Arri feiert 10 Jahre Alexa
Vor zehn Jahren stellte Arri die ersten Modelle der Alexa vor – eine erfreuliche Erfolgsgeschichte.
In diesem Jahr feiert Arri das zehnjährige Jubiläum der Digitalkamera Alexa. Innerhalb dieser Zeitspanne wurden schon zahllose, teilweise auch wegweisende Spielfilm-, TV- und Werbeproduktionen mit Modellen dieser Kamera realisiert. Innerhalb der vergangenen Dekade wurden auch schon zahlreiche weiterentwickelte und verbesserte Alexa-Kameramodelle auf den Markt gebracht, inklusive der Alexa65 sowie die neue Alexa LF und Mini LF. Die Alexa ist eine erfreuliche Erfolgsgeschichte — ganz sicher zumindest für Arri.
Dabei war es keineswegs klar, dass der Weg in die Digitalisierung für Arri zum Happy End führen würde. Vor allem zu Beginn stotterte die Digitalisierung in der Kameraabteilung von Arri, fast hätte der Hersteller zu lange gezögert und den richtigen Zeitpunkt verpasst. 2009 sagte Franz Kraus, damals Vorstand der Arri AG und Geschäftsführer verschiedener Teilbereiche des Unternehmens, in einem Interview im Jahr 2009: »Wir mussten Personal abbauen und setzen derzeit in der Produktion auch auf Kurzarbeit.«
Kein gutes Umfeld also, um einen so tiefgreifenden Technologiewechsel anzugehen, wie er damals für Arri anstand. Franz Kraus leitete ihn trotz aller Widrigkeiten ein: »Unsere größten Anstrengungen in Forschung und Entwicklung konzentrieren sich derzeit auf eine neue, eigene Digitalkamera«, erklärte er damals ganz direkt und kündigte 2009 die zukünftige Kamera mit einigen Specs und Features an, nannte aber noch keinen Namen.
Die neue Kamera solle nicht als singuläres Produkt konzipiert sein — man plane eine ganze Familie an Produkten, die auch die Geschäftsmodelle der Kunden berücksichtigten, erläuterte Franz Kraus: »Mit einem klaren Upgrade-Pfad.«
Es dauerte noch bis Sommer 2010, dann begann mit der Alexa das digitale Zeitalter für Produktionskameras von Arri. Vorher hatte der Hersteller schon ab 2003 mit der Digitalkamera D20 und D21 experimentiert, die aber aus heutiger Sicht eher Technologieträger als ernsthafte Produktionskameras waren.
Bildergalerie: Alexa-Vorgänger ab 2003
Die neue Digitalkamera von Arri sah aus und fühlte sich an wie eine Arri-Filmkamera: solide, robust und bereit für den intensiven Einsatz am Set. Sie war einfach zu bedienen. Das Menü und die Knöpfe wirkten vertraut, nicht viel anders als bei einer Arricam. Das Wichtigste aber war, welche Bilder damit möglich wurden.
Mit der Alexa-Baureihe digitaler Kameras setzte sich Arri in vielen Aspekten wieder erfolgreich an die Spitze der Kameratechnik.
Mit der von Kraus schon angekündigten, aktualisierungsfähigen Systemarchitektur hat sich die Arri-Digitalkamera durch Software-Updates und Hardware-Upgrades weiterentwickelt, um mit den sich schnell ändernden Anforderungen der Branche Schritt zu halten.
2015 kam mit der kompakten Alexa Mini eine zweite Baugröße, die sich sofort großer Beliebtheit erfreute. Weitere Innovationsschritte waren die Alexa 65 mit einem Sensor dreimal so groß wie bei Super 35.
Bildergalerie: Alexa-Fotos ab 2009
Die jüngsten Neuzugänge der Alexa-Familie sind die Large-Format-Kameras LF und Mini LF, beide mit Sensoren bestückt, die größer als VistaVision oder 35-mm-Vollformat sind.
Robert Richardson war 2010 bei »Hugo Cabret« der erste Kameramann, der die Alexa bei einem Spielfilm einsetzte. Zehn Jahre später ist er immer noch von diesem Kamerasystem begeistert. So entschied sich Robert Richardson für die Alexa65 und Mini LF, um sein neuestes Projekt »Venom 2« aufzunehmen. DoP Roger Deakins drehte 2011 den Film »In Time – Deine Zeit läuft ab« mit der Alexa. Ein Jahrzehnt später verlässt sich Roger Deakins weiterhin auf das Alexa-Kamerasystem und verwendete die Alexa Mini LF für seine Arbeit an »1917«.