetzt kommt ein großes Aber, denn diese Übergangsregelung gilt nur bis 2023. Danach darf die Mavic 3 nur noch in der Kategorie A3 geflogen werden.
Flugsicherheit
Sicherheit in der Luft bietet DJI jetzt mit dem neuen Flugsystem APAS 5.0. Die neuen Sensoren, von denen sich an jeder Seite der Drohne zwei befinden, decken ein weiteres Sichtfeld ab als bei der Mavic 2. Das merkt man tatsächlich auch direkt im Flug, denn die Drohne reagiert viel weicher und geschmeidiger auf Hindernisse. Für sichere Landemanöver — auch bei schwachem Licht — sitzt an der Unterseite eine LED, zusätzlich helfen Infrarotsensoren.
Für einen ruhigen Schwebeflug auch weltweit empfängt die Mavic 3 neben GPS (USA) auch Galileo (EU) und BeiDou (China). Eine stabile Luftlage ist auch für Zeitrafferaufnahmen von Vorteil. Neu ist das Advanced Return To Home, bei dem die Drohne über ihre Sensoren einen schnellen und zugleich auch sicheren Weg nach Hause sucht, ohne unbedingt erst auf eine eingestellte RTH-Höhe aufsteigen zu müssen.
Per Firmware-Update ist seit Januar Active Track 5.0 verfügbar, welches neben neuen Positionsdarstellungen im Display noch besser als die Vorgängerversion trackt. Ebenfalls per Update bekommt man die APAS 5.0 Hinderniserkennung, welche die Drohne jetzt geschmeidig um Hindernisse herumfliegen lässt.
Aufnahmespeicherung
Wie schon erwähnt, verfügt die Drohne über 7,2 GB nutzbaren internen Speicher. Es ist aber auch möglich, auf MicroSD-Karten aufzuzeichnen. Der Slot dafür befindet sich auf der Rückseite der Drohne, direkt unter dem USB-C-Anschluss.
Für eine schnelle Übertragung der Aufnahmen auf das Mobiltelefon gibt es seit der DJI Mini 2 die Funktion »Quick Transfer«. Hierbei wird direkt zwischen Drohne und Handy eine Verbindung aufgebaut, auf den Controller als »Zwischenstation« wird verzichtet. In der Praxis bedeutet dies eine schnellere Übertragung.
Mavic 3 Cine
Wie bereits erwähnt, ist die neue Mavic 3 zu einem höheren Preis auch in einer Cine-Version erhältlich, die auch in ProRes aufnehmen kann. Die Qualität der 10-Bit-Videos aus den Mavic-Drohnen ist schon ziemlich gut, und dank ProRes steigt sie natürlich noch. Das ist wichtig, weil mit Drohnen oft detailreiche Landschaften aufgezeichnet werden, etwa Wälder oder auch Rasenflächen, und da kann sich ein guter Codec durchaus auszahlen.
In ProRes 422 HQ kommt man auf Datenraten von bis zu 3.722 MBit/s (zum Vergleich: ~200 MBit/s bei H264). Da das Ganze in allen Auflösungen funktioniert, nämlich in 5,1 K bis 50p und C4K bis 120p, ist ein großer und vor allem schneller Speicher vonnöten. Aktuelle SD-Karten reichen dafür nicht aus, daher ist die Mavic 3 Cine mit einem schnellen integrierten 1-TB-SSD ausgestattet.
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