Praxistest: Bedienpult Loupedeck CT

Fazit

Das Loupedeck CT bietet eine große Bandbreite an Funktionen und eröffnet letztlich viele Möglichkeiten, das Arbeitstempo zu erhöhen.

Das Shuttle-Rad bietet zwar durchaus einen Mehrwert, ist aber auch kein wirklich vollwertiges Jog/Shuttle-Rad. Generell wurde beim Loupedeck CT die Funktionalität vielleicht etwas zu stark einem hübschen Design geopfert: So ist das Rad wenig griffig, und die Oberfläche des Loupedeck hätte vielleicht auch etwas mehr Platz für die Drehregler vertragen können.

Die Drehregler und die Möglichkeit, diese mit einem Swipe mit sehr vielen Funktionen belegen zu können, bietet in jedem der von uns verwendeten Programme die beste Funktionalität und Bedienkomfortverbesserung des Loupedeck CT. Vor allem da dies eine sehr viel genauere und feinere Einstellung von Parametern erlaubt, als es mit der Maus oft möglich ist. Das Shutteln über die JKL-Funktion funktioniert in Adobe Premiere damit besser als mit dem zentralen Drehrad.

Die zwölf Tasten des Touchpanels sind eine gute Ergänzung: Dieses Bedienfeld reagiert schnell — und die Vibrationsrückmeldung kann man ja abschalten. Dass man selbst Makros definieren kann, bietet hier eine zusätzliche Option für häufig benötigte Prozesse.

Dass man das Loupedeck CT in allen Programmen mit Tastatur-Kommandos belegen kann, eröffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um den Workflow im Zusammenspiel mit dem Computer zu beschleunigen. Vor den Gipfeln der Zeitersparnis liegen aber immer die Mühen der Ebene: Die meisten Nutzer werden erst einmal ordentlich Zeit in das Einstellen und Optimieren investieren müssen, um ein wirklich gutes Setup zu erreichen. Von den mitgelieferten Presets ist aus Sicht des Testers eigentlich nur das für Lightroom Classic wirklich durchdacht — aber das hängt natürlich auch von der jeweiligen individuellen Arbeitsweise ab.

Das beste Preset bietet Loupedeck aus Sicht des Testers bei dem nicht nativ laufenden Programm Davinci Resolve — obwohl es keine gute Funktion für das Einstellen der Farbräder gibt. Ob es an Adobe oder Loupedeck liegt, dass es zwischen diesen beiden Herstellern manchmal hakt, können wir hier nicht ermitteln, aber vor allem der Einstieg und das Setup ist bei vielen Adobe-Produkten teilweise etwas frustrierend. Sei es, dass das Pult nur mit der Classic Version von Lightroom wirklich funktioniert, dass immer wieder Probleme mit dem Photoshop Plug-In auftauchten oder das Pult in After Effects nur mit der 2021-Version zusammenarbeiten wollte.

Eine Randbemerkung noch: Wer nur die Drehregler und die Touchscreen-Tasten braucht, dem bietet der Hersteller mit dem kleineren Loupedeck Live für rund 250 Euro eine andere, preiswertere Option.

Natürlich muss man insgesamt berücksichtigen, dass sowohl auf Seite der Kreativ-Softwares wie auch auf Seite von Loupedeck sich die Softwares immer weiter entwickeln werden. Dieser Test kann also nur einen aktuellen Status quo dokumentieren und mit dem einen oder anderen Update kann schon sehr vieles wieder anders aussehen.

Mechanisch ist das Loupedeck aber in jedem Fall recht gut aufgestellt. Und natürlich muss man auch immer in Betracht ziehen, wie die individuelle Arbeitssituation aussieht: Wer etwa viel unterwegs ist, mobil Postproduction-Aufgaben umsetzt und dabei normalerweise nur einen Laptop zur Verfügung hat oder wer keinen Platz für ein größeres Keyboard und andere Bediengeräte hat, für den kann das Loupedeck CT einen sehr großen Schritt nach vorne in Richtung Bedienkomfort und Arbeitsgeschwindigkeit bieten.

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