Camcorder-Test: Sony PXW-Z280
Der Z280 von Sony ist ein Halbzöller-Henkelmann. Er schafft QFHD-Auflösung bei bis zu 60p-Framerate und bringt XLR-Buchsen mit. Der Praxistest konzentriert sich aufs Handling und die Funktionalität des Camcorders.
Handling: Contra
Ein echter Handschmeichler ist der Z280 nicht. Der Handgriff dürfte nämlich durchaus etwas ergonomischer ausfallen: Er ist relativ flach und eher für große Hände gestaltet. Schade, dass der Z280 keinen drehbaren, seitlichen Handgriff bietet, wie ihn etwa der PXW-FS5 bietet. In der Preisklasse des Z280 sollte das eigentlich drin sein — denn 3 kg in betriebsbereitem Zustand klingen für einen Camcorder zwar eigentlich gar nicht so schrecklich viel, aber für ergonomische Unterstützung wie einen Drehgriff würde man zweifellos immer danken.
Schade ist auch, dass man über den USB3-Anschluss letztlich nur niedrige Datenraten im Live-Betrieb nutzen kann oder um Clips, die zuerst auf Speicherkarten aufgenommen wurden, dann anschließend in hoher Qualität auf einen angeschlossenen USB-Speicher zu übertragen. Viel komfortabler wäre es, wenn man zusätzlich auch gleich direkt in hoher Bildqualität auf einen angeschlossenen USB3-Speicher aufzeichnen könnte.
Ein Zeitlupenmeister ist der PXW-Z280 nicht: Mit QFHD wird man das nicht unbedingt erwarten. Im HD-Modus sollte es aber mehr gehen als nur eine recht begrenzte Zeitlupenfunktion von maximal 60 fps. Bei 25-fps-Wiedergabe entspricht das schließlich nur etwas mehr als zweifacher Zeitlupe.
Mit dem Z280 ist Sony auch einen Schritt in Richtung verschiedener Speichermedien gegangen: So kann man während der Aufzeichnung auf eine SxS-Speicherkarte gleichzeitig auch Proxy-Daten auf einer SD-Karte speichern. Vielleicht schafft Sony auch noch den nächsten Schritt und ermöglicht es irgendwann in der Zukunft, bei Camcordern die freie Wahl zwischen SxS- und SD-Karten zu ermöglichen.
Fazit
Der PXW-Z280 ist ein klassischer Henkelmann: Das Handling des Sony PXW-Z280 ist gut und so, wie man es sich bei einem Handheld-Camcorder vorstellt. Mit der sony-typischen Bedienung sollte jeder leicht zurechtkommen, wenn er schon mal mit einem professionelleren Camcorder gearbeitet hat — und besonders wenn es ein Sony-Gerät war.
Das grundsätzliche Handling und die Bedienung des Z280 folgen typischen Bedienmustern, im Test hat alles Wesentliche reibungslos und sehr gut funktioniert.
Allenfalls etwas kompakter könnte man sich den Z280 eventuell wünschen: Das Gewicht bewegt sich in der Handheld-Klasse eher am oberen Ende (rund 3 kg), liegt sogar noch rund 200 g höher als beim ungleichen Bruder Z190. Wenn man länger aus der Hand dreht, dann fordert das seinen Tribut — aus Sicht der Tester ist der Z280 wegen des Gewichts und der Gewichtsverteilung nicht die allererste Wahl, wenn man überwiegend Handheld dreht. Hätte der Z280 einen verstellbaren, ergonomisch besseren Handgriff, wäre das eine klare Aufwertung. Besonders Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven ließen sich dann wesentlich komfortabler umsetzen.
Auch das »Direct Menu«, mit dem sich die wichtigsten Aufnahmeparameter sehr schnell und intuitiv einstellen lassen, kann beim Z280 punkten.
Was die »inneren Werte« angeht, kann der Z-280 ebenfalls in den meisten Aspekten voll überzeugen. Der Z280 bietet eine hohe Qualität, auch wenn Lichtstärke und Bildschärfe vielleicht heute nicht mehr ganz zu den absoluten Spitzenwerten zählen. Solide Qualität aber bietet der Z280 allemal — und die vielen Features, die im Alltag sehr hilfreich sein können, wiegen sicherlich auf, was am letzten Quäntchen möglicherweise fehlt.
Gut gefallen hat auch die Optik mit mechanisch verkoppelten Bedienringen für Fokus, Blende und Zoom, sowie der variable ND-Filter, der in Aufnahmesituationen mit sich stark verändernden Helligkeiten sehr hilfreich ist. Auch der Face Detection AF kann eine große Hilfe sein, wenn man alleine dreht und keine Hand frei hat, um manuell die Schärfe zu ziehen.
Etwas zu wenig bietet Sony beim PXW-Z280 im Slow-Motion-Bereich. Zumindest im HD-Modus sollte hier eigentlich mehr gehen, wenn man einen Camcorder in dieser Preisklasse betrachtet.
Überzeugt wiederum hat die große Auswahl an hochwertigen Codecs, die zur internen Aufzeichnung verfügbar sind. Das Display und der sehr gute Oled-Sucher konnten ebenfalls positiv punkten.
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Seite 4: Handling Contra, Fazit
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