HDR, Kamera, Test, Top-Story: 13.03.2019

Test: Sony PXW-Z190

Der Z190 von Sony ist ein Drittelzöller-Henkelmann mit QFHD-Aufzeichnung und XLR-Buchsen. Der Praxistest konzentriert sich aufs Handling und die Funktionalität des Camcorders.

Das 25fach-Objektiv, die HDR- und die Netzwerkfunktionen und der elektronische ND-Filter machen den Z190 zu einem interessanten Allrounder.





Handling: Pro

Wie bei den meisten Profiprodukten von Sony punktet auch der Z190 mit guter Verarbeitung und einem — dem Preis angemessen — wertigen Eindruck. Die wichtigsten Funktionen sind da, wo man sie vermutet: Hat man schon mal mit einem Sony-Camcorder gearbeitet, findet man sich sofort zurecht.

Die Bedienung erfolgt komplett über Tasten und Regler am Gehäuse, man muss nicht auf einem Touchscreen herumfummeln: aus Sicht der Tester sehr angenehm.

Sony, Z190, © Nonkonform
Hat sehr gut gefallen: Die Taste »Direct Menu« oben am seitlichen Handgriff des PXW-Z190.

In der Menüstruktur des Z190 findet man sich schnell zurecht, das ist wie erwartet »sony-like«. Sehr gut gefallen hat die Taste »Direct Menu« oben am seitlichen Handgriff. Damit kann auf dem Display ein Direktanwahlmenü aktiviert werden. Über dieses kann man dann mit einem kleinen Joystick — ebenfalls im Handgriff vorhanden — per Daumen wichtige Aufnahmeparameter wie Gain, Shutter, Iris und Weißabgleich direkt ansteuern.

Sony, Z190, © Nonkonform
Menübedienfeld: ein Cursorfeld neben dem Ausklappschirm.

Generell ist es eine gute, bewährte Lösung, Menü-Settings per Joystick, Cursor-Tasten oder Rädchen einzustellen. Alle davon gibt es beim Z190: einen Daumen-Joystick im Handgriff, ein Cursorfeld neben dem Ausklappschirm und ein Stellrädchen am Body: So findet man in jeder Position einen raschen, einfachen Zugriff.

Durch den weit vorne angebauten LCD-Klappschirm kann man den Z190 auch dann gut nutzen, wenn man ihn an der Schulter abstützt. Das Display ist zudem auch gut geschützt, wenn es eingeklappt wird.

Auch die Darstellungsqualität des Ausklapp-Displays kann überzeugen, die Schärfe ist recht gut zu beurteilen. Ganz sicher kann man in puncto Schärfe nie sein, das gilt bei allen QFHD-Camcordern mit relativ kleinem Display, das natürlich auch keine native QFHD-Auflösung erreicht. Aber es gibt ja diverse Hilfsfunktionen …

Das Overlay, das man im Display-Bild einblenden kann, ist recht aufgeräumt und stört nicht übermäßig bei der Bildbeurteilung. Die Overlay-Infos und auch die Marker-Anzeigen sind vielfältig: Center-Marker, Safety-Zone, Aspect-Marker beziehungsweise Aspect-Overlay-Masken stehen bereit. Sie werden auch exakt und fein genug angezeigt, statt sie nur mit groben, breiten Linien einzublenden.

Sony, Z190, © Nonkonform
Am Heck des Z190 ist zusätzlich zum Ausklappschirm ein kleiner Sucher eingebaut.

Am Heck des Z190 ist zusätzlich zum Ausklappschirm ein kleiner Sucher eingebaut. Der kann mit einer großen Augenmuschel versehen werden und damit auch bei sehr hellem Umgebungslicht noch eine gute Bildbeurteilung ermöglichen.

Wenn man eher im ENG- und Allround-Bereich arbeitet, ist ein großer Zoombereich immer vorteilhaft: ein 25fach-Zoom mit einem Brennweitenbereich von 29 bis 720 mm ist dabei natürlich sehr ordentlich und deckt die meisten Drehsituationen ab. Sowohl mit dem Weitwinkel in engeren Räumen wie auch am Tele-Ende deckt der Camcorder einen sehr variablen Bildwinkel ab.

Sony, Z190, © Nonkonform
Der 25fach-Zoom deckt einen Brennweitenbereich von 29 bis 720 mm ab.

Die Zoomwippe am seitlichen Handgriff ermöglicht fein abgestimmte Zoomfahrten. Besonders am langen Ende braucht man natürlich einen Bildstabilisator, und auch der kann überzeugen.

Der Fokusring der Optik ist mechanisch mit den Linsen verkoppelt und bietet einen definierten Anschlag. Man kann also Entfernungen am Ring markieren und sie dann exakt ansteuern. Es gibt aber natürlich auch einen Autofokus und einen intelligenten, wirklich nutzbaren Face Detection AF, der sehr zuverlässig funktioniert.

Die anderen Bedienringe am Objektiv drehen sich endlos, sind also nicht fest verkoppelt, sondern dienen nur als Steuerung für die integrierten Stellmotoren im Objektiv.

Die sony-typische Sonnenblende mit integrierter Abdeckung ist natürlich nichts Neues mehr, aber immer noch einfach praktisch. Und natürlich kann man die Sonnenblende auch abnehmen.

Sony, Z190, © Nonkonform
In den PXW-Z190 ist ein variabler, stufenloser ND-Filter eingebaut.

In den Z190 ist ein variabler, stufenloser ND-Filter eingebaut. Wenn man während des Drehens beispielsweise von einer hellen Umgebung draußen in ein dunkles Zimmer wechselt und mitgeht, kann man damit nahtlos den ND-Filter verwenden und muss nicht unbedingt schneiden.

Apropos Belichtung: Das Peaking im PXW-Z190 ist sehr fein justierbar. Im Gegensatz zu anderen Camcordern dieses Herstellers, bei denen nur drei Abstufungen möglich sind, kann am Z190 Frequenz und Stärke des Peakings fein abgestuft werden.

Sehr gut im Griff hat der Z190 auch das Thema Rolling Shutter: Es waren keine negativen Bildeffekte erkennbar, bananenartig verbogene, senkrechte Linien blieben aus.

Bei einem Gerät wie dem Z190 wird es wahrscheinlich eher selten benötigt, in HDR drehen zu wollen, aber man könnte es tun: Der Z190 verfügt auch über einen HDR-Aufnahme-Modus.

Sony, Z190, © Nonkonform
Zwei XLR-Buchsen stehen im Handgriff des Z190 bereit.

Der im Z190 verwendete Codec bietet vier Audiokanäle. Zwei davon kann man mit Rädchen am Camcorder manuell pegeln, zwei XLR-Buchsen stehen im Handgriff des Z190 bereit.

Sony, Z190, © Nonkonform
Acht Assign-Buttons hat Sony auf dem Body des Z190 verteilt.

Acht Assign-Buttons hat Sony auf dem Body des Z190 verteilt. Die meisten davon sind von Haus aus auch schon sinnvoll belegt, sie können aber bei Bedarf auch mit etlichen anderen Funktionen definiert werden.

Camcorder, PXW-Z190, Sony, Z190, © Nonkonform
Der Camcorder braucht nur etwa fünf Sekunden vom Einschalten bis zur Aufnahmebereitschaft.

Immer wichtig: Der Z190 bietet auch einen Full-Auto-Modus. Schließlich kann es im News- und Dokumentarbereich immer auch mal hektische Aufnahmesituationen geben, und dann bietet der Full-Auto-Modus einen entscheidenden Zeitvorteil. Dazu passt auch noch ein anderer Aspekt: der Z190 schafft eine relativ kurze Boot-Zeit beim Kaltstart: Der Camcorder braucht nur etwa fünf Sekunden vom Einschalten bis zur Aufnahmebereitschaft.

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