Kamera, Test, Top-Story: 02.04.2020

Praxistest PXW-FX9: Mission accomplished?

6K-Handheld-Camcorder PXW-FX9 von Sony im Praxistest: Was kann der Crossover-Camcorder?







Sony, Kamera, Camcorder, PXW-FX9, © Nonkonform
Das Gehäusedesign des FX9 ähnelt dem des FS7 sehr stark.
Bauform / Handling / Ergonomie

Das Gehäusedesign des FX9 ähnelt dem des FS7 sehr stark, aber der Camcorder ist ein bisschen länger. Auch das gesamte Handling ist jedem vertraut, der schon mal mit dem FS7 gearbeitet hat. So kann der FX9, wie auch schon der FS7, an der Schulter abgestützt werden und in Verbindung mit der Handgriffverlängerung und dem Handgriff auch recht stabil geführt werden.

Nutzt man die FX9 auf diese Weise, kommt das kleine Schulterpolster sehr gelegen, das Sony im hinteren Bereich des Kamerabodys angebracht hat. Die Kamera liegt damit auch etwas angenehmer an der Schulter als der FS7.

Wer viel von der Schulter dreht, sollte eher in ein Rig investieren.

Allerdings muss man an dieser Stelle auch klar sagen: Beim längeren Betrieb von der Schulter ist es auf jeden Fall ratsam, den FX9 mit einem richtigen — im Sinne von: dickeren und ergonomisch gestalteten — Schulterpolster auszustatten. Alternativ kann man natürlich auch gleich in ein Schulter-Rig investieren, wie es diverse Zubehörhersteller anbieten.

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Arri PCA stellt Rig-Zubehörteile an, die auch für den FX9 passen.

Ganz ohne weiteres Zubehör kann man die FX9 nicht ernsthaft für längere Drehs auf die Schulter setzen und dort ausbalancieren. Die Sucherbefestigung ist relativ variabel, und man kann durchaus eine angenehme Sucherposition finden. Man will aber natürlich auch die wichtigsten Bedienelemente am Body erreichen und muss die Kamera dazu relativ weit nach vorne schieben. Da der Body des FX9 aber relativ kurz ist, sitzt er dann nur ein kurzes Stück auf — oder besser gesagt: vor der Schulter.

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Chrosziel ist ebenfalls einer der Anbieter, die ein passendes Rig für den FX9 anbieten.

Je nach Optik ist das Ganze dann vergleichsweise frontlastig. Das ist für kürzere Drehs in Ordnung. Ist man aber über einen längeren Zeitraum mit der Kamera unterwegs, ergibt es nach Ansicht der Tester in jedem Fall Sinn, sich beispielsweise nach einer zusätzlichen Baseplate mit bequemerem Schulterpolster umzuschauen.

Ansonsten kann man in Kombination mit der Handgriffverlängerung und dem Handgriff den FX9 fast schon wie einen klassischen Broadcast-Schultercamcorder nutzen. Mit einer großen Einschränkung: Die Kamera mal schnell abzusetzen, geht nicht, wenn die Handgriffverlängerung montiert ist. Dazu später mehr.

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Die Klappe ist gesichert.

Gut umgesetzt: Die Abdeckung der Karten-Slots ist mit einem Knopf gesichert — man öffnet dadurch nicht ständig unabsichtlich das Innenleben der Kamera, und die Speicherkarten sind gut geschützt.

Vorteilhaft für Sony-Nutzer: Die Bedienung ähnelt sehr stark der des FS7 und folgt insgesamt vertrauten Sony-Bedienkonzepten. Nutzer des FS7 oder auch des FS5 kommen mit dem FX9 sehr schnell und problemlos zurecht: Es braucht kaum Zeit für die Umstellung.

Die Belichtungseinstellungen für ISO, Gain, Shutter und Blende etwa lassen sich ebenfalls wie von Sony gewohnt bedienen. Auch die Settings für den Weißabgleich funktionieren, wie man das von einer Sony-Kamera gewohnt ist.

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Die linke Geräteseite des FX9.

Gut gefallen hat in diesem Zusammenhang auch das »Direct Menu«. Damit lassen sich viele Settings, die als Overlay-Symbol auf dem Display zu sehen sind, direkt auswählen und anpassen. Man spart sich so oft den zeitaufwändigen Weg ins Menü: Besonders in hektischen Drehsituationen ein Vorteil. Im Test wurde das »Direct Menu« etwa oft genutzt, um Belichtungs- und Weißabgleichswerte anzupassen.

Immer gut: Die Kamera bietet zehn »Assignable Buttons« und kann mit einer Vielzahl an Funktionen individualisiert werden .

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Am Handgriff gibt es einen »Assignable Dial«.

Am Handgriff ist zudem auch ein »Assignable Dial« vorhanden, also ein kleines Rädchen, auf das man diverse Funktionen legen kann, etwa jene für »ISO« oder »ND Filter«. Dann kann man sehr einfach die Belichtung anpassen, ohne die Hand vom Handgriff nehmen zu müssen. Auch Blende oder Audiopegel kann man per »Assignable Dial« steuern.

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Im Tragegriff gibt es auch eine kleine Zoomwippe.

Die Assign-Buttons am Handgriff sind standardmäßig mit dem »Focus Magnifier« und der bereits erwähnten »Direct Menu«-Funktion belegt. Durch die Zoomwippe am Handgriff kann man mit dem FX9 fast schon wie mit einem klassischen Schultercamcorder arbeiten — eine passende Zoomoptik vorausgesetzt.

Der Handgriff bietet insgesamt eine gute Ergonomie und kann schnell, einfach und werkzeuglos im Winkel angepasst werden: Riegel auf, positionieren; Riegel zu, wieder fixiert.

Weniger gut hat den Testern der Joystick im Handgriff gefallen: Beim FS5 oder FS7 gibt es hier einen klareren Druckpunkt und er lässt sich besser bedienen. Beim FX9 wirkt der Joystick hingegen etwas »schwammiger«.

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Will man den Camcorder flach abstellen, muss man den Handgriff an der Rosette lösen …

Ebenfalls weniger gut gelungen: Will man die Handgriffverlängerung montieren oder anpassen, ist das mit der Rosetten-Verschraubung wie erwähnt etwas mühsam: Will man beispielsweise den Winkel der Verlängerung schnell an eine neue Drehsituation anpassen, geht das nur ziemlich fummelig. Hier wäre ein Schnellverschlusssystem sehr wünschenswert.

… und das ist für Kameraleute unpraktisch.

Das Lösen und Festziehen der Rosettenschraube, die Body und Handgriffverlängerung miteinander verbindet, erfordert relativ viel Zeit. Und will man die Handgriffverlängerung in einer bestimmten Position arretieren, muss man sie festhalten und gleichzeitig die Schraube festziehen.

Hier wünscht man sich stattdessen einen Schnellverschluss, der auch einfaches, rasches Hochklappen für die Handgriffverlängerung ermöglicht. Dann könnte man die Kamera auch viel schneller flach abstellen. Doch dazu muss man den Verlängerungsarm um 180 Grad nach hinten drehen oder komplett abschrauben.

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