LMP: Neue Mini- und Micro-Kameras
Miniaturisierte Kameras, die aber Broadcast-Spezifikationen erfüllen, entwickelt das Wiesbadener Unternehmen LMP — nun auch mit 4K und höherer Bildrate.
Die Kameramodellreihen von LMP sind jeweils auf unterschiedliche Zwecke ausgerichtet. Das sind HD- und 4K-Kameras in diversen Baugrößen und mit verschiedenen Sensorgrößen. Außerdem bietet LMP auch passendes Zubehör an, von RCPs über Signalwandler bis zu Spezialobjektiven und SMPTE-Glasfaser-Übertragungen.
Cerberus-Baureihe: Jetzt auch in 4K
Gut etablierte »Dauerbrenner« von LMP sind die Modelle der Cerberus-HD-Familie. Sie arbeiten mit 2/3-Zoll-Sensoren, die Kameraköpfe messen nur 38 x 42 x42 mm und wiegen 140 g. Diese sehr kleinen und leichten HD-Kameras gibt es mit verschiedenen CMOS-Sensoren: mit Rolling Shutter und 120 fps oder mit Global Shutter und 60 fps. »Diese Kameras sind ausgereift und ausentwickelt«, erklärt Entwickler Friedel Lux. »Sie werden auch weiterhin geordert.«
Zusammen mit einem Entwicklungspartner hat LMP aber auch schon die nächste Generation seiner Minikamera-Baureihe entwickelt: eine 4K-Kamera der Cerberus-Familie. Sie nutzt einen 1-Zoll-Sensor mit Global Shutter und ist nativ auf UHD ausgelegt. Sie misst 65 x 65 x 81 mm und wiegt 650 g. Die Empfindlichkeit erreicht F8 bei 2.000 lx. Die Kompaktkamera hat vier 3G-Mini-BNC-Ausgänge und einen CWDM-Glasfaserausgang. Unterstützt werden alle Formate in UHD und HD in SQD oder 2SI.
Auch in puncto Signal-Processing hat sich im Vergleich zur HD-Baureihe bei der 4K-Version natürlich einiges verändert: Hier sind HDR BT.2100 HLG und der erweiterte Farbraum BT.2020 Stand der Dinge. Im Software -Bereich hat LMP mit einem japanischen Partner kooperiert, die Hardware stammt weiterhin vollständig von LMP.
Der Objektivanschluss ist ein M42-Mount mit entsprechenden Adaptern (standardmäßig C-Mount). Objektivsteuerung und RCP der Cerberus-HD-Kameras passen auch an der 4K-Kamera, diese Zubehörteile sind bewährt und wurden über mehrere Jahre optimiert. Die Steuerung der 4K-Kamera kann über ein Windows-GUI erfolgen oder über das bewährte LMP-Remote-Panel.
Für die Anbindung der Cerberus 4K an die Produktionskette stehen die bewährten SMPTE-Glasfasereinheiten oder eine einfache Breakout-Box zur Verfügung, die optional auch einen 12G-Ausgang generieren.
»Die Cerberus 4K ist seit Mitte des Jahres verfügbar, wir haben schon erste Exemplare an Kunden ausgeliefert«, erklärt Friedel Lux.
Lexy: Komplettes Re-Design, nun in 4K
Die Lexy basierte bisher auf dem Kamera-Modulblock ER8300 von Sony. Dieser Kamera-Modulblock nutzt etwa auch die Rovocam von Aja. Die neue Lexy hat nun aber ein komplett anderes Innenleben erhalten. Das neu entwickelte Kameramodul generiert aus einem 1/1,8-Zoll-CMOS-Sensor mit Rolling Shutter und einer nativen Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel ein 4K-Signal mit bis zu 60 fps. Die sonstige Signalverarbeitung — bis hin zu HDR und BT.2020 — entspricht der Cerberus 4K. Als Ausgänge stehen 4 x 3G und auch wieder optional ein CWDM Multiplex-Glasfaser zur Verfügung.
Ein weiteres Highlight ist ein 18-fach Zoomobjektiv mit Autofokus. »Damit ist die neue Lexy eine vollwertige UHD-Kamera«, berichtet Friedel Lux.
Neue HD-Microkamera: Cerberus HD-1.3
LMP hat es auch geschafft, eine noch kleinere HD-Kamera zu bauen: für 1080p-Anwendungen bietet der Hersteller nun eine Cerberus HD mit Kamerakopf-Abmessungen von 29 x 29 x 81 mm. Diese Kamera wird in der Praxis derzeit schon beim Fußball in Eckfahnen eingebaut und eignet sich — auch wegen der großen Schärfentiefe — sehr gut für Kameraangeln oder andere Kleinkräne.
Ein 3G-SDI-Anschluss steht direkt an der Kamera zur Verfügung, man braucht also nur ein einziges Coax-Kabel für das Bildsignal und ein 3-adriges Steuerkabel für den Betrieb. Die Steuerung erfolgt entweder über ein Windows-GUI oder ein Remote-Panel von LMP.
Weitere Ankündigungen: höhere Frameraten
Für das erste Quartal 2020 plant LMP eine weitere Ergänzung der Cerberus-Familie: die HD1200/240. Das soll eine High-Speed-Version werden, die auf der Basis des schon bisher verwendeten Grass-Valley-Sensors mit Global Shutter höhere Bildraten erreicht. Bis zu 240 fps werden dabei über vier 3G-Kabel oder eine Glasfaserverbindung ausgegeben. Das passt zu der gängigen Infrastruktur im Sportbereich: Solche Signale können mit einem EVS-Server problemlos verarbeitet werden.
Als weitere, konkrete Ankündigung nennt LMP: Eine 4K-Kamera mit einer Framerate von 240 fps. Die soll dann vier 12G-Signale ausgeben. »Das ist definitiv keine reine Zukunftsvision, sondern das wollen wir im Lauf des kommenden Jahres umsetzen und haben dafür schon erste Konzepte und Prototypen in Betrieb«, gibt Friedel Lux bekannt.