Überzeugend: Canon R3 im Praxistest
Die spiegellose Canon-Vollformatkamera R3 zeichnet bis zu 6K/60p Raw auf. Sie ist lichtstark und bietet überzeugende AF-Funktionen, wie der Praxistest zeigt.
Canon präsentiert mit der Vollformat-Kamera R3 das neue Schlachtschiff seiner DSLM-Palette. Mit der R5 (Kameratest) hatte der Hersteller bereits im vergangenen Jahr eine Kamera vorgestellt, die interne Raw-Aufzeichnung ermöglichte und sogar in 8K aufzeichnen konnte – allerdings auch mit Überhitzungsproblemen zu kämpfen hatte. Die R3 zeichnet im Unterschied dazu in 6K in Canon-Raw mit 12 Bit und mit bis zu 60 fps auf. Sie wirkt von der Bauform her eher wie eine Canon 1D – und sie hat keine Hitzeprobleme. Was die Komodo-Alternative (Kameratest) sonst noch so kann, zeigt dieser Test.
Eckdaten
Im Vergleich zur R5 fällt sofort der größere Body der neuen Canon-DSLM mit dem integriertem Batteriegriff auf. Im Inneren der R3 arbeitet ein Vollformat back-illuminated CMOS-Sensor mit den Abmessungen 36 x 24 mm. Er hat eine effektive Auflösung von 24,1 MP, was allein schon von den Zahlen her auf eine hohe Lichtstärke hindeutet. Im Zusammenspiel mit dem Digic-X-Prozessor liefert die Kamera auch eine sehr hohe Prozessgeschwindigkeit, die für Fotografen etwa im Sportbereich natürlich viele Vorteile bietet.
Was Video betrifft, nimmt die Kamera intern Canon-Raw in 12 Bit und 6K mit bis zu 60 fps auf. In MP4 sind bis zu 120p (ohne Ton) bei 4K möglich, was der Leistungsfähigkeit aktueller Konkurrenzprodukte entspricht.
Natürlich arbeitet die Kamera auch mit Autofokus und nutzt dabei die Dual-Pixel-CMOS AF-II-Technologie. Sie beherrscht die AF/AE-Nachführung, Augen-, Kopf- und Körpererkennung und bietet auch einen neuen Eye Control Autofokus. Dazu später mehr.
Wie alle neuen Canon-Modelle besitzt die R3 einen RF-Objektivanschluss, über einen Adapter können mit der Kamera aber auch ältere EF und EF-S (mit 1,6x Crop) Objektive genutzt werden.
Mit Akku und Speicherkarte wiegt der Body 1.015 g und misst 150 x 142,6 x 87,2 mm.
Die Kamera bietet einen elektronischen Sucher mit 5,76 Millionen Bildpunkten, der 100 Prozent des Bildes abdeckt, mit 120 fps arbeitet und eine Vergrößerung von 0,76 hat.
Zudem ist die Kamera mit einem voll dreh- und schwenkbaren Touchscreen-LCD in 3,2 Zoll (8,01 cm) mit 4,15 Mio. Bildpunkten Auflösung ausgerüstet. An der Oberseite der R3 befindet sich das schon von der R5 bekannte Daten-Display.
Das Gehäuse ist aus einer robusten Magnesiumlegierung gefertigt und laut Hersteller auch staub- und spritzwassergeschützt.
Der kamerainterne 5-achsige Bildstabilisator kann mit dem optischen Bildstabilisator ausgewählter RF-Objektive kombiniert werden. Er bietet eine Kompensation von bis zu acht Belichtungsstufen.
Der ISO-Bereich der Kamera reicht von 100 bis 102.400 und ist erweiterbar auf 50 bis 204.800. Aber selbst mit 102.400 erhält man mit der R3 schon ein wunderbares Nachtsichtgerät. Zu beachten ist, dass bei der Aufnahme mit Canon-Log die ISO erst ab 800 nutzbar ist.
Der LP-E19 Akku mit 2700 mAh ist aus der 1D-Serie bekannt und hält wirklich extrem lange. Das passende Dual Ladegerät LC-E19 ist im Lieferumfang enthalten.
All das ist derzeit zum Listenpreis von rund 6.000 Euro zu haben. Zum Vergleich: Die Canon C70 (Kameratest) kostet derzeit rund 1.000 Euro weniger.
Seite 1: Eckdaten R3, Testvideo
Seite 2: Besondere Funktionen, Auflösung
Seite 3: Praxis und Handling
Seite 4: Postproduction, Fazit
Keinen Test mehr verpassen und einfach den Newsletter abonnieren: