Premiere Pro: Remix und Sprache zu Text
Adobe pimpt Premiere Pro mit der Funktion »Remix« und mit Neuerungen bei »Sprache zu Text«. film-tv-video.de hat beides ausprobiert.
Sprache zu Text
Sprache zu Text ist seit Juli 2021 in Premiere Pro enthalten. film-tv-video.de hatte die Funktion damals gleich ausprobiert (Test) und sie seither immer wieder eingesetzt. Im Grunde stehen zwei Funktionen dahinter: Die Transkription eines Videos oder Audioclips und das automatische Generieren von Untertiteln aus dieser Transkription. Diese beiden Arbeitsschritte finden bei Sprache zu Text im »Text«-Fenster von Premiere Pro statt.
Seit der Vorstellung im vergangenen Jahr hat Adobe die Funktionalität von Sprache zu Text sukzessive erweitert. Zeit, also mal wieder einen Blick auf die neueste Version von Premiere Pro zu werfen.
Eine wichtige Neuerung: Jetzt ist es möglich, Sprachpakete herunterzuladen und Videos auch offline zu transkribieren. Das war zuvor nicht möglich, zu Beginn funktionierte die Funktion nur über die Cloud: ein Schwachpunkt, den film-tv-video.de auch im Praxistest angesprochen hatte, denn beispielsweise für investigative Journalisten, die auch mal vertrauliche Interviews transkribieren müssen, ist ein Upload der Files in die Cloud nicht immer erwünscht, auch wenn Adobe natürlich DSGVO-konform arbeitet.
Solche sensiblen Einsätze sind aber vermutlich eher die Ausnahme. Aber wenn man so einen Fall hat, ist es mit der neuen Version nun eben auch möglich, offline zu arbeiten. Das ist auch für alle jene von Vorteil, die ohne (schnelle) Internet-Verbindung arbeiten.
Ein weiteres Plus: Auf Systemen mit Intel Core i9 oder Apple M1 ist die Offline-Transkription 3x, mit anderen Prozessoren ungefähr 2x schneller als über die Cloud.
Premiere Pro installiert übrigens das englische Sprachpaket automatisch, Deutsch und alle weiteren Sprachen kann man direkt in Premiere Pro oder über die Creative Cloud-App nachträglich herunterladen.
Bei der Transkription in Englisch liefert die Adobe-KI eine beeindruckende Qualität, hier muss man die Transkription überraschend selten korrigieren. In Deutsch ist das – je nach Ausprägung des Dialekts – teilweise öfter notwendig.
Ein nützliches Tool fürs Bearbeiten einer Transkription ist die Funktion »Suchen und Ersetzen«. Sie erlaubt es, falsch transkribierte Begriffe über einen kompletten Text hinweg zu suchen und mit dem korrekten Begriff zu ersetzen.
Suchen und ersetzen bei Grafiken
Adobe hat in der neuen 22.2-Version von Premiere Pro noch eine weitere Neuheit im Modul Sprache zu Text eingefügt. So erscheinen nun auch Grafiken im Text-Fenster. Die Idee dahinter: So, wie man in einem Transkript oder in den Untertiteln nach Begriffen suchen kann, ist das nun auch innerhalb der Grafiken einer Sequenz möglich.
In Videos, in denen viele Text-Tafeln ins Bild eingeblendet werden, ist das eine echte Hilfe. Denn Premiere Pro kann nun gezielt nach einem Begriff in allen Grafiken einer Sequenz suchen und diesen bei Bedarf per «Ersetzen«-Befehl automatisiert in allen betreffenden Grafiken korrigieren. Das kann viel Zeit sparen, so muss man nicht jede einzelne Grafik öffnen und korrigieren. Das erledigt Premiere Pro stattdessen auf einen Rutsch.
Screen-Recording: Suchen und Ersetzen bei Grafiken.
Fazit
Die neuen Premiere-Funktionen im Bereich Sprache zu Text runden das Transkriptions- und Untertitel-Modul sehr sinnvoll ab. Auch die Remix-Funktion der neuen Premiere-Version 22.2 ist ein echter Zugewinn, denn sie nimmt viel Mühe im Editing ab. Solche KI-getriebenen Funktionen belegen, dass künstliche Intelligenz durchaus Gutes bewirken kann – wenn man sie sinnvoll einsetzt.
Seite 1: Remix
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