5G-Campusnetzwerke: Next big thing in der Produktion?

Use-Cases

5G-Campusnetze sind sofort verfügbar: Wer eines haben will, der kann auch eines bekommen. Die Genehmigung kann, wenn Media Broadcast das in die Hand nimmt, innerhalb einer Woche erledigt sein. Dann kann man anschließend mit der Installation loslegen oder ein Test-Setup mieten.

Unternehmen, die das Ganze aber vorher erst mal lieber in Ruhe ausprobieren wollen, um zu sehen, ob das Equipment funktioniert, ob die Workflows passen und die Specs reichen, können das in Absprache mit Media Broadcast in Nauen tun.

Drei Beispiele für die Medienproduktion führte Media Broadcast vor kurzem bei einer Veranstaltung in Nauen vor: Den Einsatz mit Eckfahnen- und Torkameras beim Fußball, den Einsatz einer drahtlosen Broadcast-Kamera mit eingebautem 5G-Modem und die Funktionalität mit Drohnen.

Damit können alle Szenarien im Zusammenspiel mit »klassischen« Medienproduktionen genutzt werden, aber es sind natürlich auch Spielarten mit 360-Grad- und VR-Produktionen möglich.

Dabei ist es laut Media Broadcast möglich, Latenzen von nur 1 bis 2 Millisekunden zu erreichen — das ist Echtzeit. Am Beispiel der prototypischen 5G-Broadcast-Kamera wurden 20 Millisekunden erreicht.

Dabei kann das Modem direkt in die Kamera eingebaut werden, vorbei die Zeiten also, in denen Drahtlos-Live-Kameras, die Broadcast-Qualität erreichten, einen voluminösen Kasten an der Kamerarückseite tragen mussten.

Beim Drohnenflug zeigte Media Broadcast eine störungsfreie Live-Übertragung, bei der die Drohne durch die Halle und durchs Fenster hinaus flog, dann das große, voluminöse Gebäude umrundete und wieder durch ein Fenster in die Halle zurückkehrte.

Dabei sei das Handling beim Fliegen der Drohne wegen des leistungsfähigen Netzes viel reaktiver, feinfühliger und in Echtzeit möglich, erläuterte Daniel Wolbers, Leiter Bid- & Solution Management, Media Broadcast, der alle Use Cases moderierte und erläuterte.

Gerade beim Drohneneinsatz hat ein 5G-Campusnetzwerk aus Sicht von Media Broadcast viele Vorteile: Man kann Live und in Echtzeit über ein Funkspektrum verfügen, das einerseits mehrere hundert Megabit zulässt und andererseits eine beispiellose Verlässlichkeit und Qualität bieten kann — für zuverlässige Luftaufnahmen, die in Echtzeit in das TV-Programm einfließen können.

Der derzeit immer massivere Trend in Richtung von Remote-Produktionen werde 5G-Campusnetze massiv befeuern, ist Daniel Wolbers sicher.

Um hier insgesamt die Weichen zu stellen, hat sich Media Broadcast mit Partnern aufgestellt und nimmt an einem EU-geförderten Projekt teil: das Forschungsprojekt 5G-Virtuosa soll die TV-Produktion von Live-Inhalten per 5G erforschen und entwickeln (Meldung).

Hier arbeitet Media Broadcast eng mit Logic Media Solutions zusammen.

Weiterer Partner von Media Broadcast sind Bert Blümer und Blümer Systementwicklung, die eine drahtlose 5G-Übertragung für eine Broadcast-Kamera realisierten. Der 5G-Einsatz einer drahtlosen Broadcast-Kamera von Grass Valley soll direkt im Feld noch in diesem Jahr umgesetzt werden und live gehen.

Natürlich gibt es dabei in 5G-Campus-Netzwerken auch Grenzen: Innerhalb eines 5G-Campus-Netzwerks steht eine Bandbreite von 100 MHz zur Verfügung. Will man innerhalb des gleichen Netzwerks mehrere Kameras nutzen, müssen sich diese die Bandbreite und die Datenrate teilen — oder man spannt mehrere Campus-Netzwerke in verschiedenen Zonen auf, beispielsweise bei größeren Veranstaltungen wie etwa Autorennen.

In puncto Setup, Messung, Analyse, Konfiguration und Fein-Tuning des jeweiligen Netzwerks arbeitet Media Broadcast mit Rohde & Schwarz zusammen. Das Unternehmen hat fertige, portable Lösungen für diesen Bereich entwickelt, die man per Tablet bedienen kann.

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