Praxistest PXW-FX9: Mission accomplished?
6K-Handheld-Camcorder PXW-FX9 von Sony im Praxistest: Was kann der Crossover-Camcorder?
ND-Filter
Der FX9 besitzt einen variablen ND-Filter, der sich stufenlos von 1/4 bis zu 1/128 steuern lässt. Dieser stufenlose ND-Filter eröffnet in der kreativen Bildgestaltung sehr viele Möglichkeiten. So kann man damit die Belichtung bei wechselnden Lichtverhältnissen unauffällig anpassen und andere Parameter, etwa die Schärfentiefe, konstant halten.
Bewegt sich die Kamera beispielsweise von einer hellen Außenszenerie in einen dunkleren Innenraum, kann die Belichtung über den variablen ND-Filter entsprechend angeglichen werden, ohne harte Sprünge in der Belichtung und Gestaltung zu haben.
Über den stufenlosen ND-Filter hinaus bietet der FX9 auch drei »normale« ND-Filter in den Stärken 1/4, 1/16 und 1/64, die sich über Tasten in den Strahlengang zwischen Optik und Sensor schwenken lassen.
High-Framerate-Recording
Slomo-Aufnahmen mit 100 fps oder 120 fps sind beim FX9 ausschließlich in HD möglich.
Wählt man UHD aus, sind maximal 60 fps möglich. Zusätzlich hängt es davon ab, ob der Sensor im Full-Frame- oder im S35-Modus betrieben wird, welche Bildaufnahmefrequenzen zur Auswahl stehen. 60 fps in UHD gehen nur, wenn die Sensorauslesung in den Modus »S35 4K« eingestellt wird — hier wird der Crop aktiviert und die Brennweite wird mit dem Faktor 1,5 verlängert. Wird der Sensor in »FF 6K« ausgelesen, sind in UHD maximal 30 fps möglich.
In Sachen High-Framerate-Recording/Slomo-Funktionalität kann der FX9 nicht glänzen, hier hätten sich die Tester etwas mehr Möglichkeiten gewünscht. Da können andere Anbieter mehr, und auch Sony kann es bei anderen Modellen besser: So bietet etwa der FS5 in HD die Aufnahme mit bis zu 240 fps — wenn auch in der Aufnahmedauer durch einen vordefinierten Cache-Speicher begrenzt. Es wäre natürlich schöner, wenn auch der FX9 eine solche Option zum Cache-Recording von High-Framerate-Material bieten würde — sowohl in HD als auch in UHD.
Audio
Der FX9 kann Audiosignale auf vier separate Kanäle aufzeichnen. Speziell bei eher dokumentarischen Drehs mit mehreren Protagonisten oder bei Interviewdrehs mit mehreren Personen ist die gleichzeitige Aufnahme von vier Audiokanälen eine sehr praktische Sache. Oft kann man dadurch auf einen zusätzlichen, externen Audiorecorder verzichten. Das gesamte Dreh-Setup wird so wesentlich kompakter und mobiler.
XLR-Anschlüsse sind für zwei Kanäle vorhanden, die in der Regel auf die Spuren 1 und 2 geroutet sind. Spur 3 und 4 können beispielsweise über Funkempfänger genutzt werden. Geeignete Geräte können direkt an den MI-Shoe (intelligenter Blitzschuhadapter) angeschlossen oder aufgesteckt werden. Dabei spart man sich die weitere Verkabelung: Audio-Funke aufgesteckt, fertig. In der Praxis ist das ein sehr hilfreiches Feature.
Sony bietet zudem auch optionale Adapter, die auf den MI-Shoe passen (XLR-K2M XLR oder XLR-K3M XLR). Damit kann der FX9 dann auf vier XLR-Anschlüsse aufgerüstet werden.
Das Pegeln der vier Audiokanäle kann über vier Regler an der linken Seite des Kamerabodys erfolgen.
Der FX9 besitzt zudem auch ein intern eingebautes Monomikrofon. Praktisch, wenn man andere Audiogeräte vergessen hat oder wenn einfach keine Zeit für den Aufbau blieb. Oder wenn man bei komplett abgestrippter Kamera, wie sie eventuell auf einer Drohne oder einem Gimbal genutzt wird, zumindest eine hilfsweise »Dummy«-Audiospur zur Orientierung benötigt.
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