Audio-Praxistest: Saramonic Blink 500 Pro
Der Tonzubehöranbieter Saramonic hat seine WLAN-Funkstrecke Blink 500 überarbeitet. film-tv-video.de hat sie ausprobiert.
Handhabung
Die Sender und der Empfänger sind automatisch synchronisiert. Es gibt keinen Metall-Pin mehr, um diese später noch einmal zu synchronisieren, wie es beim »normalen« Blink 500 der Fall ist. Die Synchronisation kann jetzt ausschließlich über die Ladebox erfolgen, in dieser befindet sich der Synchronisationsschalter. Allerdings gab es bei diesem Test ohnehin keinerlei Probleme, die Synchronisierung blieb immer erhalten — auch nach längerem Betrieb und häufigem Aus- und Einschalten.
Sender und Empfänger verfügen jeweils über ein eigenes Display, die Displays sind hell genug, um sie auch bei Sonnenlicht noch halbwegs lesen zu können. Die starken Spiegelungen können aber problematisch sein.
Der Ein- und Ausschalter an den Sendern ist auch gleichzeitig der Mute-Schalter. Hier ist Vorsicht geboten: Der Schalter ist kaum im Gehäuse versenkt und schon ein kurzer Klick schaltet dass Signal stumm. Längeres Drücken schaltet das jeweilige Gerät ab. Man kann die Mute-Funktion aber im Menü deaktivieren.
Die Schalter sind insgesamt zwar ziemlich klein, geben aber eine taktile Rückmeldung, wenn sie betätigt werden. Zum Ein- und Ausschalten muss der Schalter drei Sekunden betätigt werden. Beim Wiedereinschalten sind die Sender innerhalb von zwei Sekunden wieder betriebsbereit.
Für die Bedienung gibt es zwei weitere Tasten. Mit Set/+ durchläuft man das Menü, und bei längerem Drücken aktiviert man die Funktion, die man dann mit den Plus- und Minus-Tasten einstellen kann. Mit längerem Drücken der Set-Taste verlässt man das Menü wieder.
Auch der Empfänger hat eine Mute-Taste, die beide Ausgänge gleichzeitig stummschaltet. Im Menü kann auch noch die Dauer des Backlights eingestellt werden. Für den Test haben wir das Backlight permanent angelassen. Verwendet man die Ausschaltfunktion nach 10, 30 oder 60 Sekunden, kann man etwas mehr Akkuzeit herausholen.
Bei den Sendern und dem Empfänger kann die Lautstärke von 0 bis 6 eingestellt werden. Das Handbuch macht keine Angaben über diese Schritte, laut Aufnahmen mit Testtönen scheinen es 3-dB-Schritte zu sein. Der Wert kann auf dem Display abgelesen werden. Am Empfänger wird eingestellt, ob beide Kanäle zusammengemischt werden (Mono) oder ob sie getrennt an die Kamera ausgegeben werden (Stereo). Der Empfänger zeigt auch den Ladezustand der beiden Sender an. Die Batteriesymbole haben aber nur drei Balken und erlauben keine besonders genaue Überwachung, es reicht aber, um die Situation im Blick zu halten.
Wenn die Akkus leer werden, fangen die Symbole an zu blinken, dann hat man noch rund 15 Minuten Zeit, bevor die Einheiten ausgehen.
Die Displays zeigen, ob die Einheiten synchronisiert sind und wie gut die Empfangsstärke ist. Zusätzlich zeigen die Sender den Pegel in Form einer durchlaufenden Waveform. Das bietet zwar den Vorteil, auch die letzte Sekunde des Pegels noch sehen zu können, das Ganze ist aber wesentlich schlechter lesbar als eine normale Pegelanzeige — und zeigt vor allem auch nicht an, ob das Signal übersteuert ist.
Auf dem Empfänger werden die Daten (bis auf die Pegelanzeige) der Sender angezeigt und in A und B unterschieden. Leider ist es auf den Sendern nicht sichtbar, welcher als A und B betrachtet wird.
Ein Feature, das die Blink 500 Pro vor allem für günstige Kameramodelle interessant machen könnte, ist der Kopfhörerausgang. Laut Handbuch ist der »Kopfhörerausgang« in sechs Stufen regelbar. Leider wirkt sich diese Einstellung auch gleichzeitig auf die Verstärkung für den Ausgang aus. Um den Kopfhörer noch halbwegs hören zu können, muss man schon Stärke 5 oder 6 wählen. Das macht das Signal aber übermäßig laut und erzeugt mehr Grundrauschen.
Die Sender und der Empfänger können über einen gefederten Clip befestigt werden. Den Empfänger kann man auch auf den Zubehörschuh einer Kamera stecken, das ist aber etwas fummelig und geht schwer. Das liegt wesentlich an der Gummierung auf der Unterseite des Senders. Diese wird sich aber in einem solchen Fall wahrscheinlich schnell abreiben und so das Anbringen dann erleichtern.
Verwendet man einen oder beide Sender auch direkt als Mikrofon, wird man feststellen, dass das Ganze sehr empfindlich gegen Kratz- und Windgeräusche ist. Der Fellwindschutz ist nur aufgeclippt, er kann sich versehentlich lösen, etwa wenn man mit der Hand daran anstößt. Wenn das Lavalier-Mikrofon an den Sender angeschlossen wird, wird automatisch dieses verwendet.
Die gedruckte, englische Bedienungsanleitung ist kurz, sie enthält im wesentlichen nur die wichtigsten Informationen zum Koppeln der Sender an den Empfänger.
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