Praxistest: Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K Pro
Das Innenleben dieser 6K-Kamera ist schon bekannt: Bringen die Pro-Features echte Vorteile? film-tv-video.de hat es ausprobiert.
Anschlüsse, Display
Die Anschlüsse stecken bei der BPCC6KPro unter drei Plastikabdeckungen auf der linken Seite. Diese sind fast identisch ausgeführt wie die bei der 4K- und 6K-Basisversion, es gibt aber bei der Pro-Version einen zusätzlichen, zweiten Mini-XLR-Eingang.
Damit stehen bei der BPCC6KPro jetzt zwei symmetrische Tonanschlüsse zur Verfügung.
Für Monitore oder Recorder gib es einen HDMI-Anschluss, dazu einen Kopfhörerausgang, einen 3,5-mm-Klinkeneingang und eine 12V-Buchse für eine externe Stromversorgung. Ein kurzes Kabel für die Stromversorgung per Netzstecker und für das Laden der Akkus in der Kamera wird mitgeliefert.
Über den USB-C-Anschluss kann man direkt auf Festplatten aufzeichnen. So eine USB-C-Verbindung ist mechanisch natürlich etwas instabil – beim Einsatz der Kamera vom Stativ aber sicher eine gute Option. Für einen dynamischeren Dreh- und Kamerastil sollte man sich nach einem Cage mit Sicherungsmechanismen umsehen. Das gilt neben den USB-C- auch für die chronisch instabilen HDMI-Stecker.
Das neue klappbare 5-Zoll-Display, das signifikant heller ist als bei der 6K-Grundversion der Kamera, macht es allerdings auch gar nicht mehr unbedingt erforderlich, einen externen Monitor zu verwenden. Das Display zeigt ein scharfes HD-Bild an und ist ein wirklich gutes Werkzeug — bei 6K kann es aber trotzdem schwer werden, die Schärfe exakt einzuschätzen.
Die Helligkeit des Displays reicht auch bei sonnigen Tagen aus, um einen guten Eindruck der Belichtung zu bekommen. Allerdings bekommt man bei maximaler Helligkeit des Displays einen zu hellen Bildeindruck, mit etwas Übung und Erfahrung ist es aber trotzdem gut möglich, die Belichtung korrekt einzuschätzen.
Die Probleme, die Schärfe ohne Hilfsmittel beurteilen zu können, werden bei hellen Umgebungen etwas stärker.
Nur bei direktem Sonneneinfall muss das Display abgeschattet werden, das aber vor allem wegen der starken Spiegelungen. Die können generell stören, sind aber ein Manko, mit dem man sich arrangieren kann. Auch bei leicht schrägen Blickwinkeln auf das Display lässt sich das Bild noch beurteilen.
Da das Menü über den Touchscreen bedient werden muss, führt das natürlich zu Fingerabdrücken, und das kann die Beurteilung des Bildes erschweren. Benutzt man einen externen Monitor, kann man das Menü für eine schnellere Bedienung einfach immer aktiviert lassen und nur das Bild auf den externen Monitor ausgeben.
Für Selbstaufnahmen gibt es keine wirklich gute Möglichkeit, das Bild auf dem Display zu sehen, da es sich nicht komplett drehen lässt. Die Beweglichkeit des Displays ist insgesamt gut, gleichzeitig ist es aber auch fest genug, um sie auch bei Aufnahmen aus der Hand nicht versehentlich zu verstellen.
Das Bild auf dem Schirm lässt sich mit einem Wischen nach oben von allen Anzeigen befreien, und mit Wischen nach unten kann man sie einfach wieder aktivieren. Die Display-Lupe zum Einstellen der Schärfe lässt sich während der Aufnahme mit einer Taste aktivieren.
Da bei Displays in dieser Klasse immer mal wieder Probleme mit der Farbgebung auftauchen können, ist es sinnvoll, dass mit Firmware 7.3 jetzt das Display mit einem Kelvin- und einem Tint-Regler in der Farbgebung kalibriert werden kann. Das ist natürlich keineswegs eine messtechnisch 100%ige Einstellung, reichte aber, um den deutlichen Blau/Grün-Stich des Monitors des Testmodells auszugleichen – und somit auch die Farben einigermaßen vernünftig einschätzen zu können.
Mit dem getesteten Firmware-Update 7.3. gab es auch kleine Änderungen im Menü.
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Seite 3: Anschlüsse, Display
Seite 4: Handling, Praxis
Seite 5: Belichtung, ND-Filter / Sucher, Schärfe
Seite 6: Stromverbrauch, Menü
Seite 7: Bildeinstellungen, Bildqualität
Seite 8: Fotofunktionalität, Ton
Seite 9: Marktumfeld
Seite 10: Fazit