Kamera: 23.02.2021

Sony kündigt FX3 an

Die FX3 ergänzt Sonys Cinema Line — und man denkt sofort an eine A7SIII, die noch weiter für Filmer optimiert wurde.

Ist die neu angekündigte FX3 so etwas wie eine besser auf Filmer abgestimmte A7SIII (Test)? Vieles, was in den Eckdaten steht, klingt so — und beim Listenpreis liegt sie zwischen der A7SIII und der FX6. Ein weiterer Hybrid aus DSLR-Body und Cine-Kamera, so wie die C70 von Canon (Test)?

Die FX3 (Modell ILME-FX3) ist mit einem rückwärtig belichteten Vollformatsensor bestückt, der mit dem Bionz XR Bildprozessor für hohe Empfindlichkeit bei geringem Rauschen sorgen soll. Sie ist zumindest dem Namen nach das neueste Mitglied der Cinema Line von Sony. Sie bietet laut Hersteller herausragende Bildqualität und Benutzerfreundlichkeit für Aufnahmen durch kleinere Filmcrews oder Solo-Filmer.

Sony betont: Die Kamera punktet mit erstklassiger Fokusleistung, optischer Bildstabilisierung, kompromissloser Unterstützung handgeführter Aufnahmen und einer fortschrittlichen Wärmeableitung für längere Aufzeichnungen – all dies in einem kompakten, leichten Gerät, das mit der nötigen Leistung und Mobilität aufwartet, um die wachsenden Anforderungen an die Aufnahme hochwertiger Inhalte zu erfüllen. Das alles hat seinen Preis: inklusive Mehrwertsteuer soll die Kamera rund 4.700 Euro kosten.

Die kompakteste und leichteste Kamera der Cinema Line ist auf mehr Mobilität zugeschnitten.

Der rückwärtig belichtete Exmor R CMOS-Vollformatsensor mit 10,2 effektiven Megapixeln bei Filmaufnahmen (12,1 effektive Megapixel bei Fotos) und der Bionz XR Bildprozessor sollen für hohe Empfindlichkeit bei geringem Rauschen sorgen. Der ISO-Bereich erstreckt sich in der Standardeinstellung von 80 bis 102.400 (erweiterbar auf 409.600 bei Filmaufnahmen), den  Dynamikumfang gibt Sony mit 15+ Stufen an.

Genau wie bei den Kameras FX9 (Test) und FX6 (Test) aus der Cinema Line sorgt auch bei der FX3 S-Cinetone für einen Film-Look ohne zusätzliche Nachbearbeitung. Angelehnt an die Farbeinstellungen der Flaggschiff-Kamera Venice von Sony, bietet S-Cinetone natürliche Mitteltöne, weiche Farben und intensive Highlights, so Sony.

Die FX3 ermöglicht interne 4K-Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde und beherrscht flüssige 5-fach (maximal) Zeitlupenaufnahmen in 4K UHD-Auflösung (3840 x 2160) mit Autofokus.

Die kompakteste und leichteste Kamera der Cinema Line ist auf mehr Mobilität zugeschnitten und wiegt samt Akku und Speicherkarten nur 715 Gramm. Das Gehäuse ist 77,8 Millimeter hoch, 129,7 Millimeter breit und 84,5 Millimeter tief – einschließlich vorstehender Teile. Das spiegellose Kameradesign eignet sich sowohl für Handheld-Aufnahmen als auch für Gimbals. Der Kameragriff ist auf optimale Flexibilität, Stabilität und Komfort bei langen Aufnahmen ausgelegt.

Mobil und effizient konzipiert, ist das Gehäuse der FX3 mit fünf Gewindelöchern (1/4-20 UNC) für Zubehör versehen. Damit ist die Kamera leicht genug für handgeführte Aufnahmen und kann problemlos transportiert und eingerichtet werden. Der mitgelieferte XLR-Griff lässt sich über den Multi-Interface-Schuh ohne Spezialwerkzeug sicher am Gehäuse befestigen. Er ist mit drei weiteren Gewindelöchern für Zubehör ausgestattet: zwei an der Oberseite und einem am Ende. Externe Monitore, Recorder, kabellose Mikrofonempfänger, das Zubehörschuh-Kit oder andere Zusatzgeräte können so sicher angebracht werden.

Für hochwertige Audioaufnahmen erweitert der XLR-Griff die FX3 um zwei XLR/TRS-Audioeingänge.

Für hochwertige Audioaufnahmen erweitert der XLR-Griff die FX3 um zwei XLR/TRS-Audioeingänge. Mit einem optionalen XLR-Mikrofon können digitale Audiodaten direkt an die Kamera übertragen werden, was eine hohe Audioqualität sicherstellen soll. Zu den Audio-Aufnahmeformaten, die sich über die Kameraeinstellungen auswählen lassen, zählen 24-Bit-Aufnahmen mit vier Kanälen. Da der XLR-Adapter in den Handgriff integriert ist und keine zusätzlichen Kabel oder Batterien benötigt, sind maximale Flexibilität beim Aufnehmen, geringes Rauschen und problemloses Einrichten sowie Abmontieren garantiert.

Die Kamera ermöglicht Touch-Tracking in Echtzeit.

Die FX3 verfügt über einen schnellen Hybrid-Autofokus (AF) mit 627-Punkt-Phasendetektion bei Filmaufnahmen. Darüber hinaus ermöglicht sie Touch-Tracking in Echtzeit: Dabei muss der Nutzer nur das gewünschte Motiv auf dem Display berühren, um den Autofokus und die Echtzeitverfolgung für dieses Motiv zu starten. Für eine präzise und gleichmäßige Scharfstellung sorgt der Echtzeit-Augen-Autofokus – eine Technologie, die selbst dann genau auf das Auge fokussiert, wenn das Objekt in einem steilen Winkel nach unten oder oben blickt. In Reaktion auf das Feedback professioneller Anwender wurden zudem noch weitere AF-Funktionen aufgenommen oder verfeinert: AF-Übergangsgeschwindigkeit, Empfindlichkeit für den AF-Motivwechsel, intuitive Steuerung und AF-Unterstützung bei manueller Fokussierung. Diese AF-Funktionen gewährleisten eine stabile, flexible und präzise Fokussierung in jeder Situation und lassen sich bei Solo-Aufnahmen einfach bedienen, sagt Sony.

Die FX3 ist mit einer integrierten optischen 5-Achsen-Bildstabilisierung ausgestattet, die bei handgeführten Aufnahmen ausgesprochen praktisch ist. Die hochpräzise Bildstabilisierungseinheit und Gyrosensoren ermöglichen die Umsetzung eines »Active-Modus« für Filmaufnahmen in jedem Format, einschließlich 4K. Durch die Integration der Bildstabilisierung lässt sich eine effektive Stabilisierung mit einer Vielzahl von Objektiven erreichen, auch mit E-Mount-Objektiven, die über keine eigene Stabilisierung verfügen. Schließlich zeichnet die FX3 auch Metadaten zur Bildstabilisierung auf, um die Nachbearbeitung in Catalyst Browse/Prepare zu vereinfachen.


Firmenvideo: Sample-Footage der FX3
Bedienung

In Sachen professionelle Steuerungsfunktionen und Bedienbarkeit geht die FX3 keine Kompromisse ein. Die Tasten für Funktionen, die bei Filmaufnahmen häufig verwendet werden, wie etwa ISO, Blende und Weißabgleich, sind am Griff und an der Oberseite der Kamera angebracht. Das Design erlaubt es Solo-Filmern, mit der rechten Hand die Tasten zu bedienen und dabei mit der linken Hand das Objektiv stabil zu halten. Zusätzlich sorgen 140 Funktionen, die 15 benutzerdefinierten Tasten zugewiesen werden können, für höchste Effizienz.

Wichtige Funktionen lassen sich direkt per Taste aufrufen, etwa Weißabgleich, ISO oder Blende.

Der Zoomhebel gewährleistet sanftes und stufenloses Zoomen, das bei manueller Steuerung mit dem Zoomring schwierig ist, und reduziert somit die Anzahl der bei vielen Projekten erforderlichen Objektive.

An der oberen Vorder- und Rückseite der Kamera sind Aufnahmelichter (Tallys) angebracht, sodass der Anwender leicht erkennen kann, wann die Kamera läuft. Ein seitlich ausschwenkender, an verschiedene Winkel anpassbarer LCD-Touchscreen erleichtert die Bedienung in verschiedensten Szenarien, wie etwa Aufnahmen mit Gimbals, schwierigen Aufnahmewinkeln, Handheld-Betrieb und mehr. Der flexible Belichtungsmodus ermöglicht ein ähnliches Umschalten zwischen Automatik und Manuell wie bei anderen Kameras der FX-Serie: Blende, Verschlusszeit und ISO können unabhängig voneinander eingestellt werden. Ein kurzer Druck auf die benutzerdefinierten Tasten genügt, um zwischen Feststellung des Einstellrads und Manuell zu wechseln. Durch das Halten der benutzerdefinierten Tasten lässt sich die Auto-Einstellung aktivieren und deaktivieren.

Die FX3 kombiniert einen Lüfter zur aktiven Kühlung mit einer effektiven Wärmeableitung, um kontinuierliche 4K-Aufnahmen mit 60 Bildern pro Sekunde zu ermöglichen, ohne dass es zu einer Thermoabschaltung kommt. Der neu entwickelte Lüfter sorgt für eine hocheffiziente Kühlung, betont Sony.

Die FX3 hat ein staub- und feuchtigkeitsresistentes Design und ein robustes Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung. USB PD (Power Delivery) gewährleistet schnelles Laden für unterbrechungsfreie Aufnahmen.

Die FX3 ist mit mehreren Aufnahmefunktionen kompatibel, darunter S-Log3-Gamma mit S-Gamut3.Cine für Aufnahmen mit einem hohen Dynamikbereich und großem Farbumfang, satten Farben und feinen Abstufungen. Außerdem unterstützt die Kamera interne Aufnahmen in den Formaten XAVC S und XAVC S-I in 4K UHD und FHD sowie XAVC HS (MPEG-H HEVC/H.265, nur 4K). 4K UHD-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde 10-Bit 4:2:2- oder 16-Bit Raw-Format können über die HDMI Typ-A-Buchse der FX3 an einen externen Recorder ausgegeben werden.

Die FX3 bietet auch eine schnelle Speicherung mit zwei CFexpress Typ A-kompatiblen Kartenslots. Zur Sicherung können die gleichen Daten gleichzeitig auf beiden Karten aufgezeichnet werden, und ein »Relay«-Modus schaltet automatisch auf die zweite Speicherkarte um, wenn die erste während der Aufnahme voll wird.

Natürlich verfügt die neue Kamera auch über hochmoderne Verbindungsoptionen, wie sie für professionelle Arbeitsabläufe beim Aufnehmen notwendig sind. Hochgeschwindigkeits-WLANs (2,4-GHz- oder 5-GHz-Verbindungen10) werden unterstützt; kabelgebundene LAN-Verbindungen sind mit einem kompatiblen USB-zu-Ethernet-Adapter (optional) möglich. Darüber hinaus unterstützt die Kamera auch Remote-Aufnahmen vom PC via Wi-Fi mit der Imaging Edge Desktop »Remote«-Anwendung sowie Superspeed USB 5 Gbit/s-Verbindungen über den USB Typ-C-Anschluss.

Unverbindliche Preisempfehlung und Verfügbarkeit

Vollformatkamera FX3 (ILME-FX3): 4.699,00 Euro inklusive MwSt.

Verfügbarkeit: ab März 2021


Sony stellt die FX3 im Firmenvideo vor.