Super-8 mit dem Smartphone digitalisieren
Super-8-Filme mit eigenem Projektor direkt aufs Smartphone übertragen: Film-Digital hat eine Spezialoptik entwickelt, die das ermöglicht. Ulrike Schmidt und Karl-Heinz Wulff stellen das Produkt vor.
Film-Digital entwickelt und vertreibt bereits seit vielen Jahren Lösungen und Systeme, mit denen sich Super-8-, Normal-8- und 16-mm-Filme mit DSLRs digitalisieren lassen.
Mittlerweile bieten aber auch etliche Smartphone-Kameras eine überzeugende Qualität. »Deshalb entwickelten wir die Idee, eine Lösung zu entwickeln, die statt einer DSLR ein Smartphone nutzt, um damit zu digitalisieren«, erzählt Geschäftsführerin Ulrike Schmidt.
Mit der neuen Lösung kann man direkt vom Filmmaterial aufs Handy übertragen. Man braucht einen handelsüblichen Projektor, eine Spezialoptik, einen Handy-Halter und die Filmer-App Filmic Pro — und natürlich das Handy. Der Nettopreis für das Set beträgt 726 Euro.
Karl-Heinz Wulff hat schon etliche Lösungen für die Filmdigitalisierung entwickelt (früherer Artikel). Bei seinem jüngsten Projekt machte er sich also frisch ans Werk und experimentierte zunächst mit unterschiedlichen Objektivprototypen. »Eine der Herausforderungen bestand darin, eine vernünftige Qualität zu einem guten Preis zu erreichen« berichtet er. Doch nach einigen Prototypen stand das System.
Eckdaten
Das Grundprinzip: Der Kunde nutzt sein eigenes Smartphone und seinen eigenen Projektor. Von Film-Digital erhält er ein Transferset. Das besteht aus aus einer Spezialoptik mit Adaptereinheit, einem Adapterring, einer USB-ladbaren LED-Lampe und einer Handyschale.
Der Projektor muss einen Objektivschacht von 28 oder 32 mm Durchmesser aufweisen und bei der Digitalisierung mit 18 fps laufen. Auf dem Handy wird die Filmer-App Filmic Pro installiert, die für iOS und Android verfügbar ist. Dann kann man Filmrollen direkt aufs Smartphone digitalisieren — in jeder Auflösung, die das Smartphone bietet.
Installation
Die Lampe und auch die spezielle Optik lassen sich mit wenigen Handgriffen im Projektor installieren. Das Smartphone wiederum findet Platz in einer Handyschale oder in einem speziellen Rig. »Leider sind die Anschlussgewinde der Handyschalen nicht standardisiert«, erläutert Karl-Heinz Wulff, deshalb muss im Zweifel ein Smartphone-Rig genutzt werden, um das Smartphone mit dem Objektiv/Adapter zu verbinden.
Durch einen flexiblen Ring, mit dem man die Optik seitlich justieren kann, ist es sogar möglich, außer Super-8-Filmen auch Normal-8 / Doppel-8 aufzuzeichnen.
Digitalisierung
Für die eigentliche Digitalisierung spielt die App Filmic Pro eine zentrale Rolle. Darüber lässt sich einstellen, in welcher Auflösung digitalisiert werden soll, und auch ISO, Bildrate und Belichtung stellt man direkt in Filmic Pro ein – bei Bedarf auch während der laufenden Digitalisierung. Selbst Farbtemperatur und -sättigung lassen sich mit der App regeln.
Ein nachträgliches Spiegeln des Clips ist nicht notwendig, das kann man schon direkt in der App erledigen: einfach die »horizontale Spiegelung« in der App aktivieren.
Der Transfer kann je nach verwendetem Handy bis 4K vorgenommen werden. Er ist flackerfrei, wenn die richtigen Einstellungen in der App vorgenommen werden, denn in Filmic Pro kann man 18 fps einstellen.
Ulrike Schmidt und Karl-Heinz Wulff sind sich sicher, mit dem Filmtransferset ganz neue Märkte und auch Kunden zu erreichen. Die ersten Bestellungen haben die findigen Entwickler jedenfalls schon ausgeliefert.
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