IBC2019: Panasonic betont PTZ, Automation und IP
Während der IBC2019 betonte Panasonic Business besonders die Themen PTZ-Kameras, Automation und IP.
Zur IBC2019 feierte Panasonic, dass das Unternehmen seit zehn Jahren PTZ-Kameras anbietet. Natürlich fragt man sich, warum das ein besonderer Anlass sein soll. Die Erklärung ist einfach: PTZ-Kameras sind für Panasonic ein großer Umsatzträger in dem gesamten Unternehmensbereich, der seit ein paar Jahren »Panasonic Business« heißt.
Laut einer Marktbefragung von Futuresource Consulting führt Panasonic die Verkaufscharts von PTZ-Kameras in Europa mit einem Marktanteil von 57 % an. Die PTZ-Kameras kommen demnach aus dem TV-Broadcast-Studiobereich, Reality-TV sowie Visual Radio — und aus dem oberen Ende im Corporate-Markt mit eigenen Streaming-Studios von Unternehmen und im Konferenzbereich.
Dieser für Panasonic wichtige Bereich schließt nahtlos an einen anderen Sektor an, der während der IBC2019 ebenfalls eine sehr große Standfläche belegte: Automation und Robotik.
Zusammen mit diversen Partnern, darunter auch KST Moschkau aus Deutschland, demonstrierte Panasonic Robotik-Lösungen und ein Virtual Set.
Diesen Bereich will Panasonic in Zukunft insgesamt sehr stark forcieren, erläuterte André Métérian, Director Professional Video Systems Business Unit von Panasonic Media Entertainment Business Unit.
Außerdem möchte der Hersteller einen weiteren Bereich forcieren: IP-Lösungen, die über einzelne Produkte hinausreichen.
So kündigte das Unternehmen eine neue IP/IT-Plattform an und zeigte sie auch bei der IBC2019. Das erste Gerät dieser Plattform ist ein 1-HE-Gerät, das Panasonic bislang nur als »Main Server« bezeichnete. Er soll zentrale Aufgaben im Broadcast-IP-Bereich erledigen und das auf Basis von GPUs umsetzen. Als Interface-Stichworte erwähnte Panasonic 12G-SDI, ST-2110 und NDI.
Die neue IP-Plattform soll also so etwas wie ein Prozessor sein, der die Verbindung zwischen IP- und Baseband-Video herstellt. So sollen Studiokameras, PTZ-Kameras, Robotik-Systeme, das 8K-ROI-System (Info), Auto-Tracking, Slomo, Virtual Sets. Postproduction-Systeme und Projektoren/Displays Kontakt mit dem »Main Server« aufnehmen können.
Eine Besonderheit der IP-Plattform von Panasonic soll laut Hersteller sein, dass das System stets unkomprimiertes Video verarbeiten kann und nur 1-Frame-Delay verursacht. Damit will Panasonic Latenz und Delay, im IP-Bereich ein großes Thema, grundlegend lösen. Noch war das Ganze bei der IBC2019 aber erst ein Versuchsballon: Da der »Main Server« noch keine Produktbezeichnung trägt und die Plattform insgesamt noch keinen Marketing-Namen hat, wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis hier Konkreteres zu erfahren ist. Traditionell ist bei Panasonic erst das ein wirkliches Produkt, was auch einen Namen mit einer kryptischen Kombination aus Zahlen und Buchstaben trägt.