Fujifilm entwickelt 8K-Objektive
Fujifilm entwickelt zwei 8K-Broadcast-Objektive. Ein 66-fach-Zoom mit bis zu 1.000 mm Brennweite und ein weitwinkliges 12-fach-Zoom mit Anfangsbrennweite 7,6 mm.
Zwei ganz unterschiedliche 8K-Objektive hat Fujifilm derzeit in der Entwicklung: Das HP66×15,2 ist ein Box-Objektiv, das eine Brennweite von bis zu 1.000 mm erreicht und einen Zoomfaktor von 66fach bietet. Das HP12×7,6 hingegen ist ein tragbares Zoomobjektiv, das den Brennweitenbereich von 7,6 bis 91 mm abdeckt. Beide werden sich laut Hersteller auch mit dem neuen Fokussystem EPD-51A nutzen lassen
Das HP66×15,2 und das HP12×7,6 sollen noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Ursprünglich sollte das 66fach-Objektiv schon zu den Olympischen Spielen in Japan einsetzbar sein, die aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurden.
Hintergründe der Entwicklung
Fujifilm konstatiert, dass hochauflösendes Video weltweit insbesondere in der Live-Sportberichterstattung und in Dokumentarfilmproduktionen eine größere Rolle spielen werde.
So gebe es in Japan ja schon jetzt 4K/8K-Satellitenübertragung, und auch China intensiviere seine Anstrengungen, 8K-Übertragungen zu realisieren. Angesichts dieser Trends werde es einen Bedarf an 8K-kompatiblen Produkten geben.
Die Aufzeichnung von 8K-Video, das eine viermal höhere Auflösung als 4K-Video hat, erfordere auch Objektive mit einer außergewöhnlichen optischen Leistung, betont Fujifilm weiter. Durch neue Technologien seien die beiden angekündigten 8K-Objektive in der Lage, diese Leistung zu bieten.
Natürlich ist manuelles Fokussieren in 8K eine große Herausforderung. Um hier Lösungen anzubieten, hat Fujinon ein vor kurzem vorgestelltes Fokussystem entwickelt: EPD-51A-D02/F03. Das ist eine sehr hochwertige Fokussier-Lösung, die Kamera-Operator auf verschiedene Weise unterstützen. Das neue Fokusregler-System kann im Zusammenspiel mit den neuen 8K-Objektiven genutzt werden, um auch in 8K korrekt und zuverlässig scharfzustellen.
Wichtige Funktionen von HP66×15.2 und HP12×7.6
Dynamische 8K-UHD-Bilder
Fujifilm setzt bei den angekündigten 8K-Objektiven eine Technologie ein, mit der die Oberflächen von Linsenelementen in der Größenordnung von Nanometern poliert werden kann. Zudem wird mit neuen mechanischen Design- und Montagetechnologien gearbeitet, um mehrere Linsengruppen präzise in einem Linsentubus zu platzierten.
Asphärische und Fluoritlinsenelemente kontrollieren die Bildverzerrung und den Lichtabfall in den Bildecken so weit wie möglich. Darüber hinaus werden durch den Einsatz des Floating-Focus-Systems, das mehrere Linsengruppen entsprechend der Aufnahmeentfernung steuert, Schwankungen in der optischen Leistung minimiert, die durch Änderungen der Aufnahmeentfernung verursacht werden. Im Ergebnis soll das ein noch stabileres Bild und noch geringeres Focusbreathing garantieren.
Fujifilms firmeneigenes »High Transmittance Electron Beam Coating« ist eine Multilayer-Beschichtungstechnologie, die die Lichtdurchlässigkeit verbessert und für lebendige Farbwiedergabe und hohen Kontrast sorgt. Dies ermöglicht eine hohe Tonwertabstufung bei HDR.
Bildstabilisierung und Fokussierhilfen
Die Objektive können, wie schon erwähnt, mit dem EPD-51A-D02/F03-Fokusregler kombiniert werden, um eine präzise Fokussierung zu erreichen.
Zudem verfügen die neuen 8K-Objektive auch über einen optischen Hochleistungs-Bildstabilisierungsmechanismus, wie er bereits in bestehenden Zoomobjektiven mit hoher Vergrößerung verwendet wird. Er korrigiert Bildunschärfen, die durch Wind oder Verwackeln verursacht werden kann, ohne Zeitverzögerung und sorgt so für zusätzliche Stabilität bei der Videoaufnahme.
Natürliches Bokeh
Durch die Verwendung einer 9-Lamellen-Blende wird eine Blendenform erreicht, die einem perfekten Kreis näher kommt, so dass die Benutzer mit einem natürlichen Bokeh arbeiten können.
Standardmäßiger 16-Bit-Encoder
Die Objektive sind mit einem 16-Bit-Encoder ausgestattet, der eine hochauflösende Ausgabe der Objektivdaten einschließlich Zoom- und Fokuspositionen ermöglicht. Positionsinformationen werden dabei in digitale Signale umwandelt. Der Encoder ermöglicht die Verbindung mit verschiedenen Systemen wie einem virtuellen Studio zur Kombination von Computergrafiken mit Live-Videomaterial.