Drohnen-Praxistest: Mavic Air 2
Die Mavic Air 2 von DJI geflogen und getestet — mit Video und ergänzendem Text.
Videobild
Bei den Videoeinstellungen kann man zwischen einem normalen und dem D-Cinelike-Profil wählen. Letzteres ist nicht ganz so flach wie ein Log-Profil, was bei einer Aufzeichnung von 8 Bit durchaus auch einen Sinn ergibt.
Im Automodus übernimmt die Drohne die Auswahl für Verschlusszeit und ISO. Warum in diesem Modus auch die ISO-Einstellung automatisiert wird, leuchtet nicht wirklich ein. Ansonsten funktioniert der Automatikmodus aber erstaunlich gut, die Übergänge zwischen verschiedenen Verschlusszeiten (zum Beispiel beim Hochschwenken auf den Himmel) funktionieren ziemlich reibungslos. Hier kann man »Out of the Box« schon ziemlich gute Bilder hinbekommen.
Der manuelle Modus bietet lediglich den Eingriff in die Verschlusszeit und ISO. Der Fokus ist immer fix, und auch in den Bildprofilen hat man keine manuelle Eingriffsmöglichkeit, um etwa die Schärfe zu reduzieren. Den Weißabgleich sollte man — wie bei allen Mavic-Modellen — tunlichst manuell vornehmen.
Was die Einstellungsmöglichkeiten angeht, positioniert sich die Air 2 — wie auch der Preis — zwischen Mavic Mini und Mavic Pro 2.
Auch bei ISO 100 ist ein geringes Grundrauschen in dunklen Bildbereichen zu sehen. Ansonsten lässt sich das mit D-Cinelike aufgenommene Material erstaunlich gut graden und ist für 8 Bit ziemlich flexibel. Im Waveform-Monitor konnte man kein Auseinanderbrechen feststellen.
Die Mavic Pro hat ein leichtes Problem mit der Schärfe: Entweder knallt sie voll rein oder sie verursacht beim Runterdrehen der Schärfe Blockartefakte in den Schatten. Das wurde bei der Mavic Pro 2 behoben — und die Mavic Air 2 liegt irgendwo dazwischen.
Zum Testen fliege ich immer über eine Brücke mit Teakholzboden und feinen Strukturen. Hier konnte man bei der Mavic Pro starkes Moiré auf dem Boden sehen. Im Video der Air 2 tritt dies nur im Schwebeflug auf, sobald sich die Drohne bewegt, verschwindet es durch die Bewegungsunschärfe — dies war bei der Mavic Pro nicht der Fall.
Der bereits oben beschriebene HDR-Modus liefert ziemlich knallige Farben und funktioniert aktuell nur im Automatikmodus. Bedingt durch das Grundrauschen konnte ich im direkten Vergleich nach dem Grading keinen großen Unterschied mehr zwischen D-Cinelike und HDR in den Mitten und Schatten feststellen. Im Himmel sieht das bei Sonne aber anders aus — hier hat man bei der HDR-Variante tatsächlich noch Reserven, um möglichst viel Details herauszukitzeln. Im Video kann man das ganz gut um den Bereich der Sonne sehen.
Die Aufnahmen im Video haben übrigens alle ein leichtes Grading und sind bis auf HDR im D-Cinelike-Profil aufgenommen.
Hardware
Die Mavic Air 2 kommt rein äußerlich wie eine kleine Ausgabe der Mavic Pro daher. Alles fühlt sich sehr stabil und fest an.
Die Akkus haben ein neues LED-System zur Pegelanzeige, aber das Prinzip von An- und Ausstellen ist gleich. Vollgeladen versprechen die Akkus eine Flugzeit von bis zu 34 Minuten.
Bei den Propellern ist es jetzt erstmals so, dass man sie auch verkehrt an der Drohne anbringen kann. Sie sind aber wie gewohnt mit Markierungen ausgestattet, und beim Starten der App wird man nochmals daran erinnert. Durch ein Klick-Dreh-System sind sie schnell installiert.
Die Kamera/Gimbal-Kombination erinnert stark an den DJI Osmo Pocket (Meldung). Die Kamera hat eine Blende von F2.8 und einen Bildwinkel von 84 Grad, was umgerechnet auf KB-Verhältnisse 24 mm entspricht.
Tatsächlich kann man über die App die Kamera um rund 180 Grad schwenken — so weit, dass schon lange die Beine im Bild sind, bevor der Schwenk stoppt. Auch das ist im Testvideo zu sehen. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass sich die Kamera auch weit nach oben schwenken lässt. Man muss natürlich etwas aufpassen, die Propeller nicht im Bild zu haben, aber durch diesen Winkel ergeben sich sehr interessante Aufnahmen. Im Video ist dies bei den Kränen und im Wald bei den Bäumen zu sehen.
Zum Checken der Belichtung stehen Zebra und Histogramm bereit. Bedingt durch die feste Blende sollte man sich zusätzlich ND-Filter besorgen oder gleich zur Fly More Combo greifen.
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