Ausprobiert: Sprache zu Text und Untertitel
Premiere Pro bietet in der neuesten Version mit Sprache zu Text und dem neuen Untertitel-Workflow zwei hilfreiche Tools. film-tv-video.de hat sie ausprobiert.
Kurz-Interview: Feedback geben
In der neuen Version von Adobe Premiere gibt es die Möglichkeit, mit einem Klick direkt in zu User Voice zu gelangen und dort neue Funktionen zu bewerten oder auch anzufragen. film-tv-video.de hat bei Anton Knoblach, Product Marketing Manager Video bei Adobe, nachgefragt, warum dieser direkte Kontakt für Adobe in Zeiten der Pandemie so wichtig geworden ist und welche Möglichkeiten es gibt, in Kontakt mit den Entwicklern zu treten.
Welche Möglichkeiten gibt es, auf die Entwicklung von Premiere Pro oder andere Adobe-Programme Einfluss zu nehmen? Die Messen fallen ja derzeit als Plattform für einen Austausch weg.
Anton Knoblach: Ich finde es megaschade, dass wir uns derzeit nicht bei den Messen treffen können. Es fehlt einfach total, vor Ort zu sein, etwa bei einer NAB oder bei einer IBC, mit den Leuten zu sprechen und zu fragen »Wie sehen eure Workflows aus, wie kommt ihr mit den Sachen klar? Gibt es vielleicht was, was euch fehlt? Gibt es etwas, was zum Beispiel ganz spezifisch bei einem Broadcaster so ist? Und wäre ein spezielles Feature vielleicht in anderer Form besser?« Doch das ist derzeit nun mal nicht möglich. Bis wir uns wieder live und real sehen können, ist es deshalb aktuell der beste Weg, Adobe User Voice zu nutzen.
User Voice ist eigentlich eine Art Forum. Ich kann dort posten, kommentieren, liken, bewerten. Wir bei Adobe können natürlich auch auf diese Posts antworten. Es ist, wenn wir ganz realistisch sind, nicht so, dass auf jede einzelne Frage, auf jedes einzelne Feedback immer gleich eine Antwort kommen wird. Das möchte ich nicht versprechen, aber wir bemühen uns natürlich, möglichst viel zu berücksichtigen.
User Voice ist auch unser zentrales Portal für Feature-Requests und Bug-Reports. Wenn ihr einen Bug findet oder ein Feature gerne hättet, dann stellt es da einfach rein. Ihr könnt das auf Deutsch tun, ihr wisst ja, dass wir ein paar deutsche Leute im Team haben. Englisch ist natürlich trotzdem besser, denn dann kann das ganze Team mitlesen, mitdiskutieren und antworten.
Ihr könnt bei User Voice auch immer sehen, ob es euren Wunsch schon gibt und mit eurem Vote zeigen, dass ihr genau das auch haben möchtet. Wir sehen, wofür es die meisten Votes gibt und priorisieren es dann dementsprechend, um einfach auf möglichst viele Wünsche eingehen zu können.
Für uns ist UserVoice ein toller Kanal. Darüber können wir euch auch Feedback geben, wenn wir etwas Neues eingebaut oder verändert haben. Es gibt manchmal auch sehr spezifische Dinge. Da sagt zum Beispiel jemand „Hey, ihr habt hier ein neues Feature in der Betaversion. Das ist cool, aber es ist schlecht für meinen eigenen, ganz spezifischen Workflow“. Das sind dann oft Dinge, die wir gar nicht auf dem Schirm hatten, wo wir dann nochmals nachbessern und dann sagen können »Okay, wir haben das in der Beta geändert, schau mal rein, ist das jetzt besser für dich?« Es braucht dieses enge Miteinander, um ein Produkt sukzessive besser zu machen.
Auf welcher Basis entscheidet ihr, was schlussendlich ins Produkt kommt?
Anton Knoblach: Zu entscheiden, was ins Produkt kommt und was nicht, ist natürlich wahnsinnig schwierig. Es gibt Millionen Features, die super in Premiere passen würden und die wir auch gerne drin hätten.
Die Frage ist aber immer »Was ist es, was die Leute da draußen brauchen? Wie schaffen wir es, möglichst viel Funktionalität in die Software zu bringen, die Dinge auch so zu gestalten, dass man sie versteht und das ganze Ding nicht so zu überladen, dass es unbedienbar wird?«
Auf Basis all dieser Überlegungen muss unser Produktmanagement, beispielsweise Patrick Palmer, den wir auch öfter im Live-Stream haben, entscheiden und festlegen, wie die Roadmap und unser Plan für das Produkt in den nächsten Jahren, Monaten, Wochen aussehen wird.
Um diese Entscheidungen beneide ich keinen, aber grundsätzlich haben wir natürlich immer das Ziel, möglichst gute Programme für möglichst viele Leute zu schaffen.
Viele denken vermutlich: »Bringt eh nix, wenn ich meine Wünsche irgendwo aufschreibe.« Was sagt Adobe zu diesen Leuten?
Anton Knoblach: Ich kann verstehen, wenn ihr erst mal denkt »Naja, wenn ich was schreibe, liest das doch niemand und interessieren wird es auch niemanden.«
Aber ich kann euch versichern, dass alle Rückmeldungen gelesen werden. Sie werden vielleicht nicht immer gleich beantwortet – das stimmt – aber wir lesen alles.
Wir lassen so viel wie möglich davon in die Entwicklung einfließen. Außerdem ist es uns wichtig, dass wir so transparent wie möglich sind, mit den Usern gut kommunizieren und beispielsweise auch Rückmeldung geben, wenn ein Bug gefixt wurde. Das bedeutet: Jedes Feedback ist wertvoll, gleichgültig, von welchem Kanal es kommt, ob das nun User Voice ist, LinkedIn, Instagram oder unser eigener Streaming-Kanal.
Wie geht es weiter, wenn es eine Funktion ins Produkt geschafft hat?
Anton Knoblach: Generell ist unser Ansatz, dass wir alle größeren Features erst mal in die Betaversion packen, sie dort ausführlich durchtesten und dann erst ins Release bringen. Ein Beispiel dafür ist »Sprache zu Text«, was wir im Juli veröffentlicht haben. Das war relativ lang in der Betaphase — ich glaube, über ein halbes Jahr. Für uns war es einfach wichtig, zu sehen, wie es funktioniert und ob sich der Untertitel-Workflow für Leute aus unterschiedlichsten Bereichen gut eignet.
Insgesamt ist es wichtig zu wissen, dass wir die Software ja nicht für uns, sondern für alle da draußen machen. Insofern ist jede Meinung, jeder Test, jedes Feedback immer super wertvoll.
Seite 1: Einleitung, Transkription
Seite 2: Untertitel
Seite 3: Praxis
Seite 4: Feedback geben/Kurzinterview A. Knoblach
Nützliche Links
Untertitel-Arbeitsablauf in Premiere Pro
Premiere Pro Support Community
Landingpage Creative Cloud Video
Neue Funktionen in Premiere Pro (Version Juli 2021)
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