Praxistest: G-Technology Armorlock
G-Technology hat eine SSD vorgestellt, die sich verschlüsseln lässt. film-tv-video.de hat die schnelle, sichere Speicherlösung ausprobiert.
Daten zu verschlüsseln, ist oft notwendig, aber häufig umständlich — und bleibt deswegen auch mal auf der Strecke, wenn die Zeit drückt. Wenn dann allerdings ein mobiles Speichermedium mit wertvollem Content verloren geht, der auf keinen Fall in falsche Hände geraten soll, ist der Ärger groß. Armorlock NVMe SSD soll dieses Problem einfach und bequem lösen.
Armorlock SSD beinhaltet eine Verschlüsselung: Mit der zugehörigen App ist es einfach und schnell möglich, wichtige Inhalte zu schützen, ohne gängige Workflows zu beeinträchtigen, verspricht der Hersteller.
Was die Platte bietet
Zunächst einmal ist Armorlock eine schnelle NVMe-SSD, also ein robustes, mobiles Festspeichermedium, das es auf Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 MB/s bringt. Die SSD verfügt über einen SuperSpeed-USB-Anschluss mit 10 Gbit/s. Mit einer Speicherkapazität von zwei Terabyte bietet die Festplatte ausreichende Kapazität — auch wenn darauf beispielsweise die Inhalte einer größeren Produktion gespeichert werden sollen.
Doch nicht nur diese inneren Werte überzeugen, denn G-Technology hat mit Armorlock auch eine wirklich sehr robuste Platte entwickelt. So übersteht das Gehäuse Stürze aus größerer Fallhöhe. Der Hersteller gibt auf der Packung 3 m an, einen Sturz aus 2 m Höhe überstand Armorlock im Praxistest problemlos. Die Stoßfestigkeit gibt der Hersteller mit 500 kg an, die Staub- und Wasserdichtheit gemäß IP67.
Verschlüsselung: wirklich so leicht?
Die inneren und äußeren Werte sind natürlich nur die eine Seite von Armorlock, denn schnelle und auch robuste SSD-Festplatten gibt es bei anderen Herstellern auch. Armorlock bietet aber eben zusätzlich auch die Möglichkeit, den Zugriff auf die Platte per App zu verschlüsseln.
G-Technology betont, das sei ganz einfach. Die Daten auf der Armorlock seien bequem und leicht zu verschlüsseln, ohne dass die normalen Workflows davon beeinträchtigt würden. film-tv-video.de hat ausprobiert, ob es wirklich so einfach ist.
Zunächst wird die jeweilige Armorlock-SSD per App in Betrieb genommen und freigeschaltet. Dazu scannt man den QR-Code, der sich auf der Rückseite der Platte befindet. Automatisch gelangt man dann ins Einstellmenü. Hier stellt man zunächst die Formatierung der Platte ein. Mit dieser Festlegung wird auch gleich die Hardware-Verschlüsselung aktiviert. Die 256-Bit-AES-XTS-Hardware-Verschlüsselung und NIST-P-256-Management mit Schlüsseln sorgen dafür, dass die Daten gut geschützt sind.
Am Ende dieses Vorgangs erstellt die App einen Wiederherstellungsschlüssel und fordert den Nutzer auf, diesen zu speichern oder auch auszudrucken und aufzubewahren. Das sollte man in jedem Fall auch tun, denn dieser Schlüssel ist tatsächlich die einzige Möglichkeit, die Platte wieder in Betrieb zu nehmen. Wenn man etwa den Schlüssel nur auf seinem iPhone gesichert hat und das Telefon anschließend verliert, sind die Daten weg – man hat keine Möglichkeit mehr, die Platte zu entschlüsseln. Also sollte man definitiv den Schlüssel immer auch auch auf einem anderen Träger oder Device ablegen.
Das Formatieren und Verschlüsseln der SSD brauchen gerade mal eine knappe Minute, dann ist das Speichermedium einsatzfähig – das geht also wirklich sehr fix. Beim Auswerfen oder Ausstecken wird das Laufwerk übrigens automatisch gesperrt.
Nutzerrechte vergeben
Wer die Platte einrichtet, ist »Manager« der Platte und kann es dann weiteren Personen erlauben, auf das jeweilige Armorlock zuzugreifen.
Konkretes Beispiel: Möchte man die Festplatte mit den neuesten gedrehten Clips sicher an den Kunden verschicken, sendet man ihm die Zugangsdaten per Mail oder Messenger. Damit kann der Kunde die Platte dann entsperren. Das funktionierte im Test absolut reibungslos.
Es ist auch einfach möglich, Zugriffsanfragen an den Manager zu senden. Die Zugriffsverwaltung ist also tatsächlich sehr einfach und direkt.
Eine Einschränkung gibt es aber: Aktuell kann man die SSD nur im Zusammenspiel mit einem iPhone nutzen. Eine App für Android soll es geben, allerdings nennt der Hersteller noch keinen konkreten Einführungszeitraum. Aktuell kann man Armorlock also nicht mit Android-Smartphones nutzen, was definitiv schade ist. Und was man auch wissen muss: ohne die App lässt sich die Platte nicht nutzen, es gibt also keinen »ungesicherten« Modus.
Fazit
Armorlock SSD ist eine schnelle SSD, deren wichtigste Funktion letztlich die Verschlüsselung ist. Der Hersteller betont, dass weitere Produkte folgen werden, die auf dieser neuen Technologie basieren. Dass Armorlock nicht den Massenmarkt bedient, liegt auf der Hand. Wer keine Verschlüsselung benötigt, kann sich bei günstigeren SSDs bedienen.
Wer aber mit sensiblen Daten arbeitet, erhält mit Armorlock eine Möglichkeit, mit vertretbarem Aufpreis und geringem Aufwand innerhalb weniger zusätzlicher Bedienschritte seine Daten sicher zu verschlüsseln. Das Versprechen, mit der Bedienung der Armorlock kaum in die bestehenden Workflows einzugreifen, hat G-Technology gehalten.