Praxistest: Wireless-Audio-System Comica BoomX-D
Eine günstige, leichte Audiofunke von Comica im Praxistest: BoomX-D. Eine Alternative zum Wireless Go?
Praxiseinsatz
Es ist durchaus eine Umstellung, plötzlich mit so kleinen und leichten Geräten zu hantieren: Man hat das Gefühl, leere Streichholzschachteln in der Hand zu haben.
Natürlich ist alles an den Geräten aus Plastik, auch die Clips zur Befestigung am Gürtel. Das schmälert allerdings nicht wirklich den ersten Eindruck: man hat dennoch das Gefühl, ein recht wertiges Produkt in den Händen zu halten.
Die Clips haben an den Sendern und dem Empfänger die gleiche Größe und lassen sich auch auf einen Blitzschuh schieben.
Die (PCB-)Antennen sind im Gehäuse integriert und sitzen am Boden der Geräte. Steckt man den Empfänger auf den Blitzschuh einer Kamera, zeigt die Antenne somit automatisch nach vorne. Um eventuelle Störungen zu vermeiden, sollte immer eine Sichtverbindung bestehen. Wenn das erfüllt ist, verspricht der Hersteller eine stabile Verbindung bis 50 m Entfernung.
Ich habe mich aber beim Test nicht immer an diese Empfehlung gehalten und bin etwa bei geschlossener Wohnungstür ein Stockwerk tiefer gegangen und die Verbindung blieb bestehen — und ich konnte auch gar keine Veränderung des Signals feststellen. Wenn man die Entfernung vergrößert, ist aber irgendwann mal Schluss: Ging ich ein weiteres Stockwerk tiefer im Haus, gab es erste Tonabbrüche.
Mikrofone
Ein gewisses Grundrauschen des Gesamtsystems kann in dieser Preisklasse nicht wirklich wundern, hält sich aber aus meiner Sicht noch in Grenzen. Die internen Mikrofone der Sender funktionieren insgesamt erstaunlich gut, sind aber in keinster Weise gerichtet und nehmen somit auch viele Umgebungsgeräusche auf.
Von den mitgelieferten Ansteckmikros habe ich nicht viel erwartet, wurde hier aber sogar eines Besseren belehrt: Sie sind stärker gerichtet und kommen mit einem Poppschutz. Für schnelle Interviews, einfache Youtube-Clips und selbst den einen oder anderen EB-Einsatz so mancher Fernsehbeiträge ist die Qualität absolut ausreichend. Braucht man mehr als die Qualität der mitgelieferten Ansteckmikros, kann man natürlich beispielsweise auch ein Sennheiser-Lavalier anschließen.
Ein großer Funktionsunterschied zum Set von Røde besteht darin, dass die Sender selbst nicht aufnehmen können. Dieses Feature hätte ich mir noch gewünscht. (Diese Funktion bietet Comica in einer »Pro-Version« des Systems an, aber im Handel findet man diese (noch?) nicht).
Der Empfänger nimmt wahlweise in Mono oder Stereo auf. Bei der Verwendung von nur einer Funkstrecke wird ausschließlich in Mono aufgenommen, bei zwei Funken hat man die Wahl: wählt man Mono, werden beide Signale gemischt auf beiden Spuren gleichzeitig aufgenommen. Wählt man Stereo, wird ein Sender auf den linken und der andere auf den rechten Kanal aufgenommen — was für den Schnitt natürlich mehr Sinn ergibt. Darauf sollte man vor dem Betrieb achten.
Die Geräte sind ab Werk schon miteinander verbunden, trotzdem lohnt sich immer der Blick auf das Display des Empfängers — sind die Buchstaben (A/B) der jeweiligen Sender schwarz, ist alles verbunden.
Fazit
Das Comica BoomX-D stellt eine günstigere Alternative zum Set von Røde dar, gerade weil direkt auch noch zwei Lavalier-Mikros mitgeliefert werden. Wenn man bereits ein gutes Ansteckmikro hat – umso besser.
Røde bietet in einigen Bereichen eine etwas bessere Ausstattung (integrierte Aufnahme, längere Akkulaufzeit und Funkreichweite), verlangt aber aktuell auch noch mehr Geld für das System — fair enough.
Durch ein Verbindungskabel zum Smartphone ist die Funkstrecke auch ideal für Vlogger geeignet. Der Halteclip ist gummiert, und so lässt sich der Empfänger direkt am Handy montieren.
Für kleinere Projekte und Interviews ist also das Comica-Set absolut geeignet. Preis und geringes Gewicht erlauben es, in Zukunft praktisch immer eine Funkstrecke dabei zu haben, denn sie passt zur Not in jede Hosentasche.
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