Kamera, Test, Top-Story: 16.03.2021

Kameratest E2-F6: Kleiner Würfel, großes Kino?

Z Cam bietet mit der E2-F6 eine sehr kompakte Kamera mit 6K-Auflösung und Vollformat-Sensor an. film-tv-video.de hat sie ausprobiert.






Z Cam, Kamera, E2-F6, © Sas Kaykha
Die Z Cam legt für die kamerainterne Vorschau zusätzlich einen Ordner mit 720p-Proxies an.
Post

Beim Import auf den PC/Mac sollte man sich nicht wundern oder irritieren lassen: die Z Cam legt für die kamerainterne Vorschau zusätzlich einen Ordner mit 720p-Proxies an. Ob man diese direkt ins Schnittsystem als Proxies übernehmen kann, konnte ich leider nicht ausprobieren. Während ich beim Drehen im Rec.709-Profil eigentlich nur einige Kontrast- und Farbkorrekturen vornehmen musste, verhielt sich das Zlog-Material schon wesentlich zickiger — unabhängig davon, ob es nun in ProRes, Raw oder ProRes Raw aufgezeichnet war. Das Zlog-Profil ist im Vergleich zu den entsprechenden Profilen von Canon oder Blackmagic relativ flach.

So lieferte die LUT-Vorschau in der Kamera ein anderes Bild als die LUT in der Post. Und zu guter Letzt unterschied sich das Rec.709-Material schon sehr von dem mit einem Konversations-LUT versehenen Zlog.

Z Cam, Kamera, E2-F6, © Sas Kaykha
So lieferte die LUT-Vorschau in der Kamera ein anderes Bild als die LUT in der Post.

Insgesamt empfand ich das Grading oder zumindest das Umwandeln in den Rec.709-Farbraum als schwieriger, als es mit anderen Log-Profilen der Fall ist. Durch das 10-Bit-4:2:2-Material hat man aber natürlich viel Spielraum, um das Material anzupassen.

Z Cam bietet hier auch einiges an Software an. Es gibt ein Tool, um das Raw-Material zu entwickeln, neuerdings auch ein ZRaw-Plug-In für Premiere, was allerdings noch ziemlich marginal daherkommt: ISO, Farbtemperatur, Färbung — das war’s. Weiterhin existiert noch das Zlog-Color-Plug-In, das eine Bearbeitung des Zlog-Materials erlaubt. Man kann innerhalb von Premiere Pro aber auch in Lumetri mit einem Zlog zu Rec.709 gelangen. Das gleiche gilt für die Raw-Bearbeitung, die von Lumetri mit 32-Bit Floating unterstützt wird.

Premiere, Screenshot, © Sas Kaykha
Premiere will nicht immer ganz so geschmeidig mit E2-F6-Material mitspielen.

ZRaw ließ sich zwar einfach importieren, aber bei der Bearbeitung zeigte sich schnell, dass Premiere hier doch nicht immer ganz so geschmeidig mit dem Material der E2-F6 mitspielen will: Was ich relativ oft zu Gesicht bekam, war ein grünes Bild anstatt der Raw-Aufnahme. Wenn das Bild dann mal da war, zeigten sich auch bei höchster Qualitätseinstellung Artefakte. Dies alles ließ sich durch ein einfaches Vorrendern beheben, aber sobald der nächste Effekt auf das Material gelegt wurde, ging es wieder von vorne los.

Hier wird sich in Zukunft hinsichtlich Kompatibilität bestimmt noch einiges tun — aber derzeit muss man definitiv noch damit rechnen, die eine oder andere Klippe umschiffen zu müssen. Ganz so smooth wie mit anderem Material kommt Premiere mit Z-Cam-Daten derzeit nicht zurecht.

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