IBC2019: JVC setzt auf IP und Connected Cams
Live-IP ist aus Sicht von JVC einer der stärksten Trends der Branche, und darauf reagiert der Hersteller.
JVC sieht sich im Live-IP-Bereich schon jetzt gut positioniert und will diesen Bereich weiter ausbauen. Schon vor Jahren hat JVC die »Connected Cam« vorgestellt, die Camcorder, Live-Kamera und Streaming in einem Gerät verband. Mittlerweile hat JVC eine ganze Produktfamilie unter dem Schlagwort Conneted Cam versammelt: Kameras, einen Mischer und einen Recorder. Nun kommen auch zwei RCPs, eine Live-Studio-Box und weiteres hinzu.
Connected Cam Studio ist eine Box, die alles zusammenbringt, was man für hochwertige Streaming-Produktionen braucht: die Anschlüsse, die Steuerungsfunktionalität, einen Video- und Audiomischer, Grafikfunktionalität, ein Schriftgenerator und ein integrierter Clip-Speicher. Connected Cam Studio soll als One-Box-System für Live-Veranstaltungen wie Sport, Theater und Musik, Bildung und Gottesdienstfunktionieren. Zwei Versionen stehen für vier oder sechs IP-Eingänge zur Verfügung (KM-IP4100 und KM-IP6000). NDI und SRT (Secure Reliable Transport) stehen als Protokolle zur Verfügung. Für die Live-Sportproduktion stehen auch automatisierter Replay und Slomo-Funktionalität bereit sowie Grafiken für Spielstandanzeige und Timer.
Im vergangenen Jahr hat JVC die GY-HC900 eingeführt, ein 2/3-Zoll-HD-Broadcast-Camcorder, der in ENG- und Studiokonfigurationen. Zur IBC2019 stellte der Hersteller für diese Kamera ein Firmware-Update vor.
Bald verfügbar sollen die 4K-Handhelds HC500 und 550 mit 1-Zoll-Sensor, die optional ProRes-422 und 10-Bit-Recording anbieten und SSD-Speicherkarten nutzen.
Das Firmware-Upgrade (Version 3.0) für die GY-HC900 eröffnet die Aufnahme in ProRes 422 und erweitert die integrierte Grafikfunktionalität. In ProRes 422 kann der Camcorder auf ein SSD-Laufwerk aufnehmen, das im Erweiterungssteckplatz des Camcorders installiert ist. Das Speichermedium hat JVC als Cartridge konzipiert: Das Gehäuse kann mit SSDs diverser Hersteller bestückt werden. Das Upgrade bietet zudem integrierte Optionen für die Titelerstellung, Bauchbinden und Logos — in Live-Signalen, gestreamten oder intern aufgezeichneten Videos.
Der Camcorder unterstützt auch bisher schon die native Aufnahme von MPEG-2 mit 35 Mbit/s und H.264 und bietet einen HDR-Modus. In der Version GY-HC900RCHE ist er als Studiokamera nutzbar, weiterhin mit voller Streaming- und Aufnahmefähigkeit.
JVC stellte zudem den neuen Studiosucher VF-HP900 für die GY-HC900 vor. Das ist ein 7-Zoll.Monitor mit WUXGA-Auflösung (1.920 x 1.200). Der Sucher, kann über ein einziges Kabel mit der Kamera verbunden werden, ermöglicht dann die Kamerasteuerung über die Bedienelemente an der Vorderseite. Der Sucher verfügt zudem über 3G-SDI-, HDMI-, DVI- und Composite-Eingänge und unterstützt ITU Rec.2100 (HLG und PQ). Optional gibt es mit dem passenden Studio-Kit (SK-900J) Adapter, Griff und eine Sonnenblende.
Weiteres Zubehör das RCP RM-LP250. Das ist ein IP-fähiges Fernbedienungspult zur Steuerung von Camcordern via IP-Netzwerke. Es kann sowohl für den Betrieb von Geräten im Studio, als auch für die Fernsteuerung und Umschaltung zwischen mehreren Camcordern verwendet werden. Das Bedienfeld des RM-LP250 verfügt außerdem über zuweisbare Tasten, die über einen Web_Browser konfiguriert werden können, so dass die Steuerung für jede Anwendung angepasst werden kann.
JVC zeigt auch den KA-EN200 einen H.265/HEVC Streaming Encoder. Er kann direkt in einen Steckplatz der Camcorder GY-HC500 und GY-HC900 eingesteckt werden und unterstützt eine Auflösung von bis zu 1.920 x 1.080.
JVC zeigte bei der IBC2019 auch eine Reihe neuer UHD/4K-Studio- und Produktionsmonitore. Die Modelle DT-U17 und DT-U24 sind 17- und 24-Zoll-Displays mit nativer UHD-Auflösung. Die Monitore verfügen über eine 14-Bit-Farbverarbeitung und einen Zero-Latency-Bildverarbeitungsmodus. Außerdem zeigte JVC auch zwei neue großformatige 55- und 75-Zoll-UHD-Bildschirme, die für Digital-Signage-Anwendungen im Innenbereich entwickelt wurden.