Gimbal-Test: RS2 und RSC2 von DJI
Gimbal-Praxistest im Doppelpack: neue Ronin-Gimbals RS2 und RSC2 von DJI.
RS2 — Überblick
Mit schwereren Kamera-Setups und im professionellen Umfeld fühlt sich der neue Ronin RS2 zuhause.
Als Nachfolger des Ronin S hat auch er nicht nur ein Update erhalten, sondern wurde im Grunde komplett neu konzipiert.
Auch der RS2 hat, wie der RSC2, ein integriertes Fokusrad über dem Trigger und besitzt die mechanischen Achssperren sowie den Titan-Algorithmus zur besseren Stabilisierung.
877 Euro für das komplette Combo-Paket muss man beim RS2 hinlegen, einzeln liegt er bei 740 Euro. Gerade beim RS2 lohnt sich aber die Combo besonders, wenn man bedenkt, dass das Bildübertragungssystem und einen Fokusmotor dabei sind.
Was beim RS2 sofort auffällt, sind die Arme aus Kohlefaser. Diese flexen wesentlich weniger, was zu einem ruhigeren Bild beiträgt.
Die Arme sind teflonbeschichtet, allerdings musste ich zumindest beim Testmodell immer auch etwas Kraft aufwenden, wenn ich sie verschieben wollte. Durch die Kohlefaser und einen kleineren Batteriegriff im Vergleich zu seinem Vorgänger kommt der RS2 auf ein Gewicht von 1,3 kg. Zum Vergleich: Der Ronin S wiegt 1,84 kg. Als Nutzlast kann der RS2 bis zu 4,5 kg tragen.
Obwohl die Zuladung jetzt höher ist, kommt der neue Ronin kleiner daher als sein Vorgänger.
Im Kamerarucksack konnte ich ihn mit Griff transportieren, obwohl die Arme größer dimensioniert sind, wodurch man auch längere Setups auszubalancieren kann.
Apropos »größer dimensioniert«: Mein eigenes, schweres anamorphotisches Setup passte auf den alten Ronin nur haarscharf und saß ziemlich knapp, beim RS2 gibt es in allen Richtungen noch gut Platz.
Steuern kann man den neuen Ronin über ein 1,4-Zoll-Farb-Touchdisplay. Neben schnellem Zugriff auf Joystick-Geschwindigkeit und Betriebsmodi bekommt man mit einem Wisch auch Zugang zu RavenEye und der neuen Tracking-Funktionalität. So kann man ganz ohne Smartphone Objekte im Bild tracken, denn die Vorschau hierfür findet auf dem Display statt. Dazu später im Praxis-Abschnitt mehr.
Eigentlich alles, was man vorher in der App einstellen konnte, lässt sich nun bequem direkt über das Display erledigen. Was den RS2 vom RSC2 unterscheidet, ist unter anderem der abnehmbare Batteriegriff, der übrigens zwölf Stunden Aufnahme verspricht (der RSC2 schafft zwei Stunden mehr).
Ohne Griff lässt sich der RS2 über eine Montageplatte und externe Stromzufuhr gut auf Autos riggen, weil der Schwerpunkt niedriger liegt.
Auffällig ist auch die Schnellwechselplatte. Diese besitzt ein Zahnrad, über das sich die Platte fein justieren lässt. Dieses Feature erleichtert den Arbeitsalltag enorm. Zusammen mit den blockierbaren Achsen kann man die Kamera schnell balancieren.
Wie auch beim RSC2 liegen der Combo das RavenEye-Bildübertragungssystem und ein Fokusmotor bei.
Über das optional erhältliche und vom S1 bekannte Fokusrad für die seitliche Montage am Gimbal lässt sich in Kombination mit einem weiteren Fokusmotor zusätzlich noch der Zoom des Objektives steuern.
Wenn man es eilig hat, ist die digitale Fokussteuerung über das Kamerakabel sicherlich eine Alternative, allerdings kein Vergleich zum butterweich laufenden Fokusmotor.
Man kann das vordere Drehrad mit diversen Funktionen und Geschwindigkeiten belegen. So lassen sich etwa Kameraparameter einstellen oder die Rollfunktion damit nutzen. Wo man sich früher vielleicht noch mit der aktuellen Einstellung zufriedengegeben hat, um die App zu meiden, lassen sich diese über das Touchdisplay jetzt blitzschnell ändern.
Seite 1: Einleitung
Seite 2: RSC2 — Überblick
Seite 3: RSC2 — Praxis, Fazit
Seite 4: RS2 — Überblick
Seite 5: RS2 — Praxis
Seite 6: RS2 — RavenEye/Tracking, Fazit
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