Praxistest: Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K
Die Pocket Cinema Camera 6K (PCC6K) von Blackmagic bietet gegenüber der PCC4K mehr Auflösung und einen größeren Sensor. film-tv-video.de hat sie ausführlich getestet.
Die Bildqualität der Pocket 6K ist sehr gut. Das Potenzial der Kamera kann dabei nur mit wirklich guten Objektiven ausgeschöpft werden, sonst kommt auf dem Sensor gar nicht genug Bildqualität an.
Dabei waren vor allem das Canon 50mm UMS F1.4 und das Canon 18-80 fähig, die Auflösung des Sensors gut zu nutzen, und lieferten beide kontrastreiche und scharfe Bilder.
Interessanterweise hatte bei 50mm das Canon 50mm UMS sogar etwas mehr mit chromatischer Aberration zu kämpfen, die bei dem 18-80mm dann vor allem unter 30mm stärker auffielen. Bei der Raw-Aufzeichnung ist das Bild insgesamt trotzdem eher auf der weichen Seite, aber die Schärfe kann man ja auch in der Postproduktion noch anpassen.
In ProRes gibt es dann zusätzlich noch die Möglichkeit, drei verschiedene Schärfewerte einzustellen. In der Grundeinstellung liefert sie auch in ProRes ein weiches Bild. Wem das nicht reicht, der kann das »Detail Sharpening« im Menü auf Medium oder High einstellen. Wobei »Medium« mehr einer fernsehüblichen Schärfe entspricht.
»High« zeigt dann doch deutliche Kantenaufsteilungen im Bild; am Ende ist es sicherlich auch eine Frage des Formates und des persönlichen Geschmacks.
Auch die Zeitlupen in 6K in 50 und 2,8K in 120 fps sind scharf und reichen für epische Effekte bei normalen Bewegungen. Geschosse lassen sich freilich nicht filmen, aber für die meisten Effektaufnahmen sollte es ausreichen. Hier kann die URSA Mini Pro mit ihren 300 Bildern in 2K und 150fps in 4K DCI am stärksten punkten, wenn man Wert auf diese Art von Effekten legt. Bei 120p nimmt die Pocket 6K nur circa mit einem 1-Zoll-Sensor Ausschnitt auf. Die Option, 2/3-Zoll- oder 16mm-Objektive zu verwenden, ist schon aufgrund des Auflagemaßes nicht mehr gegeben.
Wie die PCC4K besitzt auch das 6K-Modell zwei native ISO-Werte von 400 und 3200 und kann bei Lowlight-Situationen gut eingesetzt werden.
Dabei ist das Bildrauschen fast vergleichbar mit dem der Pocket 4K. In manchen Situationen schien es minimal höher zu sein, aber wie bei der 4K nichts, was die beiden Denoiser von DaVinci Resolve nicht wieder auf ein erträgliches Maß reduzieren können. Bei ISO 1250 wechselt die Kamera automatisch. Bei ISO 1000 rauscht es also in etwa wie bei ISO 64000.
Alle Werte zwischen 100 und 640 sowie von 1000 bis 4000 ASA sind sehr gut verwendbar, zumindest wenn man in ProRes aufnimmt. In Blackmagic Raw kann die ISO-Empfindlichkeit sowieso jederzeit noch in der Postproduktion angepasst werden. Der Gesamtkontrast verringert sich beim Wechsel auf den zweiten ISO-Basiswert aber um etwa mehr als eine Blendenstufe.
Ab ISO 8000 wird es dann nochmal etwas weniger, was aber bei Lowlight-Aufnahmen meist weniger ins Gewicht fällt. Nachtszenen oder Innenaufnahmen sind bereits mit einer Zimmerlampe gut realisierbar. Das Problem liegt bei der Pocket 6K eher im Gegenteil: Es sind Szenen mit zuviel Licht, die man weder über ISO noch über die Blende in den Griff bekommt. Wer jetzt nicht explizit Tiere bei Nacht oder Szenen bei Mondlicht filmen möchte, für den bietet die Pocket Cinema Camera 6K die nötige Lichtstärke.
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