Canon stellt Dual-Fisheye für 180-Grad-VR vor
Für die EOS-R-Serie kündigt Canon ein Dual-Fisheye-Objektiv für das EOS-VR-System an.
Einfacher und schneller 180-Grad-VR-Aufnahmen zu realisieren, das ist das Ziel des neuen Dual-Fisheye-Objektivs RF 5.2 mm F2.8 L. Das Objektiv ist mit einem RF-Bajonetts ausgestattet und gehört zum EOS-VR-System — laut Canon als Antwort auf die steigende Nachfrage nach hochwertigen 3D 180° VR-Inhalten entwickelt.
Canon will mit seinem EOS-VR-System den gesamten Prozess der stereoskopischen 180° VR vereinfachen: in Aufnahmen und Postproduktion. Das EOS-VR-System soll ein immersives Erlebnis schaffen und dank professioneller Abbildungsqualität ein hohes Maß an Realismus umsetzen.
Das Dual-Fisheye ist das erste VR-Wechselobjektiv von Canon. Es wurde entwickelt, um das Setup und die Aufnahme von 180° VR-Videos und -Fotos mit der EOS R5 zu vereinfachen — und das unter Beibehaltung der hohen optischen Leistung des EOS-R-Systems. Neben dem Objektiv gehören zum EOS-VR-System von Canon das EOS VR Utility, eine neu entwickelte Canon-VR-Software, und das EOS-VR-Plug-In für Adobe Premiere Pro. Damit lässt sich die 180°-VR-Postproduktion von der Eingabe bis zur Ausgabe optimieren.
Das neue Objektiv wird voraussichtlich ab Dezember 2021 zu einem UVP von rund 2.200 Euro verfügbar sein.
Innovatives Objektivdesign für die unkomplizierte Erfassung
Die beiden nach vorne gerichteten Fisheye-Objektive des RF 5.2 mm F2.8 L liefern ein extrem weites Sichtfeld von 190 Grad und bilden die Grundlage für die stereoskopische VR-Erfassung. Die fortschrittliche Objektivkonstruktion von Canon ermöglicht die Projektion von zwei Bildern auf den Sensor der Kamera — das garantiert perfekte Ausrichtung und Synchronisation direkt aus der Kamera. Damit vereinfacht das Objektiv die VR-Aufnahme in der Praxis gegenüber einem Zwei-Kamera-System erheblich.
Die Aufnahme von zwei Bildern auf einem einzelnen Sensor bedeutet auch, dass beide Bilder identische Merkmale haben, wodurch subtile Abweichungen wie Bildqualität und Belichtung, die bei Zwei-Sensor-Systemen auftreten können, vermieden werden. Darüber hinaus werden die beiden elektromagnetisch betriebenen Blenden (EMD) in jeder Linsengruppe präzise gesteuert, um eine gleichmäßige Belichtung auf dem Sensor zu ermöglichen. Dies trägt dazu bei, dass so gut wie keine nachträglichen Anpassungen der linken und rechten Bilder notwendig sind.
Das kompakte Objektiv verfügt über ein cleveres optisches Faltdesign, und die Linsengruppen haben einen Abstand von 60 mm für eine natürlich wirkende Erfassung. Das Objektiv wurde für den Einsatz mit kompatiblen Kameras innerhalb des VR-Systems wie etwa der Canon EOS R5 entwickelt. Es bietet sowohl die Portabilität als auch die Vertrautheit des EOS-Systems.
Die optischen Grenzen verschieben
Das stereoskopische Dual-Fisheye trägt den roten Ring der professionellen Objektive aus der L-Serie, ist mit zwei UD-Elementen pro Einzelobjektiv ausgestattet und überzeugt mit scharfen, klaren Bildern von der Bildmitte bis zum Rand. Zudem eignet es sich dank SWC-Vergütung gut für Aufnahmen mit Gegenlicht, da es Linsenreflexionen und Streulicht unterdrückt — eine bei VR-Aufnahmen häufig auftretende Situation.
Das Objektiv bietet hinten einen Gelatine-Filterhalter für vorgeschnittene ND-Filter, auch von Drittanbietern. Die MF Peaking-Funktion der EOS R5 ermöglicht eine einfache manuelle Fokussierung, da die fokussierten Bereiche hervorgehoben werden.
Bei Verwendung des 8K-Vollformatsensors der EOS R5 ermöglicht das Dual-Fisheye hochauflösende 180°-VR-Aufnahmen mit einem hohen Dynamikumfang unter Verwendung von Canon Log / Log 3. Die hohe Lichtstärke von 1:2,8 sorgt zusammen mit der hohen ISO-Empfindlichkeit der EOS R5 auch bei wenig Licht für eine hervorragende Leistung und ermöglicht kreative Aufnahmen in einer Vielzahl von Szenarien.
Optimierte 180°-VR-Workflows
Beim EOS-VR-System wird das Dual-Fisheye einfach an die Kamera angesetzt. Zeitraubende Objektivausrichtung ist nicht erforderlich. Nach der Aufnahme befinden sich die Informationen für das linke und das rechte Bild perfekt synchronisiert in einer Datei. Dadurch kann die Canon Software oder das Plug-In das aufgenommene zirkuläre Fisheye-Doppelformat präzise in ein standardmäßiges 180°-VR-Format konvertieren, das für die weitere Bearbeitung in Adobe Premiere Pro oder die Betrachtung mit einem VR-Headset bereitsteht.
Die Canon-Standalone-Software und das Adobe-Plug-In übernehmen dann laut Hersteller problemlos die Bildkonvertierung der kreisrunden Fisheye-Bilder in das besser erkennbare, gleichwinklige 180- VR-Format. Mit diesen zusätzlichen Lösungen können Videos und Standbilder einfach bearbeitet und in verschiedenen Auflösungen und Codecs bis zu einer Video-Auflösung von 8K für die Nachbearbeitung und/oder die endgültige Wiedergabe auf geeigneten VR-Headsets exportiert werden.
Das aktualisierte EOS-Utility und die Camera-Connect-App von Canon ermöglichen zudem eine einfache Fernsteuerung und eine Live-Bildansicht während der Aufnahme.